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RE: Marxismus-Leninismus |
Beitrag Kennung: 111139
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Ich denke es ist nötig sich mal etwas ausführlicher mit den marxschen Anschauungen über Krieg und Frieden zu beschäftigen.
Zunächst stellt Marx fest das es Kriege gibt seit der Urgesellschaft.
Zitat: |
Der Krieg war früher ausgebildet wie der Frieden; ... K. Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 29.
... Der Krieg war so alt wie die gleichzeitige Existenz mehrerer Gemeinschaftsgruppen nebeneinander. F. Engels, Anti-Dühring, MEW 20, 167. |
Zitat Karl Marx:
Kriege im Kapitalismus
Zitat: |
Raub, Eroberung, Krieg und Gewalt, das ist die ganze Vorgeschichte des Kapitalismus vom 16. bis ins 19. Jahrhundert.
Kolonialsystem, Staatsschulden, Steuerwucht, Schutzzoll, Handels-kriege usw., diese Sprösslinge der eigentlichen Manufakturperiode vermehren sich riesenhaft während der Kinderperiode der großen Industrie. K. Marx, Kapital I, MEW 23, 785.
Wenn das Geld, nach dem französischen Schriftsteller Augier , mit natürlichen Blutflecken auf einer Backe zur Welt kommt, so das Kapital von Kopf bis Zeh, aus allen Poren, blut- und schmutztriefend. K. Marx, Kapital I, MEW 23, 788. |
Karl Marx prangert hier das Kapital als Ursache der Kriege an.
Zitat Karl Marx:
Zitat: |
Raub- und Eroberungskriege verschwinden nicht im Kapitalismus. Sie verändern ihren Charakter
Bei allen Eroberungen ist dreierlei möglich.
Das erobernde Volk unterwirft das eroberte seiner eigenen Produktionsweise (z. B. die Engländer in Irland im 19. Jahrhundert, zum Teil in Indien); oder es lässt die alte bestehen und begnügt sich mit Tribut (z. B. Türken und Römer); oder es tritt eine Wechselwirkung ein, wodurch ein Neues entsteht, eine Synthese (zum Teil in den germanischen Eroberungen). ...
Es ist eine hergebrachte Vorstellung, dass in gewissen Perioden nur vom Raub gelebt wurde. Um aber rauben zu können, muss etwas zu rauben da sein, also Produktion.
Und die Art des Raubs ist selber wieder durch die Art der Produktion bestimmt. Eine Nation von Börsianern z. B. kann nicht beraubt werden wie eine Nation von Kuhhirten. K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 629. |
Marx stellt fest das Raub- und Eroberungskriege im Kapitalismus nicht verschwinden. Sie nehmen neue aggressivere Züge an.
Zitat Karl Marx:
Zitat: |
Von allen Dogmen der doppelzüngigen Politik unserer Tage hat keine mehr Unheil angerichtet, als die, dass man um Frieden zu haben, sich zum Kriege rüsten muss.
Die große Wahrheit, die sich hauptsächlich dadurch auszeichnet, dass sie eine große Lüge enthält, ist der Schlachtruf, welcher ganz Europa zu den Waffen gerufen und einen solchen Kriegsfanatismus erzeugt hat, dass jeder neue Friedensschluss als neue Kriegserklärung betrachtet wird ...
Während so die Staaten Europas ebenso viele Heerlager geworden sind, deren Soldaten vor Begierde brennen, aufeinander loszustürzen und sich zu Ehren des Friedens gegenseitig die Gurgel abzuschneiden, handelt es sich vor jedem neuen Ausbruche nur um die unbedeutende Kleinigkeit, zu wissen, auf welche Seite man sich stellen soll. Sobald diese nebensächliche Erwägung ... mit Hilfe des lateinischen si vis pacem, para bellum (Willst du Frieden, rüste für Krieg) befriedigend erledigt ist, beginnt einer jener Zivilisationskriege, deren unverblümte Barbarei der besten Zeit des Raubrittertums gleichkommt, deren raffinierte Grausamkeit jedoch ausschließlich der modernsten Periode des imperialistischen Bürgertums angehört. K. Marx, Invasion, MEW 13, 444. |
Das man um Frieden haben zu wollen sich zum Krieg rüsten müsse ist genau die Theorie des Imperialismus als den parasitären und faulenden Kapitalismus. Das war in Deutschland zu Zeiten des Hitlerismus so und es ist genau die Linie welche der US-Imperialismus z.B. gegen die Völker Afghanistans und des Irak fährt.
Wahr ist auch die Feststellung das der Krieg die Fortsetzung der Politik mit brutalsten Mitteln ist. Zur Profiterzielung geht das Kapital über Leichen.
Dies sollte man berücksichtigen um Kriege richtig zu werten.
Aus heutiger Sicht muss man sagen das Krieg nirgends gerechtfertigt ist. Um die sozialen Fragen des 21. Jahrhunderts zu beantworten sollte man auf Dialog setzen, auf Völkerverständigung, auf gleichberechtigte Existenz von Völkern, um der Menschheit einen neuen Weltkrieg zu ersparen.
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