.:. Vielen Dank an KiWi, Susi37, Nic67, Liesa44,
Jumpa, HeMu, welche uns kürzlich finanziell unterstützt haben. .:.
|
+ Portal-Navigation + |
|
|
|
|
|
timabg Benutzerkonto wurde gelöscht
25.12.2013 ~ 11:51 Uhr ~ timabg schreibt:
|
|
|
|
|
|
|
Mein Leben im hier und jetzt |
Beitrag Kennung: 669015
|
|
|
|
Meine Krankengeschichte
Im Voraus möchte ich sagen dass ich nicht alles so wiedergeben kann wie es war, aber ich bemühe mich alles so zu erzählen wie ich es empfand. Ich bitte daher um Verstehen wenn Punkte fehlen oder nicht zu Genüge beschrieben sind.
Alles begann damit dass ich in meinem eigenen Bett aufwachte und doch alles anders war als gewöhnlich.
Ich konnte meine Beine nicht bewegen und es war mir nicht möglich nach Hilfe zu rufen, denn wie mir andere sagten, waren meine Worte nicht zu verstehen.
Wenn ich meinen Arm bewegen wollte tat ich das auf unkontrollierbare weiße, also fiel es mir schwer in klopfender Art und Weiße auf mich aufmerksam zu machen.
Dann fehlt mir einige Zeit. Ich kann mich erst wieder erinnern als ich in meinem Wohnzimmer war, als ein Arzt zu mir sagte dass ich mich setzen soll, denn mein Drang zu gehen war stark. Und da mir die Beine ohnehin nicht gehorchten tat ich es auch, ich setzte mich.
Nach einiger Beurteilung des Arztes verabreichte er mir ein Mittel das mich einschlafen ließ.
Das nächste, an was ich mich erinnern kann, wenn auch nur im geringen Maß, bin ich in einer Art Cafeteria, im Rollstuhl, am Tropf hängend und viel Angst.
Wo war ich? Was ist geschehen? Und ich hatte den Gedanken im Kopf, am Ende meines Lebens zu sein. Wenn ich auch ansprach, wen ich auch um Hilfe bitten wollte, keiner reagierte.
An dieser Stelle fehlen mir Erinnerungen daran und Mutmaßen kann ich nicht bei diesem Thema.
Auf der Intensivstation setzen meine Erinnerungen wider ein, wenn auch nur Teilweise.
Nach ein paar Tagen kamen meine Eltern zu Besuch und wie mir mein Vater jetzt berichtete waren meine Worte immer noch nicht zu verstehen. Über mir waren Geräusche im Vordergrund die mir immer wieder Angst machten. Kabel am ganzen Körper und Gliedmaßen die wie zu beginn, nicht funktionierten. Einfach ein grausames Gefühl.
Hier zu schreiben welche Erfahrungen ich machen musste fällt mir unsagbar schwer, aber ich muss sie festhalten und aufschreiben um mich mit größerer Gewissheit an sie zu erinnern.
Nach einigen Tagen fuhr man mich in ein Uniklinikum, nach Jena. Mir war zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht bewusst was mir noch bevorstand, dass Teile meines Körpers durch künstliche ersetzt werden sollten um mein Leben zu retten.
Dort angekommen und nach vielen Untersuchungen meines physischen „Zustandes“ erfuhr ich erstmals das ein Schlaganfall all die Dinge verursacht hatte die mich an den Rand des Lebens schoben.
Was sich die Ärzte gedacht hatten und was ich für Chancen habe mein Leben weiter bestreiten zu können. Welche Lebenserwartung mir prognostiziert wird und wie es in meiner Zeit auf Erden aussehen könnte.
Also fingen sie an, mir blieb ja schließlich keine Wahl als mit undeutlichen Worten zuzustimmen.
Nach, ich glaube, einer Woche wurde ich in dem OP gebracht.
Ein Narkosemittel wurde mir injiziert und mein weiteres Leben lag in den Händen der Ärzte.
Als ich aufwachte dachte ich es sei nichts gewesen. Keine Schmerzen oder anderweitige Veränderungen die ich zu spüren vermocht. Doch es verging eine Zeit und mir wurde klar dass ich nicht auf meinem Zimmer lag, sondern auf einer gesonderten Station, der Intensivstation des Uniklinikums.
Man hatte mir die Brust eröffnet und am Herzen operiert. Dränageschläuche gelegt und zu alledem eine Klappe implantiert. Eine Herzklappe die im Labor aus Zellen eines Schweines herangezogen wurde.
Ich durfte mich nicht drehen wie es für mich nötig gewesen wäre und andere Patienten dort gaben alles von sich, nur keine aufbauenden Geräusche.
