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Also echt in Deutschland muss man die herrschende Klasse wirklich bedauern. Ständig wird uns von BDA und BDI klar gemacht (bei dem einen mit Erfolg) dass die Lohnnebenkosten zu hoch sind damit wir mit der globalen Konkurrenz standhalten können müssen die Lohnstückkosten fallen. Das Arbeitslose Pack hat gefälligst die Arschbacken zusammenzukneifen und jede Sklavenarbeit zu jedem auch noch so geringen Entgelt anzunehmen. Auch wenn dabei von den Meinungsmachern völlig außer Acht gelassen wird das die betroffenen an Kleinigkeiten wie Miete, Strom, Heizung, Kinder und deren Nahrung Kleidung denken müssen. Ihnen ist auch völlig egal dass diese Kleinigkeiten nur gegen Geld zu haben sind. Damit dieses faule Pack nun endlich willig wird kam man auf solche sinnigen Gesetze wie Hartzgesetzgebung damit kann man sie nicht nur entrechten sondern auch noch dazu zwingen selbst für einen feuchten Händedruck und als Lohndrücker dem Kapital rund um die Uhr zur Verfügung zu stehen. Und das droht in Zukunft allen die vom Kapital auf die Strasse geworfen werden. Sozial soll sein, was Arbeit schafft. Nach dieser Maxime war die römische Sklavenhaltergesellschaft eine soziale Angelegenheit. Nachdem Kaiser Nero Rom in Brand setzen ließ, gab es nach überlieferten Aussagen von Zeitzeugen viel Arbeit. Wer sich aktuell nicht am Einkommen seiner Angehörigen vergehen will, gilt als Betrüger und wird gemaßregelt, wer keinen Job für 1 Euro akzeptiert, wird dem Hunger preisgegeben.
Schröder und seine Regierung haben den Kampf gegen das eigene Volk begonnen mit einem Netzwerk aus Lügen, die Merkel Regierung hat dies willig aufgenommen ist mit Herzblut bei der Sache, das Volk verdummt werden. Man nutzt die depressive Stimmung und das angekratzte Nervenkostüm bei vielen Arbeitslosen. Letzteres führt zur Passivität. Verlogene Argumente sollen das Kleinbürgertum und die noch Beschäftigten dazu verleiten, auf die Regierenden zu Hören. Hierzu bedient man sich drei Hauptlügen:
Lüge 1 „Es ist kein Geld mehr da“
Jede beliebige TV-Debatte vermittelt uns diesen Satz mit fadenscheinigen Argumenten. Jedoch ist reichlich Geld vorhanden. Das Bruttoinlandsprodukt (der Wert aller Waren und Dienstleistungen, die in der BRD in einem Jahr produziert werden) ist in den letzten letzten 10 Jahren um 530 Milliarden Euro gestiegen. Inflationsbereinigt waren das im Jahr 2003 immer noch 257 Milliarden oder 16% mehr als 1993 ( ISW Wirtschaftsinfo Nr.36 „Bilanz 2003“).Die Nettogewinne der Kapitalgesellschaften sind seit 1991 um 90% gestiegen. Für das laufende Geschäftsjahr rechnen laut AZ die DAX notierten Unternehmen mit durchschnittlichen Gewinnsteigerungen von 30%. Enorm stieg das private Geldvermögen „der Deutschen“ in den letzten Jahren. Seit 1991 stieg das jederzeit verfügbare Geldvermögen auf die gigantische Summe von 3,9 Billionen Euro, das entspricht einer Steigerung um 93% (Statistisches Bundesamt Wiesbaden). Man könnte demzufolge bequem die Strecke München Berlin mit 500 Euro Scheinen zupflastern. Statistisch müsste jeder Erwachsene in Deutschland knapp 48.000 Euro in der Tasche haben. Bekanntlich befindet sich das Geld nicht in der Hand des Volkes. Eine kleine Schicht, bestehend aus 755.000 Euro Millionären, weniger als 1% der Bevölkerung besitzen zwei Drittel dieses Geldvermögens. Eigentlich müssten die Geldströme in der VW zum Nutzen für alle richtig gelenkt werden, aber man geht einen Weg der vielen wenig gibt aber wenigen viel.
