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Weiterbildungstag der Industrie- und Handelskammer richtungsweisend für persönliche Karrieren
Auf der Karriereleiter die ersten Sprossen erklommen hatten die meisten Frauen und Männer, die am Sonnabend zum 14. Aktionstag "Weiterbildung" ins Bildungszentrum der Industrie- und Handelskammer gekommen waren. Ihr Ansporn: die nächste Stufe zu erklimmen.
Nach Berufsausbildung und Qualifikation zum Fachwirt steht ihnen als nächstes Ziel der Abschluss als Betriebswirt, Technischer Betriebswirt, Industriemeister oder "Geprüfter Küchenmeister" bevor.
Das bedeutet: zwei Jahre intensives Lernen, "nebenbei" zum Berufsalltag - und eigenes Geld zu investieren. Höchsten Respekt bringt IHK-Geschäftsführerin Ingrid Weidhaas den immer jünger werdenden Teilnehmern an diesen Weiterbildungslehrgängen entgegen.
Motivation, sich ein weiteres Mal auf die Schulbank zu setzen, ist der wachsende Fachkräftebedarf in der Wirtschaft und damit die steigenden Aussichten auf einen guten Job. Vor allem bei Informatikern, in Maschinenbau und Konstruktion gebe es Nachfrage, weiß Andreas Wolf, einer von 21 Beratern, die thüringenweit im Auftrag der Industrie- und Handelskammern, der Handwerkskammern, des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie, des Deutschen Gewerkschaftsbundes und des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes unterwegs sind, um vor allem kleine und mittelständische Unternehmen zu beraten. Über ein Qualifizierungsprogramm werden auch erwerbslose Fach- und Führungskräfte wieder an den Arbeitsmarkt herangeführt.
Katrin Tetzner aus Schmölln informierte sich am Sonnabend bei der IHK in Gera über den Weiterbildungslehrgang zum Betriebwirt, der höchsten Qualifikation, die über die Kammer zu erreichen ist. Im April soll der Kurs starten. Die 33-Jährige ist gelernte Bankkauffrau, die bei der OMV-Tankstelle Gera-Schmölln arbeitet, und verspricht sich von dem angestrebten Abschluss gute berufliche Chancen.
Hoffnungen auf neue berufliche Perspektiven verbindet ebenso Matthias Wöpke aus Weida. Der 38-Jährige ist selbstständiger Handelsvertreter, hatte Bürokaufmann gelernt und strebt nun ebenfalls den Abschluss als Betriebswirt an.
Der Arbeitgeber von Axel Jünemann aus Jena weiß bisher noch gar nichts von den Weiterbildungsambitionen des Automobilkaufmannes. Aber der 29-Jährige ist zuversichtlich, dass die angestrebte Qualifikation auf Unterstützung stößt.
Arbeitgeber reagieren zuweilen recht unterschiedlich auf den Ehrgeiz ihrer Mitarbeiter, beobachten die Experten bei der IHK. Die meisten bestärken ihre Mitarbeiter bei deren Fortbildung, einige fürchten aber auch, dass sie den dann höher qualifizierten Arbeitnehmer nicht mehr halten können und er das Unternehmen verlässt. Aus dem Wettbewerb um Jobs wird ein Konkurrieren um die Fachkräfte.
Nach Auskunft der Industrie- und Handelskammer Ostthüringen nutzen jährlich über 6000 Arbeitgeber und -nehmer eine IHK-Weiterbildungsmaßnahme. Am Sonnabend gab es Informationen über alle 25 IHK-Lehrgänge und Seminare sowie auch über Angebote anderer Bildungsträger. IHK-Weiterbildungsberater erarbeiteten kostenfrei passgenaue Vorschläge für betriebliche und persönliche Weiterbildung. Und was im Einzelfall im Gespräch nicht zu klären war, dazu wurden Informationen aus dem Internet zusammengestellt.Die jungen Leute nehmen eigenes Geld in die Hand für ihre Weiterbildung und sind hoch motiviert.
IHK-Geschäftsführerin Ingrid Weidhaas
Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von Opus: 05.03.2007 07:35.
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