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RE: Erdogan fordert türkische Schulen und Unis in Deutschland |
Beitrag Kennung: 109215
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gastli hat am 12. Februar 2008 um 11:10 Uhr folgendes geschrieben:
In der Türkei leben 25.000 Deutsche. |
Das ist unbestritten. Und es ist gut möglich, dass die in Istanbul lernenden 145 ausländischen Schüler zu dieser Zahl gehören. Doch wenn diese Schüler gemeinsam mit 593 türkischen Schülern beschult werden, kann ich die von dir im gleichen Abschnitt unterstellte "Zusammenrottung" nicht erkennen. Immerhin ist es 593 türkischen Schülern gelungen, die von dir in diesem Zusammenhang dahergeschriebene "Abschottung" zu durchbrechen. Ja, ich bleibe dabei. Diese Schule hat etwas Integratives, etwas Völkerverbindendes! Das begrüße ich außerordentlich.
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gastli hat am 12. Februar 2008 um 11:10 Uhr folgendes geschrieben:
Sie verfügen in Ankara über eine deutsche Schule (aus deutschen Steuermitteln finanziert), deutsche Metzger und deutsche Bäcker, um ihre Heimat zu erhalten.
...
Das Auswärtige Amt verwendet fast die Hälfte seines gesamten Kulturhaushalts, mehr als 200 Millionen Euro, auf die Förderung der deutschen Sprache im Ausland. |
Ach, da haben wir einen sehr wertvollen Gedanken, den du hier äußerst. Danke dir!
Hatte ich den Herrn Erdogan einfach nur missverstanden? Wollte er aus türkischen Steuermitteln hier in Deutschland türkische Privatschulen und eine Universität finanzieren? Und er darf bloß nicht?
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gastli hat am 12. Februar 2008 um 11:10 Uhr folgendes geschrieben:
Mallorca ein leuchtendes Beispiel für Respektlosigkeit vor den Belangen der einheimischen Bevölkerung. |
Ja, hier ist das zahlenmäßige Verhältnis von deutscher und einheimischer Bevölkerung in der Tat wesentlich mehr in Schieflage gekommen, als 25000 Deutsche in der Türkei es verursachen können.
Ja und nun vergleichen wir mal:
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gastli hat am 12. Februar 2008 um 11:10 Uhr folgendes geschrieben:
Neben deutschen Straßen, Kneipen, Dienstleistungsunternehmen, ... |
Hast du etwas dagegen, dass es in Deutschland Straßen gibt, die vorwiegend von türkischer Bevölkerung bewohnt werden? Etwas gegen türkische Gastronomie oder andere Dienstleistungsunternehmen? Gibt es dann noch Einwände gegen derartige Einrichtungen auf Mallorca?
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gastli hat am 12. Februar 2008 um 11:10 Uhr folgendes geschrieben:
neben einer Balearenausgabe der BILD-Zeitung - schlimmer kann man ein anderes land garnicht behandeln, |
Die Türken besitzen ebenfalls die "Respektlosigkeit", hier in Deutschland türkische Zeitungen herauszugeben!
Ich hoffe, du erkennst langsam, dass du hier mit zweierlei Maß misst!
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gastli hat am 12. Februar 2008 um 11:10 Uhr folgendes geschrieben:
In den türkischen Touristenhochburgen sieht es nicht anders aus: Statt einheimisches Esssen zu akzeptieren fordert man Bratwurst und Sauerkraut. Selbst wenn in der Türkei religionsbedingt Schweinefleisch nicht verzehrt wird was kümmert das den Deutschen. |
Laaaangsam! Ich war noch nicht in der Türkei. Aber wenn ich da mal 14 Tage Urlaub machen würde, heißt das doch nicht, dass ich 14 Tage lang zum Islam konvertierenmüsste. Soviel Religionsfreiheit genieße ich ja sogar in der Türkei.
Und wie ist das nun mit Schweinefleisch und Sauerkraut? Wird das von den Touristen wirklich "gefordert"? Hätte ein deutscher oder britischer Tourist überhaupt eine Chance, von türkischen Einrichtungen etwas wirksam zu "fordern"? (Türkische Behörden waren erst kürzlich Gegenstand hier im Forum, als es um diesen Marco ging.)
Oder ist es eher so, dass die türkischen Veranstalter diese Gerichte im Sinne von Kundenorientierung freiwillig anbieten, um diese in möglichst großen Scharen anzulocken und möglichst viel Geld mit ihnen zu verdienen? Wer will es denn der Kundschaft verdenken, dass sie auch Schweinefleisch und Sauerkraut essen möchte, wenn der Katalog "Deutsche Küche" anpreist?
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gastli hat am 12. Februar 2008 um 11:10 Uhr folgendes geschrieben:
Die einheimischen Bewohner trösten sich damit, daß diese Vandalen früher oder später zurück in ihre Heimat gehen, wo sie sich in dieser Weise niemals benehmen würden. |
Ja, zuhause ist es anders. Da muss ich auf meinen Sohnemann nicht so sehr acht geben, wenn er ein britisches Mädel küssen möchte.
In der Türkei hat man sich eben nach türkischen Gesetzen zu richten und es ist recht und billig, dass sich Ausländer egal welcher Herkunft in Deutschland an deutsche Gesetze zu halten haben.
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gastli hat am 12. Februar 2008 um 11:10 Uhr folgendes geschrieben:
Wenn Ministerpräsident Erdogan für türkischen Unterricht und türkische Schulen in Deutschland plädiert, gilt das als Provokation. |
Also bitte nochmal ganz genau, was ist denn nun die Provokation?
Dass keine aus türkischen Steuermitteln finanzierte Privatschulen in Deutschland geöffnet werden dürfen?
Oder dass sich ein türkischer Politiker anmaßt, in die Kultushoheit der Länder hineinzuregieren und die Verwendung von deutschen Steuermitteln zu beeinflussen versucht?
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gastli hat am 12. Februar 2008 um 11:10 Uhr folgendes geschrieben:
gastli, der überhaupt kein Problem darin sehen würde, wenn es in Gera mindestens 20 internationale Schulen gäbe. |
Ja hier sind wir uns im Geiste einig.
Aber ich sehe da noch ein ganz praktisches Problem. 20 internationale Schulen - wie viele Schüler würden dann noch für die etablierten deutschen Schulen übrig bleiben? Nö, ich will nicht, dass sich unser Bürgermeister noch hier in Gera hinstellen muss und verlangen, dass es wieder deutsche Schulen gibt. 20 internationale Schulen wären allein aufgrund der Schülerzahlen zu viel für Gera.
Theoretisch würde ich eine türkische Schule gerade hier in Gera ebenfalls als Bereicherung ansehen. Denn aufgrund der relativ wenigen hier lebenden Türken könnte hier ein ebensolches Verhältnis der Schüler entstehen: Auf einen ausländischen Schüler kämen in etwa vier einheimische, ebenso wie in Istanbul. Das wär wahrscheinlich gelebte Integration. Ist es das, was Erdogan im Schilde führt? Wenn ja, dann müsste ich mich bei ihm entschuldigen.
Praktisch hätte eine solche Schule in Gera ein Riesenproblem: Selbst wenn die komplette Schule aus türkischen Steuermitteln finanziert würde, wenn kein Schulgeld verlangt werden müsste, sehe ich es als sehr schwer an, eine zum Beispiel zweizügige Schule zu etablieren und ausreichend deutsche Eltern zu bewegen, ihre Kinder dort anzumelden.
Pfiffikus,
der meint, dass türkische Schulen in türkischsprachigen Ballungsgebieten dem Integrationsgedanken eher zuwiderlaufen
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