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Erstellt: 12.02.06, 14:10
Die Vogelgrippe ist keine neue Erscheinung. Neu ist nur, dass damit auch der Mensch infiziert werden kann. Was hat die Mutation dieses Virus verursacht? Ist die Mutation natürlichen Ursprungs? Gibt es noch andere Möglichkeiten für diese Entwicklung? Nun, die Phantasie lässt da schon zusätzliche Interpretationen zu. So könnte das Virus auch durch Unachtsamkeit aus einem Labor für biologische Kampfstoffe oder bei einem Feldversuch nach der erfolgreichen Entwicklung entwichen sein. Oder es ist die Folge einer Umstellung des Geflügels von natürlicher auf gentechnisch veränderte Nahrung. Natürlich ist das Spekulation und wird es bleiben, weil wir es nie erfahren würden, wenn es so wäre.
Mich haben vor allem die Fernsehbilder entsetzt, zeigen sie doch eine besondere Eigenschaft der "Krone der Schöpfung, dem Ebenbild Gottes", seine unglaublich Brutalität. Da laufen die Sammler durch die Dörfer, packen das Geflügel und stecken es in Plastiksäcke, die anschließend verknotet in ausgehobene Gruben geworfen werden. Lebend, versteht sich. Wenn das eingesammelte Federvieh Glück hat, erstickt es nur jämmerlich. Hat es Pech, wird über die Plastiksäcke in der Grube noch ungelöschter Kalk geschüttet und die armen Kreaturen bei lebendigem Leib verätzt. Vorher das Geflügel zumindest auf eine halbwegs humane Art zu töten? Warum? Ist doch nur Ware! Und schließlich stellt diese Ware eine Bedrohung für den Menschen dar.
Wie viele Opfer der Vogelgrippe gibt es bisher eigentlich? Weltweit sind es insgesamt weniger, als an einem einzigen Tag durch Verkehrsunfälle sterben, aber stampft man deshalb alle Verkehrsmittel ein? Weltweit sind es weniger, als an einem einzigen Tag Menschen der dritten Welt am Hunger sterben. Versorgt man deshalb die Menschen dieser Regionen mit zusätzlicher Nahrung? Weltweit sind es weniger, als täglich durch die als Krieg und Terrorismus bezeichnete gegenseitige Abschlachtung draufgehen, doch schafft man deshalb diese Vernichtungsmethoden ab?
Hühner, Enten, Gänse, das ist doch nur Handelsware, die man zu Millionen einfach vernichtet, nur auf den Verdacht hin, sie könnten mit dem für Menschen gefährlichen Virus infiziert sein. Niemand kann sagen, wie hoch der Prozentsatz der infizierten Tiere wirklich ist, 1 Promille, 5 Promille oder vielleicht sogar 50 Promille? Ist doch auch egal. Hier ist eine Bedrohung für den Menschen und weil man nicht garantieren kann, dass nicht auch jemand aus den oberen Zehntausend angesteckt werden, muss diese Bedrohung vernichtet werden. Welch unsinniger Einwand, dass es sich um Lebewesen handelt. Es ist Ware, weiter nichts. Und um einer Bedrohung Herr zu werden, geht man betont menschlich vor. Man schießt! Mit Kanonen! Auf Spatzen.
Sollte die buddhistische Theorie der Reinkarnation einen realistischen Hintergrund haben, dann hoffe ich, in einem künftigen Leben als irgendetwas, außer als Mensch, wieder geboren zu werden, weil ich mich dann meiner Art nicht schämen müsste. Auch wenn ich als Federvieh wiedergeboren würde.
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