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Meta
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FT-Nutzerin
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Wohnort: Gera
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08.07.2016 ~ 07:54 Uhr ~ Meta schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 16.09.2011
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Aufwertung oder Entwertung |
Beitrag Kennung: 835298
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Das ist es welches zur Zeit die Engländer erfahren.
Nach dem Brexit ist das Pfund um ~ 20% gestiegen und damit auch die Kaufkraft der Engländer im Außenhandel.
Unter diesen Bedingungen scheint ein System der Wechselkurse und regionalen Währungen besser und vor allen Dingen gerechter zu sein, als eine Einheitswährung. Das gleiche Spiegelbild liefert der Versuch von Wörgl.
Zitat: |
Das Wörgler Schwundgeld (Freigeld)
In Wörgl war um 1932 die örtliche Zement- und Zellulosefabrikation stark zurückgegangen und die Arbeitslosenquote bedrohlich angestiegen.[31] Die Gemeinde hatte einerseits beträchtliche Steuerausfälle, andererseits hohe Lasten durch Unterstützungsleistungen an Arbeitslose. Die Kasse war leer, und ein Ende war nicht abzusehen. So wurde ein Wohlfahrtsausschuss gebildet, der die Ausgabe des Notgeldes organisierte. Ab Ende Juli 1932 gab die Gemeindeverwaltung unter Bürgermeister Michael Unterguggenberger als Lohn der Gemeindeangestellten eigene sogenannte Arbeitswertscheine aus, den Wörgler Schilling. Die Scheine gab es in Nennwerten von 1, 2 und 5 Schilling. Insgesamt wurden 32.000 Not-Schilling aufgelegt, die Gemeinde, welche das Schwundgeld ausgab, hat allerdings nur insgesamt 8.500 Notschilling vom Ausschuss gekauft, wovon wiederum nur durchschnittlich rund 6.000 Schilling im Umlauf waren. Es wird angenommen, dass der tatsächliche Geldumlauf innerhalb der vierzehn Monate über 400 Mal stattfand.[32]
Die Arbeitswertscheine waren umlaufgesichertes Freigeld. Ideenlieferant war dabei die Freiwirtschaftslehre Silvio Gesells. Monatlich musste eine Marke zu einem Prozent des Nennwertes der Note gekauft und in ein dafür vorgesehenes Feld auf der Vorderseite des Geldscheins geklebt werden, um ihn gültig zu erhalten. Das Geld war durch Hinterlegung von Schillingen der Gemeinde bei der Wörgler Raiffeisenkasse gedeckt und gleichwertig an den Schilling gekoppelt. Mit diesen Scheinen konnten Gemeindesteuern bezahlt werden. Einheimische Geschäftsleute nahmen Freigeld in Zahlung.
Das Experiment war erfolgreich. Geldkreislauf und Wirtschaftstätigkeit wurden wiederbelebt, während das übrige Land tief in der Wirtschaftskrise steckte. Die Erfolge des Projektes konnten sich sehen lassen: Der Einnahmenrückstand wurde um 34 % verringert, der Abgabenrückstand konnte um über 60 % abgebaut werden. Weiters konnte eine Zunahme des Ertrages an Gemeindesteuern um 34 % und eine Zunahme der Investitionsausgaben der Gemeinde von etwa 220 % verzeichnet werden. Bis in die 1980er zeugte unter anderem die Aufschrift „mit Freigeld erbaut“ auf einer Straßenbrücke davon. In den vierzehn Monaten des Experiments sank die Arbeitslosenquote in Wörgl von 21 auf 15 % ab, während sie im übrigen Land weiter anstieg.
Die positiven Auswirkungen führten dazu, dass der Modellversuch in der Presse als das „Wunder von Wörgl“ gepriesen wurde. Das Interesse daran stieg derart, dass über hundert weitere Gemeinden im Umkreis von Wörgl dem Beispiel folgen wollten. Auch im Ausland und in Übersee fand die Aktion starke Beachtung und Nachahmer. Aus Frankreich reiste der Finanzminister und spätere Ministerpräsident Édouard Daladier nach Wörgl, und in den USA schlug der Wirtschaftswissenschaftler Irving Fisher der amerikanischen Regierung – wenn auch vergeblich – vor, ein Wörgl-ähnliches Geld mit dem Namen Stamp Scrip zur Überwindung der Wirtschaftskrise einzuführen.
Allerdings erhob die Oesterreichische Nationalbank gegen die Wörgler Freigeld-Aktion vor Gericht erfolgreich Einspruch, weil allein ihr das Recht auf Ausgabe von Münzen und Banknoten zustand. Das Experiment von Wörgl und alle weiteren Planungen wurden verboten. Nach Androhung von Armeeeinsatz beendete Wörgl das Experiment im September 1933.
