Adeodatus Benutzerkonto wurde gelöscht
31.05.2012 ~ 14:32 Uhr ~ Adeodatus schreibt:
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Verwirrspiel um den "Felsenkeller" am Tierpark Gera |
Beitrag Kennung: 563372
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René Opelt will die alte Ausflugsgaststätte am Geraer Tierpark wieder beleben und muss feststellen, dass es die rein juristisch gar nicht mehr gibt
Gera-Martinsgrund. "Von innen sieht es besser aus als von außen." René Opelt leuchtet mit der Taschenlampe ins Dunkel. Der einstige Saal und das Fachwerk sind auszumachen und der vor 120 Jahren in den Berg getriebene Vorratskeller, der dem einst beliebten Ausflugsziel seinen Namen gab: "Felsenkeller". Um die verfallende Gaststätte am Geraer Tierpark ist jetzt ein Streit entbrannt.
Nach jahrelangem Leerstand und mehrfachem Besitzerwechsel hatte sich mit Unternehmer Opelt endlich ein Investor gefunden. Das Dach ist bereits neu gedeckt, die Pläne für die Sanierung sind fertig. 300 000 Euro will der Geraer investieren. Doch seit März hängt über dem Gebäude ein Baustopp. Und dazu gibt es wie immer eine Vorgeschichte:
2010 hat der Geraer Unternehmer das Anwesen erworben, mit einem positivem Bauvorbescheid aus dem Jahre 2007. Den hatten sich die Vorbesitzer eingeholt, die ihre Umbaupläne allerdings nicht umsetzten. Opelt war an dem Projekt interessiert, kalkulierte, schaltete einen Architekten ein und kündigte im August 2010 der zuständigen Baubehörde den Baubeginn an, weil an dem Objekt "etwas passieren muss." Das Schreiben sei ohne Antwort geblieben. Der Geraer begann mit Sicherungsarbeiten, ließ das brandgeschädigte Dach im November 2010 in einem ersten Abschnitt neu decken. Im Herbst 2011 folgte der zweite Teil. Drei Monate später kam der Baustopp. Bei jedem weiteren Handschlag müsste Opelt jetzt 2000 Euro Strafe zahlen.
Denn, was Opelt nach eigenen Angaben bis dato nicht wusste, die Verwaltung hat die Immobilie wegen ihres schlechten Zu- und des 20 Jahre langen Leerstandes bereits verworfen, damit erlosch der baurechtliche Bestandsschutz. Juristisch existiert der "Felsenkeller" also gar nicht mehr. Alles, was Opelt macht und sei es, ein neues Dach zu setzen, kommt einem Neubau gleich. Dafür bräuchte er eine Baugenehmigung, die er aber nicht beantragt hat und wohl auch nicht bekommen würde. Denn das Areal liege im so genannten Außenbereich, erklärt die Verwaltung. Genehmigungen jenseits einer Ortsbebauung sind so gut wie aussichtslos. Dass gleich daneben ein neu gebautes Wohnhaus steht, scheint niemand zu stören.
Und warum gab es dann 2007 einen bejahenden Bauvorbescheid? Offensichtlich eine fehlerhafte Auskunft. Der Bescheid sei planungsrechtlich unzulässig, das habe eine Prüfung ergeben, heißt es lapidar im Fachdienst Bauvorhaben.
So hat sich das der Unternehmer nicht vorgestellt. Er hat Widerspruch gegen den Baustopp eingelegt, der Fall liegt beim Landesverwaltungsamt. "Es ist frustrierend", sagt er, "wer etwas aufbauen will, wird gebremst."
Fachdienstleiterin Daniela Hoffmann-Weber sieht das nicht so: "Wir sind keine Verhinderer, aber es muss alles formal korrekt sein." Das könnte heißen, dass man die Sache neu aufrollt, wenn Opelt einen Bauantrag stellen würde. Dann würden gegebenenfalls alle Umstände neu bewertet, vielleicht mit einem Ergebnis, das für den "Felsenkeller" spricht. Das klingt einfach.
Doch einfach ist bislang nichts. Opelt hatte dieser Tage wieder Post im Briefkasten. Nach mehreren Vor-Ort-Terminen ist der Verwaltung jetzt aufgefallen, dass sich auf dem Gelände ein Kiosk befindet. Der müsse dringend weg, heißt es, denn er sei nicht genehmigt. Das seit einem Jahr ungenutzte Holzhäuschen steht dort schon seit 2009.
Katrin Wiesner / 31.05.12 / OTZ
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Das ist wieder einmal ein typisches Beispiel für die Arbeitsweise in den Geraer Ämtern, wie sie nun schon seit der Wende praktiziert wird.
Auf diese Weise lassen sich künftige Investoren Erfolgreich abhalten sich hier anzusiedeln.
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