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Automobilarbeiter-Streik in Südafrika geht in die dritte Woche |
Beitrag Kennung: 650305
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Automobilarbeiter-Streik in Südafrika geht in die dritte Woche: "Revolutionäre Lieder vor den Fabriken ..."
06.09.13 - Seit fast drei Wochen streiken die Automobilarbeiter in Südafrika. Am Montag beteiligten sich allein in Pretoria 11.000 Automobilarbeiter an einer Demonstration. Hunderte sangen und tanzten in einheitlichen T-Shirts und mit roten Baretten vor dem Ford-Werk in Mamelodi, einem Vorort Pretorias. In Port Elizabeth, der Küstenstadt mit dem Spitznamen "Detroit Südafrikas", marschierten Tausende von Arbeitern durch die Straßen und sangen revolutionäre Lieder vor den Fabriken von General Motors (GM), Ford und Volkswagen.
Ein Ende des Streiks ist nicht in Sicht. Je länger er dauert, umso wahrscheinlicher wird es, dass die Autokonzerne versuchen werden, die Produktion der ausgefallenen Fahrzeuge in andere Werken zu verlagern. Bei BMW in Rosslyn wird z.B. der "3er" produziert. Dieses Modell wird auch in München, Leipzig und in einem chinesischen Werk produziert. In einer Info für die Website des Internationalen Automobilarbeiterratschlags (www.iaar.de), die auch "rf-news" zur Verfügung gestellt wurde, heißt es:
"Am Montag, den 2.9.13, begann die dritte Streikwoche in allen sieben südafrikanischen Auto-Werken. Am Ende von zwei Monaten Verhandlungen boten die Bosse nur 6 Prozent Lohnerhöhung an und das bei einer Inflationsrate von 5,6 Prozent. Darauf traten am Montag, den 19. August bei BMW, Ford, GM, Mercedes Benz, Nissan, Toyota und VW 31.000 Arbeiter in den unbefristeten Streik. Die Gewerkschaft 'National Union of Metalworkers of South Africa' (NUMSA) fordert: 'Folglich sind unsere Kernforderungen in den Tarifverhandlungen recht und billig. Sie bestehen aus einer bescheidenen generellen Lohnerhöhung von 14 Prozent, 100 Prozent Bezahlung bei kurzfristigen Arbeitsausfall, Wohnsubvention von nur 750 Rand und einem wöchentlichen Fahrtkostenzuschuss von 125 Rand.' ...
Ab November letzten Jahres wurde in der BMW-Fabrik in Rosslyn (Pretoria) das 3-Schicht-System eingeführt, Dreischicht von montags bis freitags und Samstag-Frühschicht mit flexiblen Ende. Die BMW-Arbeiter fordern höhere Schichtzulagen und traten deshalb vier Tag früher in den Streik. Schon ein Tag davor - auch vor dem geplanten nationalen Streik - am Mittwoch, den 14. August traten 1.500 Produktionsarbeiter bei Ford in Pretoria selbstständig in den Streik.
Nach der ersten Streikwoche befragte der Gewerkschaftsvorstand die Mitglieder über ein verbessertes Angebot der Unternehmer von 10 Prozent. Nach Streikversammlungen vor den Toren der Fabrik beschloss eine nationale Versammlung der Shop Stewards (vergleichbar den gewerkschaftlichen Vertrauensleuten in Deutschland - Anm. d. Red.), den Streik weiter zuführen und eine Demonstration für Montag, den 2. September, zu organisieren. ...
Seit letzem Jahr rollt eine Streikwelle durch Südafrika. ... Seit dem letzten Wochenende warten 90.000 Mitglieder der Bergarbeitergewerkschaft NUM aus den Gold-Bergbau darauf, in den Streik zu treten, nachdem die Lohn-Verhandlungen gescheitert sind. Die Gewerkschaft NUM fordert für die Gold-Bergarbeiter eine Lohnerhöhung von 60 Prozent, so dass der Einstiegslohn 8.000 Rand beträgt. Die Metallgewerkschaft NUMSA fordert für die billig bezahlten 72.000 Arbeiter aus dem KFZ-Handwerk, Tankstellen und Ersatzteilhandel existenzsichernde Löhne. Wenn die Bosse kein Angebot machen, soll diese Woche Mittwoch ein Streik beginnen. ...
Die Autokonzerne produzieren international, aber die Belegschaften wollen sie spalten. Die Automobilarbeiter müssen zusammen kämpfen – die internationale Solidarität ist notweniger denn je. Kein Auto, was in Südafrika produziert werden sollte, darf in einer anderen Fabrik irgendwo auf der Welt hergestellt werden.
Wir wünschen den streikenden südafrikanischen Automobilarbeitern viel Erfolg in ihrem Kampf! Eurer Kampf ist unser Kampf!
Quelle: rf-news
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