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holgersheim
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FT-Nutzer
1.271 geschriebene Beiträge
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Wohnort: Gera
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07.03.2018 ~ 16:14 Uhr ~ holgersheim schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 09.11.2002
164 erhaltene Danksagungen
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Stolpersteinverlegung am Mittwoch, den 14. März 2018 |
Beitrag Kennung: 909393
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Stolpersteinverlegung am Mittwoch, den 14. März 2018
Durch Herrn Gunter Demnig (Köln) werden im Rahmen seiner europaweiten Aktion 12 neue Stolpersteine an 3 Standorten dauerhaft in Gehwege vor den Wohn- oder Wirkungsstätten der Opfer gesetzt.
Ab 9:00 am Johannisplatz (ggü. Rutheneum) wird erinnert an Familie Theodor und Rosa Falkenstein, mit den beiden Kindern Herbert und Anneliese und dem Großvater Julius Falkenstein. Die Familie lebte von 1906-38 in Gera. Ihre Kinder sind hier geboren und zur Schule gegangen. Im Juli 1938 gelingt der Familie die Flucht vor den Auswirkungen der NS-Judengesetze. Sie retten nur das nackte Leben. Vorher wurden sie staatlicherseits ihres Eigentums beraubt. Von Bremen gelangen sie mit dem Schiff nach Melbourne (Australien). Theodor Falkenstein war Textilkaufmann und hatte ein über Jahrzehnte stadtbildprägendes Geschäft am Johannisplatz 1+3.
Gegen 9:30 wird vor der Zschochernstr. 41 erinnert an das kinderlose Ehepaar David und Deborah Spiegel. Sie lebten von 1919-42 in Gera. David war jüdischer Händler und Deborah Näherin. Am 10.11.1938 musste David nach Buchenwald. Nach seiner Rückkehr nach Gera unternahm das Ehepaar einen Fluchtversuch über die grüne Grenze. Dabei brach sich Deborah ein Bein und sie kamen nach Gera zurück. Zuletzt lebten sie in einem Zimmer zur Untermiete im Steinweg. Am 10.5.1942 wurden sie deportiert und kurz danach ermordet.
Gegen 10:00 Uhr wird vor der Arndtstr. 3 erinnert an die Familie Jakob und Sara Spiegel mit ihren Kindern Bertha, Norbert und Siegmund. Den jungen Erwachsenen gelang einzeln die Flucht ins Ausland. Von dort unterstützten sie ihre Eltern mit Paketen. Sara war nach einem 1935 erlittenen Schlaganfall gelähmt. Am 28.10.1938 wurden die Eltern von der „Polenaktion“ betroffen. Sie lebten bis August 1939 in einem Lager in Posen, dann bis 29.6.1942 im sowjetisch besetzten Lemberg. Dort wurden sie kurz nach dem Einmarsch der Wehrmacht ermordet. Die Familie lebte knapp 30 Jahre in Gera. Jakob ist der Bruder von David und war wie er Händler.
Wichtig. Gerade in der Gegenwart, wo geschichtsvergessend erneut wieder Faschisten nach der Macht greifen.
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