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Eiskalt vom Winter erwischt |
Beitrag Kennung: 37646
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Unfälle, gesperrte Straßen, verspätete Busse mit dem ersten Schnee
Eiskalt erwischt wurden gestern Gera und das Umland vom verspäteten Wintereinbruch.
Schneefälle seit der Nacht sorgten bis zum Mittag für zahlreiche Unfälle und gesperrte Straßen. Etwa sieben Zentimeter Schnee hatte bis gestern Abend Marco Joss vom Deutschen Wetterdienst gemessen. "Es ist seit langem mal wieder Winter", konstatierte der Mann vom Fach lakonisch. Aber darüber könne er sich nicht unbedingt freuen, er sei schließlich auch Autofahrer. Und als er gestern früh halb sieben zur Wetterstation nach Leumnitz fuhr, sei für ihn an der Tankstelle dort auch Schluss gewesen. Auf der Bundesstraße 7 war gegen halb sechs eine Autofahrerin mit ihrem Opel an der Einfahrt zum Flugplatz auf der schneeglatten Straße auf die Gegenfahrbahn gerutscht und mit einem Toyota zusammengeprallt. Beide Fahrer wurden schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Die B 7 war für etwa ein Stunde voll gesperrt.
Bei anderen Unfällen wurden weitere vier Personen leicht verletzt, so gestern Nachmittag die Bilanz der Polizei Gera, die alle Hände voll zu tun hatte. Erhebliche Behinderungen gab es bis gegen 13 Uhr auf der Autobahn 4. Neben mehreren Unfällen mit Blechschäden waren mehrere LKW steckengeblieben und sorgten im Bereich Ronneburg für kilometerlangen Rückstau. Für LKW nicht mehr befahrbaren waren bis zum Nachmittag die B 92 und die B 175 bei Weida. In Gera mussten die B 2 in Langenberg den ganzen Vormittag über voll gesperrt und der Verkehr umgeleitet werden, weil sich ein LKW quer gestellt hatte. Gesperrt wurde gestern auch die Hohle in Untermhaus, wo sich drei Autos im Schnee festgefahren hatten. Vier Unfälle gab es auch in der steilen Kleiststraße im Ostviertel von Gera, wo Autos stecken blieben und auf andere Fahrzeuge rutschten. "Der Winterdienst ist mit insgesamt zehn Fahrzeugen seit früh um vier im gesamten Stadtgebiet Einsatz - mit Schneeschieber und Streusalz", hieß es aus der Stadtverwaltung Gera. Am Mittag sei noch entschieden worden, den Winterdienst über Nacht aufrecht zu erhalten. Trotz Winterdienst ging gestern Morgen teilweise nichts mehr. Busse hatten vor allem in den Außenbereichen in Richtung Naulitz und Hermsdorf Not voranzukommen, hieß es aus dem Geraer Verkehrsbetrieb. Auch im Landkreis sorgte der Schnee für Verspätungen im Busverkehr. Die Busunternehmen hätten die Schulen informiert, dass die Schüler mit Verspätung eintreffen könnten, hieß es aus dem Landratsamt Greiz. Mit kleineren Schwierigkeiten hatte auch die Deutsche Bahn zu kämpfen. In Gera waren neue Weichen, die nach dem Umbau des Bahnknotens ihre Winterpremiere hatten, trotz aller Tests mit Schnee- und Eisklumpen außer Gefecht gesetzt. Ähnliche Probleme habe es auch im benachbarten Vogtland gegeben, sagte ein Sprecher der Bahn.
Dass es gestern draußen glatt war, registrierten auch die Ärzte in der Unfallchirurgie des Waldklinikums. "Die Zahl der Patienten, die mit Knochenbrüchen eingeliefert wurden, ist enorm gestiegen", so eine Sprecherin.
Kaum Probleme mit dem Schnee hatten Geras Straßenbahnen. Auf den Schienen waren Räumfahrzeuge unterwegs. Hingegen blieben Autos der Stadtwirtschaft in den Staus auf der Autobahn und der B 92 nach Weida stecken. KommentarDer Winter freut mich nicht - ich bin auch Autofahrer.
Marco Joss vom Deutschen Wetterdienst in Gera-Leumnitz
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