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RE: Propaganda im Schulunterricht |
Beitrag Kennung: 1016661
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Der Autorin unterläuft hier ein methodischer Fehler.
Zitat: |
Bildungsverlage wie Lehrkräfte sollten garantieren können, dass Inhalte, die im Unterricht behandelt werden, aus zuverlässigen Quellen stammen. |
Das halte ich für einen falschen Ansatz.
Richtiger Ansatz: Der Inhalt muss zuverlässig und vertretbar sein - völlig egal, wer die Wahrheit ausspricht.
Der hier propagierte Weg verbaut einer neutralen Bereitstellung von Unterrichtsmaterial den Weg.
Erste Blockade: Wer maßt sich die Entscheidungshoheit an, ob eine Quelle "zuverlässig" ist oder nicht?
Zweite Blockade: Auch Menschen, die einen Stempel "Rechter", "Verschwörungstheoretiker", ... auf die Stirn gepappt bekommen, geben hin und wieder etwas Vernünftiges, Brauchbares von sich. Soll dieses Vernünftige doch verworfen werden?
Beispiel:
Wenn hier orca sagt: 2*2 = 4, dann kann man dieser Aussage hundertprozentig zustimmen.
Und wenn HaiMoon behauptet: 2*2=4, dann werde ich dieser Aussage ebenfalls hundertprozentig zustimmen. Dann hätte ich noch nicht mal etwas dagegen, wenn diese Gleichung in einem Lehrbuch landet, obwohl ein HaiMoon das so behauptet hat.
Und nun kommt ein Käptn Blaubär daher und behauptet, dass 8*11=87 sei.
(Das Ergebnis, das ich hier für korrekt halte, mag er nicht aussprechen, da es in der rechten Szene eine gewisse Bedeutung hat.)
Mag sein, dass gastli hier noch Beifall klatschen würde, weil sein Kumpel das behauptet und weil er die Rechten auch nicht leiden kann.
Ich würde trotzdem nachrechnen und auf dem Ergebnis vom Taschenrechner bestehen.
Professionelles Unterrichten bedeutet, dass die Lehrer grundsätzlich den Inhalt einer Aussage zu werten haben, völlig unabhängig vom Sprecher.
Hier konnte ich nicht verifizieren, welche "Inhalte der Neuen Rechten" da Eingang in ein neues Lehrbuch gefunden hatten. Wir dürfen davon ausgehen, dass die Lektoren den fraglichen Inhalt vor dem Druck gesichtet hatten und nicht anstößig fanden.
Erst später nach dem Druck wurde dieser Inhalt suspekt. Offenbar nicht wegen des Inhalts selbst, sondern weil etwas davon zuvor schon in einer Zeitschrift der Neuen Rechten erschienen sein soll. Gehts noch?
Eigentlich wäre diese Konsequenz zu ziehen: Auch in solchen Zeitschriften kann hin und wieder mal etwas Vernünftiges stehen.
Pfiffikus,
der sich grundsätzlich bemüht, Aussagen anhand des Inhalts und nicht nach dem Sprecher zu bewerten
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