Adeodatus Benutzerkonto wurde gelöscht
07.10.2010 ~ 09:26 Uhr ~ Adeodatus schreibt:
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Ein Armutszeugniss für den Arbeitsmarkt in Gera |
Beitrag Kennung: 436500
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Gera-Arbeitsmarkt: In Pflegeberufen werden die meisten Stellen frei so titelt die OTZ in ihrer heutigen Online Ausgabe. Wer aufmerksam liest wird feststellen müssen das es hier immer weiter abwärtz geht, die Agenturchefin Birgit Becker zeichnet zwar ein optimistisches Bild, doch hat sie übersehen das die Masse der Arbeitsuchenden ebenfalls im Alter um die 50 ist. Diese Gruppe hat es besonders schwer in dem Arbeitsmarkt. wie er sich derzeit in Gera präsentiert, Fuß zu fassen.
Zitat: |
Der Arbeitsmarkt in Gera steht vor dem Wandel. Stärker durch die Bevölkerungsentwicklung bedingt als durch den wirtschaftlichen Aufschwung wird in den nächsten Jahren die Nachfrage nach Arbeitskräften deutlich steigen.
Gera. Diesen Trend der Arbeitskräftenachfrage bestätigt mit statistischen Hochrechnungen der Arbeitsmarktmonitor, den die Bundesagentur für Arbeit jetzt für die Stadt Gera vorlegte.
Die Entwicklung ist Risiko und Chance zugleich, sagt die Geraer Agenturchefin Birgit Becker. Die Chance besteht darin, wieder mehr Geraer in Lohn und Brot zu bekommen. Das Risiko, durch fehlende Arbeitskräfte bestehende Wirtschaft zu verlieren oder von möglichen Neuansiedlungen abgekoppelt zu werden. Denn nicht nur Arbeitskräfte ziehen der Wirtschaft hinterher, auch umgedreht gilt das Prinzip.
Seit 2000 verlor die Stadt zehn Prozent ihrer Bevölkerung, die Beschäftigung ging um 20 Prozent zurück. Eins bedingt das andere. Am Ende stehen für 100 Arbeitsplätze, die in den nächsten fünf bis zehn Jahren frei werden, nur noch 41 junge Nachrücker bereit.
Für den Arbeitsmarkt ist das fatal. Denn das heißt auch, dass derzeit jeder zweite Arbeitnehmer älter ist als 50 Jahre. Von Jugendwahn kann keine Rede sein, vielmehr ist die Rentnerwelle in Sicht.
Damit stellt sich die entscheidende Frage: Wer soll künftig die Wirtschaft am Laufen halten?, formuliert Agentursprecher Carsten Rebenack.
Der Drei-Jahres-Trend des Arbeitsmarktmonitors weist aus, in welchen Branchen die meisten Stellen frei werden, wo der Nachwuchs nachrücken muss. Bei sozialpflegerischen Berufen zum Beispiel. Über ein Drittel der Mitarbeiter ist über 50 Jahre alt. Zudem wird dem Bereich Wachstum prognostiziert, allein in den letzten drei Jahren ist die Beschäftigung um 14 Prozent gestiegen. Ein Zuwachs wird auch bei Elektrikern und in der Metallverarbeitung vorausgesagt, auch hier sind ein Viertel bzw. ein Drittel der Mitarbeiter älter als 50 Jahre. Bei den Lehrern ist der Ruhestand sogar für 60 Prozent in Reichweite. In Büroberufen für ein Drittel.
"Wir können im Grunde auf keinen verzichten", schlussfolgert Carsten Rebenack und verweist auf einer Arbeitslosenquote von 12,5 Prozent in der Stadt. Aber auch auf neue Programme, um Schüler frühzeitig für die Anforderungen der Wirtschaft fit zu machen.
"Der Monitor soll zum Nachdenken und Handeln anregen", sagt Birgit Becker. Die Hochrechnung wird der Kommune, Wirtschaftsverbänden, der IHK und der Handwerkskammer zukommen. Sie sollen zusammenwirken, um aus der Entwicklung eine Chance und kein Risiko werden zu lassen. Die Wirtschaft müsste junge Köpfe mit attraktiven Jobs locken, die Kommune mit besten Rahmenbedingungen.
Die Ausgangsposition ist dabei alles andere als leicht, in einer Stadt, deren Schwerpunkt in Handel- und Dienstleistung liegt statt im vielfältigen produzierenden Gewerbe. Und in der Zeitarbeitsfirmen nach wie vor als Jobmotor gelten; ein Drittel der Stellen werden aus der schnelllebigen Branche gemeldet. Katrin Wiesner / 07.10.10 / OTZ
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