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RE: Atomkraft - Welche Gefahr besteht? |
Beitrag Kennung: 1047626
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orca hat am 19. November 2021 um 22:47 Uhr folgendes geschrieben:
Und die Abfälle setzen keine Radioaktivität mehr frei, sondern Rosenduft. |
Der Dual-Fluid-Reaktor (DFR) produziert keine langlebigen Abfälle mehr. Die wenigen Abfälle, die im DFR noch entstehen, klingen nicht erst nach Hunderttausenden Jahren ab, sondern haben bereits nach 300 Jahren eine Radioaktivität, die mit Natur-Uran vergleichbar ist.
Im Übrigen hat sich für die Entsorgung der Abfälle der bisherigen Kraftwerke inzwischen eine sichere Möglichkeit ergeben.
Zitat: |
HaiMoon hat am 19. November 2021 um 19:42 Uhr folgendes geschrieben:
der nicht glaubt, das es bei Einflüssen wie z. B. in Fukushima, alles störungsfrei weiterlaufen würde. |
Störungsfrei natürlich nicht. Natürlich wäre eine Störung eingetreten, doch keine Explosion wie wir sie gesehen haben.
Das Erdbeben selbst mit seinen Erschütterungen haben die Reaktoren alle schadlos überstanden. Erdbebensicher bauen können die Japaner und das werden sie auch bei neuen DFR machen.
Der Schaden trat in Fukushima ein, indem der unerwartet hohe Tsunami die Trafostation mit leitendem Salzwasser überspült hat. Dadurch flogen einige Sicherungen raus, was zu einem Stromausfall führte. Ohne Strom konnten die Bremsstäbe nicht mehr in den Reaktor eingefahren werden. Und die Reaktoren konnten nicht mehr gekühlt werden, weil die Umwälzpumpen ohne Strom nicht mehr liefen. Der Rest ist bekannt.
(Information nebenbei: Die in Deutschland verwendeten Reaktoren haben Bremsstäbe, die im Havariefall, zum Beispiel bei Stromausfall, mit Druckluft in den Reaktor geschossen werden. Ein Tsunami hätte in Brockdorf oder Krümmel keineswegs solche Folgen gehabt.)
Der DFR hat eine negative Temperaturkennlinie. Das heißt: Wenn die Masse kalt ist, reagiert sie heftig. Wird sie heißer, kommt die Kernreaktion zum Stillstand. Fiele die Kühlung aus, würde sich die Temperatur ohne menschliches Zutun auf ca. 1000°C einpendeln. Kernschmelze? Völlig undenkbar, denn der Kernbrennstoff ist ja im Normalbetrieb schon flüssig.
Der Kühlkreislauf funktioniert auch ohne Strom durch Naturkonvektion. Das geht so ähnlich wie die Warmwasserheizungen, die wir in der DDR hatten. Die funktionierten auch ohne Umwälzpumpe. Dementsprechend unproblematisch ist ein Stromausfall.
Und sollte es aus irgend einem Grunde doch zu einer Überhitzung kommen, gibt es unten einen Schmelzpfropfen. Wenn der schmilzt, läuft die ganze Soße in mehrere Einzelgefäße unter dem Reaktor, in denen der Kernbrennstoff unterkritisch wird und das wars.
Was auch immer passieren könnte - solche Vorfälle werden keine Auswirkungen mehr haben, die über das Kraftwerksgelände hinaus gehen.
Zitat: |
Aschemännl hat am 19. November 2021 um 22:38 Uhr folgendes geschrieben:
Ohne Wartung verrostet und versifft alles. |
Gewiss wird man sich nach dem Vorfall in Ruhe dieser Anlage widmen müssen, bevor sie völlig zusammen gerostet ist. Nur ist dann eben nicht eine solche Hektik wie in Fukushima oder Tschernobyl nötig, um die Kettenreaktion erstmal zu stoppen. Das ist der gravierende Unterschied.
Pfiffikus,
der das natürlich nicht als "störungsfrei weiterlaufen" bezeichnen würde
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