Der Verein „Unterguggenberger-Institut“ unter der Obfrau Veronika Spielbichler[33] hält das Erbe des Wörgler Geld-Experimentes wach und bringt historische Erfahrungen mit aktuellen Projekten zusammen. Gemeinsam mit dem Heimatmuseum und dem Stadtarchiv wird eine Ausstellung bereitgehalten. Zeitgemäße Lösungen rund um das Thema Komplementärwährung werden umfassend zusammengetragen und einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
In den Jahren 1951 und 1983 erinnerten Freiwirtschaftskongresse in Wörgl an das Währungsexperiment, ebenso eine Tagung 1996. Das Jahr 2007 wurde von der Stadt Wörgl offiziell zum „Wörgler Freigeldjahr“ erklärt.[34] Ende März 2009 schlug Bürgermeister Abler wegen der anhaltenden Wirtschaftskrise die Einführung einer Komplementärwährung nach historischem Vorbild vor.
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Nur wer das Freigeldsystem verstanden hat begreift, warum es in Wirklichkeit ein Segen ist. Mit Freigeld gäbe es z.B. in den Südstaaten Europas keine Staatsverschuldung. Staatsanleihen wären überflüssig. Fakt ist das das heutige Geldsystem und so war es auch schon zu Luthers Zeiten, ein übles System ist, weil die Leistungsbewertungen und die Ausübung der Macht missbraucht werden.
Das Problem in der heutigen Zeit ist das Leistung und Gegenleistung in keinem gesunden Verhältnis stehen. Aus dem einstigem Landadel wurde der heutige Wirtschaftsadel, welcher für sich passende Verhältnisse, mit viel Aufwand und Intelligenz, zurechtschneiderte.
Was dabei vergessen wurde ist eine auf sie und ihren Gewinn zurückfallende unsoziale Komponente.
Wer nicht dafür sorgt, das sich ein allgemeiner Wohlstand entwickelt, der landet in Krisen.
So ein System funktioniert jedoch nicht von oben, und schon gar nicht in einer EU mit gemeinsamer Währung.
Was ist Diktatur?
Eine Diktatur ist die Einschränkung der Handlungsmöglichkeiten aller Menschen.
So gesehen ist der Staat auch immer eine Diktatur wenn er nicht auf demokratischen Grundlagen beruht.
Leider wird heute die Demokratie heute allzu oft durch diktatorisches Denken gestört, ja man schaffte es bisher nicht die Funktionsweise dieser Welt für alle einsehbar zu machen, damit Demokratie möglich ist.
Demokratie kann also nur von denjenigen welche die Einsichten haben gestaltet werden, das war schon ein geschichtliches Problem. Siehe: Polybius.
Nur wo sich Wirtschaft und Wohlstand gleichmäßig entwickeln sind sie von Dauer, ansonsten kommt es zu Krisen. In einer gespaltenen Welt ist das jedoch nur Autark möglich. In Europa ist der EU-Binnenmarkt dieses autarke System, welches durch eine gemeinsame Währung undemokratisch wurde, weil die gemeinsame Währung Zwangsmaßnahmen verursacht, welche die betroffenen Länder nicht mittragen wollen.
Wo verdeckte soziale Unterschiede zwischen den Ländern sichtbar werden, treten Gier, Neid und Hass auf, wodurch sich die Widersprüche verschärfen und örtliche Unfähigkeiten werden auf das Gesamtsystem projiziert, welche durch Wirtschafts- und Finanzsanktionen, egal welcher Art verschärft werden; andererseits werden regionale Schlampereien ewig ignoriert.
Das das auf Dauer nicht zusammengeht ist klar. Leider befindet sich die EU genau in diesem Mangelzustand, welcher durch Demokratiemangel ausgelöst wurde, weil eine regulierende Regionalpolitik in dem EU-System nicht möglich ist entpuppt es sich immer mehr als Diktatur und das besonders im €-EU-System.
Regional ist immer auch National, was die Belange angeht, darum werfen die EU-Diktatoren den regionalen Bestrebungen Nationalismus usw. vor um weiter an der Macht bleiben und ihre immer mehr ausufernde Diktatur fortführen zu können. Durch dieses System hat der Brexit berechtigt einen Strich gemacht. Diejenigen welche Europa in diese Richtung trieben tragen die Schuld an den Fehlentwicklungen welche zu Brexit führten, weil ihnen ihre Macht über die Gemeinsamkeiten in der EU geht zerstören sie diese.
Die östlichen EU-Staaten fühlten in der Flüchtlingskrise: Nur gemeinsam sind wir stark. Leider haben sie sich jedoch nicht ausreichend durchgesetzt und sind zu wenig an der Ausrichtung der EU beteiligt, während sie ihre Gegner und Anti-Demokraten des schlimmsten Nationalismus bezichtigen.
Ich finde das ist ein Trauerspiel und dient der Abschreckung in der gesamten Welt. Die ältesten EU ähnlichen Staaten befinden sich in Asien und sind die größten Staaten der Welt.
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