Lüge 2 „Die Lohnnebenkosten sind zu hoch“
Realität ist jedoch, dass die deutsche Industrie zum zweiten mal in Folge nicht nur pro Kopf sondern in absoluten Zahlen „Exportweltmeister“ ist. Die realen Zahlen aus den unterschiedlichen Industriezweigen belegen, was von dem Unsinn von zu hohen Personalkosten zu halten ist.1970 als es fast gar keine Arbeitslosen gab, machten die Personalkosten 28,3% des Umsatzes der Metallindustrie aus. Bis 1990 fiel ihr Anteil langsam auf 24,7%. Die Arbeitslosigkeit nahm trotz verstärkter Ausbeutung zu. Im Jahr 2001 bejubelten die Metallkapitalisten den Sturz der Personalkosten auf 18,8% (direkt 23.01. 2002). Die Lohnstückkosten in der Metall und Elektroindustrie sind von 1993 bis 2000 um 21,4% gesunken. In der Chemieindustrie sind die Lohnstückkosten von 1993 bis 2000 um jährlich um 2,5% gesunken. Die Beschäftigung ist jedoch nicht gestiegen, sie nahm jährlich um 3,5% ab
Ähnlich ist es in der gesamten Industrie. Unternehmen wie Siemens begründen ihren Gewinn im Geschäftsbericht 2003 mit gesunkenen Personalkosten sowie „schlankerer intensiverer Produktion“. Weniger Leute arbeiten immer mehr und immer mehr werden auf die Straße geworfen. Dennoch sind die Löhne den Kapitalisten zwecks Erlangung von Maximalprofit in jedem Fall zu hoch. Seit Jahren steigt die Arbeitslosigkeit sinkende Lohnkosten sind also mit steigender Arbeitslosigkeit verbunden. Die sinkende Nachfrage nach der Ware Arbeitskraft erhöht den Druck auf die Löhne.
Lüge 3 „Fördern und Fordern“
„Hartz IV wird umgesetzt“ ist auf der Homepage der Bundesregierung zu lesen. Besonderen Wert legt die Bundesregierung auf das „Fordern“. Arbeitslose haben jede Arbeit anzunehmen, die nicht „Sittenwidrig“ ist. Wer sich dem Konzept der Regierung nicht beugt, ist selber Schuld an seiner Arbeitslosigkeit. In der Boulevardpresse wird die „Faulheitskeule“ gegen arbeitslose Menschen geschwungen. Wer sich weigert für einen Euro zu arbeiten, ist angeblich ein Abgefeimter Schmarotzer. Die Kampagnen von der Regierung losgetreten und von den Medien begierig aufgenommen zeigt Erfolg, deren Leser und Zuschauer geben den Menschen die Schuld an ihrer Lage. Die Arbeitslosenversicherung in ihrer gegenwärtigen Höhe wird zur Ursache der Arbeitslosigkeit erklärt. Das ist genauso logisch, wie die Ursache von Krankheiten auf die Existenz von Ärzten zurückzuführen. Oder den Tod von Lebewesen mit dem Fakt erklären zu wollen, dass es Friedhöfe gibt. Nein, Ärzte gibt es nur, weil es Krankheiten gibt, Friedhöfe existieren nur, weil Menschen sterben und die Arbeitslosenunterstützung wurde nur eingeführt, weil das kapitalistische Wirtschaftssystem Arbeitslosigkeit produziert.
Quelle: "Hartz IV Die Lügen von Kabinett und Kapital" von Max Brym
Dieser Beitrag wurde 2 mal bearbeitet, zum letzten Mal von Adeodatus: 11.01.2007 15:56.
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