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Der Durchschnitts-Geraer ist reichlich 45 Jahre alt |
Beitrag Kennung: 38611
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Stadt rutscht 2011 unter die 100 000-Grenze
Gera (eig). Der Geraer ist im Durchschnitt 45,1 Jahre alt. Diese aktuelle Zahl aus dem Jahr 2006 deutet Statistiker Bernhard Schletz als Indiz für eine alte Stadt, die aber im Trend liegt.
Vorgestern bewies er zur ersten diesjährigen Veranstaltung der Winterakademie in der Villa Schulenburg, dass statistische Zahlenreihen unterhaltsam interpretiert werden können. Beispielsweise gab er zum Besten: "Die Statistik sagt dem Kenner, es gibt mehr Frauen hier als Männer. Der Kenner sieht mit Grauen, es sind meist alte Frauen".
Die jüngsten und die ältesten Gemeindeteile Geras liegen dicht beieinander. Mit 36,2 Jahren Durchschnittsalter ist die Bevölkerung am Bieblacher Berg am jüngsten und mit 55,7 Jahren die in Alt-Bieblach, wo einst vorrangig Wismut-Mitarbeiter einzogen, am ältesten.
In den Jahren 1995 bis 2005 gab es den größten Einwohnerverlust in Lusan. Allein im Teil Lusan-Brüte beträgt der Verlust 7061 Einwohner. Weniger geworden sind die Geraer auch in der Innenstadt, in Bieblach-Ost und Tinz, während in Zwötzen, Liebschwitz und Falka die Einwohnerzahlen nahezu unverändert blieben. Den größten Zuwachs mit 2233 Einwohner registrierte man für Geras östliche Gebiete. Erklärbar ist das mit dem Neubaugebiet Trebnitz. Geringer fallen die Zuwächse in Gera-Nord, Untermhaus, Thieschitz, Milbitz und Rubitz und in den Westvororten aus.
"Gera fällt im Jahr 2011 unter die 100 000-er Grenze. Das ist meine Behauptung schon immer", sagt Bernhard Schletz. Nicht zuletzt werde die für 2010/11 angekündigte Registerzählung dazu führen. Die letzte Bevölkerungszählung war 1981. Außerdem sollen Ungenauigkeiten, die die Wende bedingte, ausgebügelt werden.
"Von der Tanne gehen wir immer mehr zur Kiefer über", beschrieb Schletz den dünnen Stamm, den die Kinder am Geraer Lebensbaum bilden. Lebten 1994 noch 20 900 Kinder unter 15 Jahren in Gera, so waren es 2500 nur 9600. Umgekehrt verhält es sich bei den über 65-Jährigen. Von 18 100 im Jahr 1994 stieg deren Zahl auf 23 500 im Jahr 2005. Verwundert reagierten Zuhörer, dass es bei jungen Leuten zwischen 20 und 45 Jahren nicht nur die meisten Weg-, sondern auch Zuzüge gibt. Wobei erstere überwiegen und Wiederkehrer nicht erfasst sind.
Die höchste Geburtenzahl erreichte Gera 1982 mit exakt 1982 Babies. Abgesackt auf rund 500 neue Erdenbürger 1995, lag die Zahl 2005 bei 701 Geburten.
Die gewagte Überlegung, Gera bei einer möglichen Gebietsreform mit Bad Köstritz, Ronneburg, Wünschendorf, Weida und Münchenbernsdorf zu vereinen, verwarf Schletz anhand seiner Zahlen. Lediglich Köstritz sei mit dem Plus von über 400 Einwohnern in den letzten zehn Jahren lukrativ. Aber Schletz weiß auch, dass der Kreistag solchen Gelüsten einen Riegel vorschob.
quelle: otz |
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