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Freisler-Jargon im MDR |
Beitrag Kennung: 801747
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Zu den bekanntesten Werken der Weltliteratur gehört "Der Graf von Monte Christo" von Alexandre Dumas.
Davon gibt's viele Verfilmungen. Je neuer, desto kulturell wertloser.
Deshalb setzte ich die Filme auf meine Suchliste. Und endlich: ein alter französischer Zweiteiler in Schwarzweiß, der über MDR zweimal zwischen 3. und 6. Dezember 2015 lief.
Beim Ansehen fiel mir sofort der Tonfall auf. Der Tonfall Freislers. Darüberhinaus die Übersetzung. Da wurde das Chateau d'If zwangsweise eingetoitscht in Kastell d'If. Damalige Idioten vertrauten wohl auf noch blödere Toitsche, denen nicht auffiel, daß "Kastell" ebenfalls ein romanisches Lehnwort ist.
Und dann kam die Aussprache des Namens Mercedes. Wie Märrzehdeß, also das urtoitsche Auto.
Und dann fiel mir auf, daß alle Bösewichte im Film speziell ausgeleuchtete große krumme Nasen und große Ohren haben - das Urbild des Juden im faschistischen Deutschen Reich.
Von "Ungenauigkeiten" der Übertragung des literarischen Vorbilds ganz zu schweigen.
Über diese absichtlichen Verhunzungen wurde ich auf das Produktionsjahr aufmerksam. 1943, als die faschistische Vichy-Lakaienregierung der deutschen Faschisten in Frankreich bestimmte, was Kunst ist.
Von allen möglichen Filmversionen wählte der MDR, das staatliche Zentralmedium des schwarzbraunen Sachsensumpfes, also die volksverhetzende faschistische.
Wat'n Wunder!
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