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Adeodatus Benutzerkonto wurde gelöscht
16.03.2010 ~ 14:37 Uhr ~ Adeodatus schreibt:
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Am Ende der Warteschlange vor der Geraer Arbeitsagentur |
Beitrag Kennung: 390163
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Interessantes über den Arbeitsmarkt kann man in dem Beitrag in der OTZ erfahren vor allem aber Zahlen und Fakten die von der Politik und den meisten Medien ausgeblendet werden!
Zitat: |
2010 wird ein hartes Jahr für den Arbeitsmarkt. Ein Strategiepapier der Arbeitsagentur besagt, dass die wenigen freien Stellen, vorrangig von Arbeitslosengeld-I-Empfängern besetzt werden. Und was wird mit den Langzeitarbeitslosen?
Während Politiker über Sinn oder Unsinn von Hartz IV streiten, richtet sich die Geraer Arbeitsgemeinschaft für das Arbeitslosengeld II (Arge) auf ein hartes Jahr ein. Denn die Aussichten der Hartz-IV-Empfänger, ins Arbeitsleben zurückzukehren, werden 2010 schlechter eingeschätzt als zuvor.
Das geht aus einem aktuellen Strategiepapier hervor. Die wenigen freien Stellen, die angesichts der wirtschaftlichen Situation zu erwarten seien, werden vorrangig von Arbeitslosengeld-I-Empfängern besetzt werden. Jenen Arbeitslosen also, die noch nah dran sind am beruflichen Geschehen. Und trotzdem, so die Prognose, werden auch 70 Prozent dieser Arbeitslosen in Hartz IV abrutschen.
Die Arge stützt sich dabei auf die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in den letzten Jahren, deren Zahl von knapp 43 000 Ende 2000 auf 34 700 im ersten Quartal 2009 sank. Begleitet wird das von einem nur gering eingeschätzten Wirtschaftswachstum 2010. Hatten Hartz-IV-Empfänger von der Fachkräftesuche 2007 und 2008 profitiert, stehen sie jetzt wieder am Ende der Warteschlange. Sie waren auch die ersten, die in schlechten Zeiten entlassen wurden. Denn mit der Alternative Kurzarbeitergeld hielt der Unternehmer in der Regel die alteingesessene Kern-Mannschaft.
Werden jetzt Arbeitskräfte gesucht, stehen auf dem ersten Arbeitsmarkt ausreichend Fachleute zur Verfügung, erklärt Sprecher Carsten Rebenack. Auch die Zeitarbeitsfirmen, ein wichtiger Arbeitgeber in der Stadt, werden bei einer langsamen Erholung nicht zuerst auf Langzeitarbeitslose zurückgreifen.
Nichtsdestotrotz: Wenn Firmen Mitarbeiter suchen, bilden Hartz-IV-Empfänger und Kurzzeitarbeitslose grundsätzlich einen gemeinsamen Markt. Das ist einer der Gründe, weswegen Agenturchefin Birgit Becker die Arge von Arbeitsagentur und Kommune als Erfolgsmodell bezeichnet.
Tatsächlich ist seit dem Start 2005 die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die jährlich auf den ersten Arbeitsmarkt wechseln, von 13,4 Prozent auf 21 Prozent 2008 gestiegen. Die Unterstützung für aktive Leistungen wie Eingliederungen, Trainingsmaßnahmen oder die nach wie vor gefragten Ein-Euro-Jobs, stieg parallel seit 2006 von 14,25 Millionen Euro auf zuletzt 16,31 Millionen Euro. Und Birgit Becker warnt davor, in der Krise zu sparen.
Zugleich seien die passiven Leistungen wie das Arbeitslosengeld II und Sozialgeld für nicht Erwerbsfähige von 37,1 Millionen in 2006 auf 33,5 Millionen 2009 gesunken. Die Kosten der Unterkunft gingen von 27,3 Millionen Euro auf zuletzt 26,3 Millionen Euro im Jahr zurück. Allein die Zahl der Bedarfsgemeinschaften ist in den fünf Jahren von 7600 auf aktuell 7900 gestiegen. Birgit Becker begründet das vor allem mit den Aufstockern, die sich erst zögerlich nach Einführung von Hartz IV meldeten. 470 Kunden gibt es derzeit, die selbstständig sind oder gerade als Existenzgründer starten.
160 Mitarbeiter in der Arge bearbeiten regelmäßig 22 000 Bescheide, die Widerspruchsrate liegt bei zehn Prozent. Eine Quote, die Becker, für normal hält. Zugleich erhielt die Arge bei einer Erhebung zur Kundenzufriedenheit im Vorjahr die Note 2,41 war Platz 2 unter 21 vergleichbaren Argen.
Trotz des prophezeiten Einbruchs spricht Agenturchefin Becker von ehrgeizigen Zielen. So sollen arbeitslosen Jugendlichen und Neukunden Sofortangebote unterbreitet werden, um einer Verfestigung der Arbeitslosigkeit frühzeitig zu begegnen.
Eine besondere Fördergruppe bilden in diesem Jahr Familien-Bedarfsgemeinschaften, in denen Mutter und Vater arbeitslos sind. 130 solcher Familien gibt es in der Stadt. Hier geht es nicht allein darum, Betroffenen über Qualifikationen und Hilfe bei der Kinderbetreuung einen Job zu vermitteln, sondern auch um die Vorbildwirkung für deren Kinder. Die erleben von Kleinauf nicht arbeitende die Eltern, die sich in der Situation einrichten. Es ist wichtig, dass Kinder nicht die einzigen sind, die früh aufstehen, sagt Carsten Rebenack, es geht um normale Alltagstrukturen. Denn Kinder, so Rebenack, seien die Fachkräfte von morgen. Ein Potenzial, das der Staat angesichts der demografischen Entwicklung nicht verschenken kann.
Quelle: OTZ vom 15.03.2010
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