oxxo Benutzerkonto wurde gelöscht
10.04.2006 ~ 00:18 Uhr ~ oxxo schreibt:
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Erstellt: 21.03.06, 00:50
Um wieder den Bogen zum Streik, hier der Ärzte zu finden:
Ein Krankenhaus muß einen ärztlichen Dienst rund um die Uhr anbieten. Der ärztliche Dienst ist in einer Abteilung in der Regel mindestens doppelt besetzt, d.h. ein oder mehrere jüngere Ärzte, die im Krankenhaus anwesend sind und ein Oberarzt der Rufbereitschaft von zu Hause leistet. Bei einem kleinen Krankenhaus mit nur 4 Abteilungen (Innere, Chirurgie, Gynäkologie, Anästhesie) sind das also im Normalfall mindestens 8 Ärzte, die entweder im Krankenhaus oder von zu Hause Dienst leisten. Wenn jede Abteilung vielleicht nur über 10 Ärzte verfügt, also im Krankenhaus insgesamt 40 Ärzte arbeiten (wobei dieses kleine Krankenhaus dann ärztlich schon relativ gut besetzt wäre) wäre für jeden im Durchschitt jeder fünfte Tag Dienst. Bei einer Einhaltung aller Arbeitszeitrichtlinien würden dann aber wegen Freizeitausgleichs am Tag wieder 4 (wenn die Oberärzte von zu Hause nicht "hereingerufen" wurden) bis 8 Ärzte (wenn alle diensthabenden Oberärzte nachts kommen mußten), fehlen.
Einhaltung der Arbeitszeit bedeutet, das mehr Ärzte eingestellt werden müssen (die gibt es aber zur Zeit nicht in ausreichender Anzahl), oder dass das Krankenhaus weniger Patienten behandelt, was zu unter Umständen für das Krankenhaus bedrohlichen finanziellen Einbussen führt.
Junge Ärzte und in den letzten Jahren zunnehmend auch Fach- und sogar Oberärzte haben nur Zeitverträge. Sie können sich sicher vorstellen, was einem befristet angestellten Arzt widerfährt, der seine Rechte einfordert...
Gerade in der Facharztausbildung muß der Arzt bestimmte Leistungen erfüllen (z.B. Operationskatalog). Wer weniger arbeitet braucht länger bis zum Facharzt... Das führt dazu, dass die deutsche Ärzteschaft keine geschlossene Meinung zum Thema Arbeitszeit hat. Viele Ärzte machen freiwillig unbezahlte Überstunden, oder forschen nach der Arbeitszeit.
Das Ansehen der deutschen Ärzte war in den Vergangenen Jahren recht schlecht, d.h. medienwirksames Aufmerksammachen auf Mißstände war nicht ganz einfach
Aus meiner Sicht sind die deutschen Ärzte nicht gut organisiert. Es fehlt eine schlagkräftige Gewerkschaft, oder Betriebsräte, die sich auch den ärztlichen Problemen annehmen.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|