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Der Roßplatz, Teil 2/2
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Beiträge zu diesem Thema |
Autor |
Datum |
Der Roßplatz, Teil 2/2 |
Archivar |
04.04.2021 16:48 |
RE: Der Roßplatz, Teil 2/2 |
Ostthüringer |
04.04.2021 16:53 |
RE: Der Roßplatz, Teil 2/2 |
Markus |
04.04.2021 23:23 |
RE: Der Roßplatz, Teil 2/2 |
Michi |
05.04.2021 03:16 |
RE: Der Roßplatz, Teil 2/2 |
Rosi |
05.04.2021 12:14 |
RE: Der Roßplatz, Teil 2/2 |
Aschemännl |
05.04.2021 12:42 |
RE: Der Roßplatz, Teil 2/2 |
birke |
05.04.2021 23:02 |
RE: Der Roßplatz, Teil 2/2 |
Rosi |
06.04.2021 09:23 |
RE: Der Roßplatz, Teil 2/2 |
Archivar |
06.04.2021 10:54 |
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Archivar
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FT-Nutzer
3.279 geschriebene Beiträge
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Wohnort: Gera
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04.04.2021 ~ 16:48 Uhr ~ Archivar schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 03.07.2015
1801 erhaltene Danksagungen
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Der Roßplatz, Teil 2/2 |
Beitrag Kennung: 1023537
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Auch diesen Teil möchte ich mit einer Luftaufnahme beginnen. Diese entstand aus der gegenläufigen Perspektive zu der im ersten Teil.
Aufgenommen ist sie in etwa aus Richtung Quisisana kommend, benutzt wurde sie im Jahre 1933.
Unter Nummer 1 erkennen wir das Roßplatzgäßchen, welches die Verbindung von der Heinrichstraße zum Roßplatz bildete.
Die Nummer 2 zeigt die Roßplatzscheunen.
Bild 3 markiert den Abzweig in die Schülerstraße.
Im Bild 4 erkennt man recht gut den noch offenen Mühlgraben.
Bild 5 zeigt die Heinrichstraße.
Bild 6 zeigt den Standort der Trinitatiskirche.
Dieser Gebäudekomplex zwischen Roßplatz, Kleiner Heinrichstraße und Heinrichsplatz wurde gemeinhin "Roßplatzblock" genannt.
Mues schreibt im Buch der Straßennamen, dass dieser Block 1896/97 entstanden sei.
Das kann aber nicht stimmen, denn die oben abgebildete Ansichtskarte wurde bereits 1894 gestempelt. Der Block beherbergte das erste große bayerische Bierlokal in Gera, die "Bavaria"
Offenbar schmeckte dem Ger`schen das bayerische Bier nicht besonders, denn im Jahre 1910 war die Gaststätte schon wieder verschwunden. Im Block war der "Blaue Laden" untergebracht, ein Lebensmittelgeschäft.
Wohl dem Zeitgeschmack folgend wurden, wie bei so vielen anderen Gebäuden in der Stadt , Umbauten vorgenommen. Diesen fiel fast immer die Fassadengestaltung zum Opfer, auch die Dachtürmchen verschwanden oft.
Im Gebäude befanden sich das Möbelgeschäft und Kunstwerkstätten der Gebrüder Rothe.
Leider erlitt auch der Roßplatzblock infolge der Bombardierungen ein trauriges Schicksal.
Rechts im Bild erkennen wir die Roßplatzscheunen. Über ihr Entstehungsdatum konnte ich nichts finden, auch Ferdinand Hahn erwähnt diese, schreibt aber nichts zur Entstehung. Es ist zu vermuten, dass die Scheunen Überbleibsel der Altbebauung aus Zeiten war, als der Roßplatz noch "Anger" hieß. Eine Hausnummer war den Scheunen nicht zugeordnet, im Adressbuch 1936 wird als Eigentümer ein Karl Friedrich Mengel genannt.
Im Jahre 1937 erhielt der Roßplatz durch den Abbruch der alten Scheunen ein repräsentatives Aussehen. Am linken Bildrand erkennen wir das bereits vorgestellte Kaffee Vaterland.
Auch auf Grund seiner räumlichen Ausdehnung wurde der Roßplatz gern für Aufmärsche und Großveranstaltungen genutzt. So sprach bereits am 6.September 1931 anlässlich des 7.Gauparteitages der NSDAP Hitler vor vielen Tausend Zuhörern auf dem Roßplatz.
Auf dem Bild sehen wir eine Parade anlässlich des Geburtstages von Hitler im Jahre 1936.
Nummer 1 bezeichnet das bereits erwähnte Hotel Goldene Sonne.
Nummer 2 zeigt die Gastwirtschaft "Zur Hitlerklause", die aber wohl zur Heinrichstraße gehört und in Teil 1 bereits als Restaurant Klotz (Grobe Hulda) genannt wurde.
Nummer 3 bezeichnet die Dampfbäckerei und Konditorei von Ernst Dix (Roßplatz Nr.10)
Nummer 4 (Roßplatz Nr.12) zeigt die Blitz-Besohl-Anstalt des Schuhmachers Richard Kraemer
Im Haus Roßplatz Nr.14 (Nummer 5) befindet sich das Textilwarengeschäft von Edwin Felber
Im nächsten Haus, Nummer Nr.6, ist die Kaffeestube von Bruno Schmidt
und mit Nummer 7 ist das Haus des Schuhmachers Scheffel bezeichnet.
Mit diesem Bild sind wir in der Nachkriegszeit angekommen. Die Trümmer sind beseitigt, die Ruinen abgebrochen.
Das Bild entstand aus der vorderen Schülerstraße heraus. An der linken Ecke stand die Haus- und Grundbesitzerbank, die Häuser im Vordergrund rechts sind die von der alten Roßplatzbebauung übrig gebliebenen.
Die Häuser im Hintergrund gehören zur Fridericistraße, im Hintergrund links mündet die Dr. Friedrich-Wolf-Straße in Richtung AOK.
Das Bild symbolisiert den Neubeginn nach dem Kriege und den Beginn der Neubebauung des Roßplatzes.
Hier sehen wir sehr gut den Übergang vom Roßplatz zur Heinrichstraße. Der Krieg hat viele Lücken gerissen.
Gut orientieren können wir uns am Cafè Meyer (seihe dazu Teil 1) am linken Bildrand.
Bis zur Neubebauung prägten an vielen Stellen Baracken, kleine Buden u.ä. das Straßenbild
Ein schöner Blick auf den von Trümmern beräumten Roßplatz in den frühen 1950er Jahren. Nur das Kaffee Vaterland (im Hintergrund, Bildmitte, hinter dem hellen Bus) hat überlebt.
Etwa an der unteren Spitze der Grünanlage im Vordergrund stand der Roßplatzblock.
Damit möchte ich das Kapitel Roßplatz abschließen und hoffe, den historisch Interessierten eine kleine Freude gemacht zu haben.
Ich nehme gern Vorschläge und Anregungen zu weiteren Kapiteln der Stadtgeschichte auf.
Wäre im nächsten Kapitel eventuell der Markt von Interesse?
Dieser Beitrag wurde 2 mal bearbeitet, zum letzten Mal von Archivar: 04.04.2021 16:54.
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