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Jedes vierte Kind in Thüringen von Armut bedroht |
Beitrag Kennung: 164109
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In Thüringen sind knapp 60.000 Kinder im Alter bis 15 Jahre von Sozialleistungen abhängig. Damit sei jedes vierte Kind von Armut bedroht, geht aus einem Kindersozialbericht hervor, den die SPD jetzt vorgelegt hat.
Weniger Geld in Thüringer Familien
Laut Sozialbericht müssen die Thüringer Familien mit weniger Geld auskommen als der Bundesdurchschnitt. 16 Prozent haben weniger als 1.300 Euro monatlich zur Verfügung - in Deutschland sind es elf Prozent. Von den Alleinerziehenden müssen mehr als 45 Prozent mit weniger als 1.300 Euro auskommen. Von Armut betroffen sind vor allem Kinder in den Städten. So liegt die Quote in Erfurt bei 36,7 und in Gera bei 36,3 Prozent. Die besten Werte erreichen der Wartburgkreis mit 16,7 und das Eichsfeld mit 14,7 Prozent.
Kinderbetreuung für die ganz Kleinen mangelhaft
Bei der Betreuung der Kinder bis drei Jahre bildet Thüringen mit einer Quote von 37,5 Prozent mit Sachsen das Schlusslicht der neuen Länder. Bei den Kinderkrippen besteht also Nachholbedarf, bei den Kindergärten hingegen sieht es gut aus. Von den Drei- bis Sechsjährigen besuchen 95,9 Prozent den Kindergarten - das ist bundesweit der Spitzenplatz.
Bundesmittel für Krippenausbau bislang nicht genutzt
Thüringen hat bisher noch keine Bundesmittel zum Ausbau der Kinderbetreuung genutzt. Vor dem Hintergrund der mangelhaften Betreuung der Kinder bis drei Jahre wirkt diese Nachricht unverständlich. Das Thüringer Kultusministerium bestätigte entsprechende Berichte, sprach aber von einem normalen Vorgang. Derzeit würden die Anträge der Landkreise im Kultusministerium gesammelt, sagte Sprecher Detlef Baer. Das Kultusministerium werde bis Ende Dezember alle für dieses Jahr vorgesehenen 9,1 Millionen Euro abrufen.
Für den Ausbau der Kleinkindbetreuung stellt die Bundesregierung bis 2013 über zwei Milliarden Euro zur Verfügung. Thüringen soll aus diesen Mitteln insgesamt knapp 52 Millionen Euro erhalten.
Landeserziehungsgeld auch für Einjährige
Die Thüringer CDU will das Landeserziehungsgeld ausweiten. Die Landtagsfraktion hat auf ihrer Klausur in Altenburg beschlossen, die mindestens 150 Euro pro Monat von 2010 an auch für einjährige Kinder zu zahlen. Bisher bekommen das Geld nur die Eltern von Zweijährigen - je nach Familiengröße gibt es 150 bis 300 Euro monatlich. Wenn das Kind in den Kindergarten geht, müssen sie 150 Euro an die Einrichtung abtreten.
http://www.mdr.de/thueringen/5791420.html
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