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RE: Riestern Sie noch oder ... oder Leben Sie schon? |
Beitrag Kennung: 1010547
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Den Forderungen des Paritätischen stimme ich vollauf zu.
Nur bringt das umlagefinanzierte Modell nichts mehr, die Ursachen sollten bekannt sein.
Zum Riester-Vertrag:
Die Riester-Rente wurde seinerzeit eingeführt, um die durch weitere Absenkung des Rentenniveaus entstehende Lücke zu schließen.
Die Regelungen waren klar: Nach 4 jahren Vertragslaufzeit zahlte der Versicherungsnehmer 4% seines sozialversicherungspflichtigen Bruttoeinkommens in den Vertrag ein. Im gleichen Atemzug erhielt er vom Staat eine Förderung von 156 Euro jährlich.
Für im Haushalt lebende Kinder, für die Kindergeld gezahlt wurde, zahlte der Staat obendrein eine Förderung von 185 Euro jährlich.
Eine Verpflichtung zur Zahlung durch den Versicherungsnehmer gab es nicht; zahlte er nicht den vollen Teil, reduzierte sich die Förderung analog, zahlte er nichts ein, floss keine Förderung.
Es war jederzeit möglich, eine ausgesetzte Zahlung wieder aufzunehmen.
Für Frauen mit geringem Einkommen und mehreren Kindern war Riester eine tolle Sache. Die Frau zahlte bei entsprechend geringem Einkommen den Mindestbeitrag von 60 Euro im Jahr und erhielt, bei angenommen 3 Kindern, insgesamt 711 Euro Zulage vom Staat. Sie hat also nicht einmal 10% der Gelder selbst bezahlt, die ihrem Beitragkonto gutgeschrieben wurden.
Die Vertragskosten sind von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich, natürlich gibt es da auch schwarze Schafe. Deshalb ist jedem zu raten, vor Vertragsabschluss mehrere Angebote zu vergleichen.
Genauso verhält es sich dem Zinssatz, mit dem der Vertrag verzinst wird. Es gibt zum einem den Garantiezins, und den muss die Gesellschaft während der gesamten Vertraglaufzeit zahlen, der Gesetzgeber verpflichtet die Versicherungswirtschaft dazu.
Obendrauf kommt der Rechnungszins, der je nach Gesellschaft unterschiedlich ausfallen kann.
Bei einem seriösen Anbieter ist die Riesterrente also durchaus kein Verlustgeschäft, wie immer wieder fälschlich suggeriert wird.
Und gerade heute, da Spareinlagen überhaupt nicht mehr verzinst werden, ist selbst ein Garantiezins von 1,5% gar keine so schlechte Sache.
Unberührt von all dem bleibt die dringende Aufgabe der Reform der gesetzlichen Rente.
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