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1 Monat durch China
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taiko.de
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FT-Nutzer
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Wohnort: Erfurt
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01.05.2009 ~ 07:29 Uhr ~ taiko.de schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 26.04.2009
22 erhaltene Danksagungen
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1 Monat durch China |
Beitrag Kennung: 253994
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Im letzten Jahr bin ich fast einen Monat durch China gereist.
Es war eine organisierte touristische Reise. Allein geht es in diesem Land aus politischen Gründen und wegen der Schrift und der Sprache fast nicht.
Ich habe fast alles gesehen. Von Peking über die große Mauer, vom Kaiserpalast (der Verbotenen Stadt) und dem Sommerpalast, von der riesigen Terrakotta-Armee bis zum weltberühmten Shaolin-Tempel (wo der Ursprung von Kung Fu und aller Kampfkunst liegt)
Besucht habe ich auch Shanghai sowie viele große und kleinere Städte (für europäische Verhältnisse alle groß), die hierzulende nemand kennt. Darunter war ich in der größten Stadt der Welt mit 33 Millionen Einwohnern. Sie liegt am größten Fluß Chinas und ich hatte noch nie etwas von ihrem Namen gehört.
Die europäischen Touristen werden vor allem durch die Tempel und Paläste geschleift. Die alle in der bekannten antiken Architektur sind. Die asiatischen Touristen besuchen vor allem die Kirchen und Schlösser in Europa.
Wir hatten die ganze Zeit einen Reiseleiter, sowie überall noch regionale. Man muss jedem pro Tag ein bis zwei euro Trinkgeld geben. Auch in den Hotels bekommen sie etwas. Sie leben davon, in China bekommen sie kaum Gehalt. Das kann ganz schön ins Geld und auf die Reisekasse gehen.
Die Chinesen sind ein sehr geschäftstüchtiges Volk. In Peking rannte eine halbe Stunde jemand hinter mir her, der mir etwas verkaufen wollte. Sie hatten dabei vor Falschgeld gewarnt. In Shanghai kostete der Eintritt zum Fernsehturm 25 Euro. Manchmal versucht man den Touristen mehr Geld aus der Tasche zu ziehen als in den reichen europäischen Ländern.
Man muss handeln, sonst wird man total über den Tisch gezogen. In staatlichen Läden geht das aber nicht.
Wenn man nicht dorthin geht, wo die Touristen üblicherweise sind, kann man manchmal spottbillig einkaufen und leben. Es wird aber alles immer teurer.
Altstädte sucht man vergebens. die Chinesen haben Bauwut und einen Boom. Erhalten sind nur alte Tempel und Paläste.
Wer denkt in China findet man altes rückständiges Leben, der hat sich schwer geirrt. die Chinesen holen mächtig auf.
Es gibt riesige mehrspurige Straßen in den Städten und immer mehr Autos. Fahrräder gibt es meistens noch viele (außer in Hongkong, wo alles anders ist. Das ist eine ganz andere Welt als das übrige China), es werden aber immer weniger.
Es gibt moderne Neubauwohnungen, die meistens irgendwie gekauft sind. Aber ich habe auch eine erhaltene alte Höhlenwohnung besucht. Man kann alles finden.
Es gibt Konsumtempel und schwerreiche Chinesen. Man kann aber noch mehr sehr viele arme Leute finden.
Vor den buddhistischen Tempel liegen Leprakranke, denen die Glieder abfaulen. Das ist nicht nur für diese Leute schlimm, sondern auch besonders für die Touristen. Dort ist das nichts Besonderes. Es gehört zu Asien und zum Buddhismus. Das können nur die Chinesen selber ändern.
Der Kommunismus ist fast vorbei. Die Regierung ist offiziell noch so und auch die Partei. in Wirklichkeit haben sie aber wirtschaftlich einen schlimmen Kapitalismus, wie wir vor hundert oder mehr Jahren.
Freie Tage gibt es nicht. Der Sonntag ist eine christliche Erfindung. Dort gibt es kein Wochenende. Das soll sich irgendwann einmal ändern. Die meisten Chinesen leben von mehreren jobs und arbeiten immer. Vorausgesetzt sie haben überhaupt Arbeit.
Jetzt ist nach der Olympiade und wegen der Wirtschaftskrise der Tourismus zurück gegangen. Ansonsten wird alles ständig und zunehmend teurer. Das Land befindet sich in einem ständigen und schnellen Wandel. Wer vor jahren dort war, wird es kaum wieder erkennen.
Ein Erlebnis ist eine solche Reise auf jeden Fall. Man kann es nur empfehlen. Es gibt manchmal sehr günstige Anbieter. Die Reisen nach China sind immer noch billiger als woanders hin. Aber man sollte sich die Angebote genau ansehen. Reinfallen kann man überall.
Meine Reise hat sich auf jeden Fall sehr gelohnt und ich bereue nicht diese Erfahrung gemacht zu haben und das Land besucht zu haben.
Viel Glück, wenn Ihr es auch versuchen wollt!
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