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RE: die 3 Essen an der Autobahn A4 - Stehenlassen ? |
Beitrag Kennung: 112148
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Abriss der drei Essen in Gera EU-weit ausgeschrieben - am Fuße wird bereits gebaggert
Josef Maier ist Projektleiter der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen für das Gebiet des einstigen Heizkraftwerkes Gera-Nord - und damit auch zuständig für den bevorstehenden Abriss der drei riesigen Schornsteine an der Autobahn 4. Und: Josef Maier ist erst einmal erleichtert. "Der gordische Knoten ist gelöst", sagt der Projektleiter und meint die Situation, die sich am Fuße der längst stillgelegten Kraftwerksschlote abspielt.
Bis zum vorigen Jahr standen in den alten Werkhallen noch Transformatoren der Energieversorgung Gera unter Strom. Inzwischen sind sie vom Netz, die Kabeltrassen sind verlegt und das Altenburger Recyclingunternehmen Geweniger kann die schon 2006 begonnene Entkernung der Turbinenhallen nun gefahrlos abschließen. Etwas mehr Klarheit ist auch in die Eigentumsverhältnisse am Boden gekommen. Längst nicht jede Grube und jede Kabeltrasse hat die LEG zu verwalten. Die hat, auch wenn es Maier nicht so drastisch formuliert, das von Gera zum Wiederaufbau übernommen, was Ballast und Brachen sind. Über Nutz- und Verwertbares halten die TEAG-Nachfolgerin Eon und die städtische Energieversorgung EGG ihre Hände. Die Zuständigkeiten mussten aber erst einmal quadratmeterweise geklärt werden. Und mit der Entwicklung des Gewerbegebietes hat die LEG den Energieversorgern die Trassen frei zu halten. Alte Anlagen wie die einstige Trafo-Station von Eon an der Einfahrt von der hinteren Siemensstraße baggern nun aber auch die eigentlichen Eigentümer weg.
Inzwischen ist auch klar, wie es unterirdisch unter den drei Schornsteinen aussieht. Welcher Kostenaufwand hier auf die LEG zukommen wird, werde gerade errechnet, sagt Maier. Klar ist, was bislang für das Gebiet zu zahlen ist. Allein für die Befeuerung der Essenköpfe wegen der Flugsicherheit zahlt die Landestochter jährlich etwa 30 000 Euro. "Ein privates Unternehmen wäre da längst pleite."
An die sechs Millionen Euro sind für den Abriss der Essen und die Entwicklung des Areals geplant. Welche Abbruchkosten tatsächlich auf die Bauherrin zukommen, sei bis heute unkalkulierbar. Man habe sich für die Kostenschätzung schlau gemacht bei den drei, vier Firmen in Deutschland, die in der Lage wären, Thüringens höchste Schornsteine abzutragen. Ausgeschrieben ist der Abriss der stillgelegten Schlote europaweit. Ende Juli, so die bisherige Planung, solle der Auftrag vergeben werden. Abgerissen werden die drei Essen nacheinander, sonst müssten drei Spezialtrupps gleichzeitig beschäftigt werden. "Das kann keiner bezahlen."
Aus Sicht der LEG ist der Abriss unausweichlich. Es seien nochmals Ideen zur Nutzung der Essen aufgekommen. Aber ob die Statik seitliche Belastungen zulasse, sei unklar. Zudem ist der Sanierungsaufwand so hoch, da müsste ein mehrere Millionen schwerer Investor kommen. In der hinteren Siemensstraße ansässige Unternehmer sind froh, dass der Abriss kommt. Immer wieder würden Bruchstück aus den über 200 Meter hohen Schornsteinkronen auf Betriebsgelände fallen. Das sei eine Gefahr. Mit dem Kostenaufwand für die Befeuerung der Essenköpfe wäre ein Unternehmen pleite.
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