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Wie so oft haben beide Positionen recht.
Ja, es gibt zu wenige freie Stellen.
Aber auch: Ja, ohne eigenes Engagement wird man kaum eine Stelle finden.
Ja, durch die permanent erhöhte Arbeitslosigkeit steigt eine gewisse Erpreßbarkeit von Arbeitskräften.
Aber auch: Ja, es nützt keinem etwas, diesen Mißstand zu beklagen, und statt dessen lieber arbeitslos zu sein.
Ja, Förderleistungen sind notwendig, um die Vermittlungschancen benachteiligter Langzeitarbeitsloser zu erhöhen.
Aber auch: Ja, viele Firmen richten sich hier bereits darauf ein im Sinne einer Mitnahmementalität.
Nur, wo liegen die Alternativen für jeden einzelnen? Es nützt überhaupt nichts, eigenes Engagement zurückzufahren, weil die Verhältnisse so negativ sind. Wenn die Arbeitslosenquote noch so hoch ist, so muß ich doch als erstes schauen, daß ich möglichst nicht davon betroffen bin. Alles weitere ist Politik. Da kann man sich dann ja engagieren, um langfristig an den Verhältnissen etwas zu ändern.
Im übrigen: Firmen, die langfristig mit Fördergeldern kalkulieren, tun mir irgendwie leid. Da kann der Geschäftsinhalt nicht so wichtig sein, wenn die Finanzierung der Arbeitskräfte von außen wichtiger erscheint. Daß da einige Firmen im Endeffekt scheitern, muß nicht wirklich verwundern.
Was das Verwalten der Arbeitslosigkeit seitens der Agentur betrifft, werde ich allerdings immer dann ärgerlich, wenn ich mitbekomme, wie die Betonung auf VERWALTUNG in dem Gebahren dieser Institution immer mehr auf die Spitze getrieben wird.
Stelle dort mal einen Antrag, und Du wirst automatisch 5 Schreibtische beschäftigen (wenns reicht). Getreu dem Lied von Reinhard Mey: "Einen Antrag auf Erteilung eines Antragsformulars ..." Und das nach einer angeblichen Reform!
gruß
jandark
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