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Schöne neue Überwachungswelt
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kritiker
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Nutzer ist im Jahr 2020 verstorben
1.440 geschriebene Beiträge
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Wohnort: Gera
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07.04.2009 ~ 21:32 Uhr ~ kritiker schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 23.03.2006
63 erhaltene Danksagungen
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Schöne neue Überwachungswelt |
Beitrag Kennung: 244787
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Schöne neue Überwachungswelt
Totale Kontrolle: Nach dem gläsernen Bankkonto kommt jetzt der gläserne Verkehrsteilnehmer. Eine High-Tech Box im Auto sendet ab 2013 alle Koordinaten an eine Überwachungsstelle. Damit will die EU Unfallzahlen senken und Verkehr steuern.
Die EU plant Big Brother im Straßenverkehr. Von der Öffentlichkeit bisher kaum wahrgenommen verabschiedete der Verkehrsausschuss des EU-Parlaments eine europaweit gültige Rahmenrichtlinie. Demnach sollen ab 2013 alle Neuwagen mit Kommunikationsboxen ausgestattet werde, welche Informationen über Geschwindigkeit und Standort des Fahrzeugs übermitteln.
Die EU will damit die Unfallzahlen senken und den Verkehrskollaps verhindern. Datenschützer warnen vor der totalen Überwachung - bisher vergebens.
Hinter dem totalen Überwachungsprojekt steckt das Kürzel CVIS. CVIS steht für "Cooperative Vehicle Infrastructure Systems" (kooperative Fahrzeug-Infrastruktur Systeme) und wird von einem Konsortium namens Ertico entwickelt, an dem etliche europäische Automobilkonzerne, Telekommunikationsfirmen und Ministerien beteiligt sind.
Das Projekt ist Teil einer Initiative der Europäischen Kommission zur Einführung sogenannter intelligenter Verkehrssysteme. Mit dieser Initiative will Brüssel den Verkehr auf europäischen Straßen sicherer machen und besser fließen lassen.
Das System soll 2013 marktreif sein. Dann wird Wirklichkeit, wovon Überwachungsfans nur träumen: In Neuwagen werden serienmäßig Kommunikationsboxen eingebaut, die ständig Informationen über Fahrzeugklasse und -typ, Geschwindigkeit, Standort und Fahrtrichtung aussenden. Dieser „Herzschlag” des Autos kann von den Kommunikationsboxen anderer Fahrzeuge, aber auch von ähnlichen Einrichtungen an Ampeln und Autobahnbrücken empfangen werden.
Durch Sammlung und Abgleich der Informationen sollen Staus vermindert und Unfälle vermieden werden. Das setzt selbstverständlich voraus, dass diese Daten auch von einer zentralen Stelle gesammelt und verwertet werden.
Der Hersteller der Überwachungsbox, eine Firma namens Ertico, hat das System bereits 2008 in Berlin getestet. Resultat: Big Autobrother funktioniert perfekt!
Doch neben der segensreichen Wirkung auf Verkehrsstaus und Verkehrskontrolle hat das System auch noch einige Nebenwirkungen, über die kaum gesprochen wird: Praktisch könnte mit einem solchen System ein Bewegungsprofil von Autofahrern erstellt werden. Der Standort eines Fahrzeugs kann mit der Technik bis auf einen Meter genau lokalisiert werden, schwärmt Ertico.
Simon Davis, Direktor der britischen Datenschutzorgansiation Privacy International, warnte im „Guardian”, falls Daten aus einem solchen System mit Daten von Mobil-Telefonen abgeglichen würden, könne somit ein nahezu „unfehlbares Überwachungssystem” geschaffen werden.
Die Brisanz ist den EU-Parlamentariern durchaus bewusst. Allerdings findet sich im Entwurf für die europaweite Rahmenrichtlinie nur der schwammige Hinweis, dass personenbezogene Daten nur dann verarbeitet werden dürften, wenn dies für den Betrieb von intelligenten Verkehrssystem erforderlich sei.
Die Vorbereitungen für die Einführung der Überwachungsbox sind praktisch abgeschlossen: Für die Datenübertragung ist bereits europaweit ein Frequenzband reserviert. Die bisherigen Projektarbeiten haben 41 Millionen Euro gekostet. Die Hälfte davon stammt aus Steuergeldern.
Wenn die Box erst mal Pflicht wird, dann klingelt bei Ertico die Kasse. Bis zu 700 Euro soll Big Brother auf Vier Rädern kosten - und der Autofahrer solle besser nicht gefragt werden. Nach Ansicht von Ertico soll das System gleich europaweit verpflichtend eingeführt werden.
quelle
wer hat’s schon alles gewußt?
eins hat der autor noch vergessen, den gläsernen patienten
bis dann
Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von kritiker: 07.04.2009 21:44.
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