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| RE: Stadtarchiv Köln eingestürzt |
Beitrag Kennung: 232841
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Feuerwehr findet Leiche in Trümmerkrater
Plötzlich ragte eine Hand aus dem Schutt: Die Feuerwehr hat einen Verschütteten aus den Trümmern des Kölner Stadtarchivs geborgen - seine Identität wird jetzt in der Rechtsmdeizin geprüft. Von dem anderen Vermissten fehlt noch jede Spur.
Rund viereinhalb Tage nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs hat die Feuerwehr eine Leiche unter den Trümmern gefunden. Die Leiche sei gegen 01.50 Uhr an einer Stelle entdeckt worden, an der die Spürhunde angeschlagen hätten, teilten die Einsatzkräfte mit - um 4 Uhr sei der Tote dann geborgen gewesen. "Zunächst ragte eine Hand aus den Trümmern, dann legten die Einsatzkräfte den Kopf, die Arme und den ganzen Leichnam frei", sagte ein Polizeisprecher. Die Leiche wurde in die Rechtsmedizin Köln gebracht, um die Identität zu ermitteln. Das Ergebnis der Obduktion wird für Sonntagvormittag erwartet.
Die Feuerwehr geht davon aus, dass es sich bei dem Toten um einen der beiden Vermissten handelt, die in einem ebenfalls eingestürzten Nachbarhaus des Archivs lebten. Von dem zweiten Vermissten fehlt noch jede Spur, aber "wir werden jetzt mit der Suche in den Trümmern fortfahren", sagte ein Feuerwehrsprecher in der Nacht.
Die Suche nach den Vermissten hatte erst am Freitagabend begonnen, drei Tage nach dem Einsturz der Häuser - davor war die Lage zu unsicher, die Unglückstelle musste erst stabilisiert und beschädigte Nachbarhäuser abgerissen werden. Bis zu 200 Einsatzkräfte tragen nun die Trümmer des Historischen Stadtarchivs sowie der angrenzenden zwei Wohnhäuser ab. Bis zum Samstagabend wurden 70 bis 80 Lkw-Ladungen mit jeweils rund 15 Tonnen Schutt weggefahren. Zum Teil beseitigten die Einsatzkräfte Trümmer mit bloßen Händen.
Das Archiv und zwei angrenzende Häuser waren am Dienstag eingestürzt, vermutlich infolge des U-Bahn-Baus. Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) stehen deshalb in der Kritik. Nach SPIEGEL-Informationen hatten Experten schon vor fünf Jahren die Arbeiten beim Kölner U-Bahn-Bau bemängelt. In dem Gutachten nach dem Absacken eines Kirchturms 2004 wurde kritisiert, dass der "Stützdruck" beim Bau eines Versorgungstunnels zu niedrig gewesen sei, um die unterirdische Bohrstelle ausreichend zu stabilisieren. Neu gegrabene Abschnitte seien nicht immer sofort mit einem schnellhärtenden Ring aus Bentonit umschlossen worden. Beim Führen der Maschinen seien "bedienungsbedingte vermeidbare Auflockerungen und Hohlraumbildungen" im Erdreich unter der Kölner Südstadt entstanden.
KVB-Vorstandssprecher Jürgen Fenske sagte dazu, das Gutachten habe immerhin dazu geführt, dass die Staatsanwaltschaft ihr Ermittlungsverfahren damals eingestellt habe. Im Übrigen könne er zu einzelnen Vorwürfen nicht Stellung nehmen, da dies alles Gegenstand von Ermittlungen sei.
Link dazu:http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,612005,00.html
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