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Geraer Tafel benötigt größeres Domizil |
Beitrag Kennung: 20243
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An der Tafel stehen Bedürftige Schlange
Geraer Tafel benötigt größeres Domizil
Gera (Sascha Vogel). "Wir haben noch nie jemanden ohne Essen weggeschickt", sagt Ingrid Trogisch von der Geraer Tafel. Genau wie die anderen 55 Mitarbeiter des Vereins hilft auch sie ehrenamtlich den Ärmsten der Stadt. Wöchentlich wären 2500 Geraer auf die Hilfe der Tafel angewiesen, berichtet Vereinsvorsitzende Rosmarie Preller. Doch es gibt immer wieder neue Anmeldungen und so erwartet sie bis zum Jahresende 3000 Bedürftige.
Bereits im Jahr 1995 gründete die selbst arbeitslose Sozialarbeiterin den Verein, damals seien gerade einmal 20 Leute gekommen. "Durch Hartz IV ist die Zahl der Bedürftigen enorm angestiegen", sagt die engagierte Helferin. Erschreckend sei auch, dass fast die Hälfte der Bedürftigen Kinder und Jugendliche sind. Gemeinsam mit den anderen Mitarbeitern, die meistens ebenfalls keine Arbeit haben, kümmert sie sich um die Beschaffung von Sponsoren und Lebensmitteln.
Die Tafel nehme alles, was noch haltbar ist, nur Fleisch dürften sie wegen der Hygienevorschriften nicht anbieten, weiß Frau Trogisch zu berichten. An anderen Lebensmitteln würden jeden Monat bis zu fünfundzwanzig Tonnen in der Ausgabestelle umgeschlagen. Dass die Geraer Tafel eine besondere Einrichtung ist, zeigen die vielen Sponsoren. Über 70 sind es derzeit. Wochentäglich ab 16 Uhr können sich Bedürftige Lebensmittel bei der Tafel holen. Für zwei Euro erhalten sie drei Beutel voller Brot, Obst und Gemüse, deren Wert mehr als 20-fach so hoch ist.
Die Räume sind durch die steigende Zahl der Bedürftigen zu eng geworden. Ein neues Domizil sei in Aussicht, berichtet Frau Trogisch. Noch dieses Jahr soll der Umzug erfolgen. "Wir haben Großes vor", sagt sie. So soll es neben der Tafel auch weitere Angebote, wie eine Beratungsstelle, einen Speisesaal und ein Sozialkaufhaus geben.
"Die Menschen, die jede Woche hierher kommen sind froh, dass es den Verein gibt", berichtet Gisela May. Am Anfang sei es für die Hartz -IV-Empfängerin schwer und auch ein wenig beschämend gewesen, auf solche Angebote zurückzugreifen. Und auch Ingrid Trogisch ist der Meinung, "dass jeder in diese Lage kommen kann". Dabei ist der Wunsch der beiden Vereinsmitglieder, dass es Angebote wie die der Tafel nicht geben müsste.
(OTZ)
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Von 20 Bedürftigen 1995, auf 3000 Bedürftige 2006 (hier sind bei Weiten noch nicht alle erfasst), ist wohl die Einzige Form von Wachstum in Gera. Wachstum auf das wir gerne verzichten würden.
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