Ich muss wohl einige Tage, wenn nicht sogar eine Woche dort gewesen sein. Und dann kam eine Schwester und sagte mir dass ich auf eine andere Station gelegt würde. Und trotz meiner Freude über diese Nachricht überkahmen mich weinerliche Gefühle. Denn trotz des Fortschritts ging mir ständig durch den Kopf wie es weiter gehen soll und ob es mir überhaupt möglich sein wird „weiter zu machen“.
Trotz dem ging mein Weg nicht daran vorbei einen Versuch zu starten. Bereits da war mir klar, „ich schaff das“, auch wenn das Ziel des Gedanken verschwommen erschien.
Dann, nach erst sechs Wochen durfte ich raus. Allerdings nicht nachhause, sondern zur Rehabilitation, nach Bad Liebenstein . Ich weiß das ich einen Rollstuhl mitbekommen hatte und ihn nach Erzählungen wohl nutzte, doch meine Erinnerungen an diese Zeit sind zu unvollkommen, das ich sie nicht verständlich niederzuschreiben wüsste.
Nach einer ganzen Zeit als ich durch Physiotherapie, Ergotherapie und Logotherapie meinen Körper wieder an einem Rollator zu halten war. Und mein Geist langsam klarer wurde, ich also kurzen Unternehmungen nachgehen konnte war der Termin eine Nachuntersuchung im Klinikum Jena.
Ich fuhr also, ohne Gedanken an etwas Schlechtes zuwenden dort hin und war geschockt von dem was ich dann erfuhr.
Erneut sollte ich im Klinikum bleiben! Es waren Probleme von denen ich am liebsten nichts erfahren hätte. Bei denen ich mir sagte. Vergrabt mich doch einfach!
Die Herzklappe die mir eingepflanzt wurde war nicht im ausreichenden Maß dicht, einer der Stiche hatte sich gelöst und das Siel begann von Vorn.
-Neue Herzklappe- Was für eine Niederschmetternde Erkenntnis!
Dieses zu erfahren war das grausamste Erlebnis was ich je kennenlernen musste und der Boden auf dem ich stand wart weggezogen.
Also begann das ganze Spiel von vorn und ich konnte wieder nicht wissen ob mein Leben ein solches bleiben würde. Doch meiner Art entsprechend lies ich mir nicht ansehen wie unsicher ich mir war und es begann von Vorn, das grausame Spiel.
Diesmal allerdings bekam ich eine mechanische Herzklappe eingesetzt und einen Schrittmach zur Absicherung obendrein. Ich muss im Nachhinein sagen dass die OP diesmal nicht von derartigen Ängsten verfolgt war und mit mehr Hoffnung bedacht wurde. Sowohl aus ärztlicher als auch aus meiner persönlichen Sicht habe ich viel Vertrauen bewiesen.
Nach einer 3 wöchigen Zeit die ich im Klinikum verbrachte kam ich nach Haus um wenigstens eine Woche dort verbringen zu dürfen. Um meine Eltern und Geschwister mehr mit dem Wissen zu sichern das es mir gut geht.
Und dann, es war Winter, ging ich nach Bad Berga zur Rea.
Dort habe ich wieder daran arbeiten dürfen meinen Körper und meinen Geist zu stärken und habe mich dort voll beansprucht. Nur konnte ich bei Schnee und Eis nicht auf die Straße, denn ein Sturz hätte den Fortschritt zu nichte gemacht. So konnte ich nach vier Wochen wieder nach Hause.
Es hört nicht auf! Wohl, dessen bin ich mir klar, werde ich mein ganzes Leben daran arbeiten müssen meinem Körper zu zeigen was ihn ans Ziel bringt. Aber ich lebe.
Zwar verfolgen mich hin und wieder Ängste und Vorstellungen davon wie es hätte sein können, wäre es anders von statten gegangen. Doch ich komme zurecht! Wenn ich Hilfe brauch dort wo ich nun lebe frage ich und ich werde sie bekommen. Mein „Ich“ ist dasselbe wie zuvor und steht mir hin und wieder im Weg, aber alles hat sich zum besseren gewandt
In dieser Erzählung habe ich einen zwar wichtigen, aber für den Leser nicht wichtigen Punkt ausgelassen, der dieses maßgeblich ausgelöst hat.
Wer also Interesse hat und wissen möchte was mich fast das Leben gekostet hätte und was mich dazu bewogen hat noch ein drittes Mal zur Rehabilitation zu gehen um meinem Leben die richtige Richtung zu geben, der frage bei mir nach. Und er wird es erfahren.
Timabg / Thomas Mooz
|
|
|
|
|
|
|
|
| |
| |
|