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Kunstprojekt in Schaufenstern als Lockmittel zum Geraer Steinweg |
Beitrag Kennung: 35583
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Rote Fäden vom Ende der Kirchstraße bis in den Steinweg hinein und verstrickte Schaufenster.
Mit diesem ungewöhnlichen Kunstprojekt wird Thomas J. Hauck die Leerstände in einer inzwischen trostlos anmutenden Ecke Geras aufwerten. Die Geraer Wohnungsbaugesellschaft (GWB) "Elstertal" und der Verein "Ja für Gera" schultern das Projekt, das nicht nur Leerstand nutzen, sondern gleichzeitig Aufmerksamkeit erregen soll. "Dickere rote Fäden sollen die leerstehenden Geschäfte miteinander verbinden", erläutert Vereinsvorsitzender Volker Tauchert erste Ideen. Im Schaufenster eröffnen im Inneren gezogene rote Fäden neue Einblicke. Tauchert hatte den Pfälzer Künstler Hauck mit Atelier in Zürich/Schweiz bei der Höhlerbiennale 2005 kennengelernt, als Hauck und Sabine Kaeser mit rotem Faden den Weg des Echos im Untergrund der ehemaligen Bierkeller nachbildeten.
Beginnen wird der Künstler mit seiner Arbeit Ende April, kurz vor Eröffnung der Bundesgartenschau. Ganz fertig werde das Projekt zur Buga also nicht, so Tauchert. Etwa 6 000 Euro werde das Vorhaben kosten. Darüber hinaus sollen auch hiesige junge Künstler eingebunden werden. Gespräche mit den Aktiven der Galerie Culture please habe es bereits gegeben, erklärt Tauchert. Wo und wie die Geraer jungen Künstler ihren Platz im Steinweg-Projekt finden, ist aber noch offen. "Der Steinweg soll wieder etwas werden und dazu braucht es ein anderes Herangehen", betont Tauchert. Die GWB sei dabei guter Partner als Eigentümer von 74 Wohnungen und 17 Geschäftsräumen dort. Aber die künstlerische Gestaltung von Schaufenstern ist keine endgültige Lösung. Sie ist ein temporäres Mittel im Leerstandsmanagement mit dem Ziel der Wiederbelebung der Straße im Herzen der Stadt. Am liebsten wäre den Initiatoren demzufolge die schnelle Kappung von roten Verbindungsfäden zwischen den Geschäften, sobald sich ein neuer Gewerbetreibender ansiedelt. Dafür müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden, weiß GWB-Chef Ralf Schekira. Ein langer und schwieriger Prozess, besonders im Steinweg mit 85 Prozent Leerstand. In der benachbarten Kirchstraße hat die Belebung begonnen. Die von Tauchert als "Kunst-Mode-Genuss-Meile" bezeichnete, wird langsam zur attraktiven und leicht exklusiven Einkaufsstraße. Um ähnliches für den Steinweg zu erreichen, wird es allerdings mehr brauchen als rote Fäden.
Quelle: Petra Lowe / OTZ
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