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Nullachtfuffzehn kann Alles
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orca
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FT-Nutzer
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Wohnort: Dresden
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01.07.2007 ~ 17:21 Uhr ~ orca schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 20.06.2007
1084 erhaltene Danksagungen
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Nullachtfuffzehn kann Alles |
Beitrag Kennung: 52494
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Irgendwann habe ich mal gehört oder gelesen, was ein gutes Model ausmacht: Es muß ein möglichst durchschnittliches Gesicht und keinerlei eigene Persönlichkeit haben. Diese gänzliche Beliebigkeit garantiert seine allseitige Verwendbarkeit und die Anpassungsfähigkeit an jeden Stil und Ausdruck. Damit kann man Designerkleider und Brillanten ebenso verhökern wie Schokoriegel und Klobürsten.
Doch nicht nur im Reklamegeschäft sind solche ausdruckslosen Gestalten vielseitig verwendbar. Betrachtet man die Politiker, gilt hier das Gleiche. Nehmen wir mal die Kanzlerin des Kapitals. In der DDR stellte sie als FDJ-Kreissekretärin für Agitation und Propaganda die stramme Kommunistin dar, heute vertritt sie mit derselben Konsequenz Sozialkahlschlag, Abbau von Bürgerrechten und Kriegstreiberei. Auch derartige persönliche Ausdruckslosigkeit will gekonnt gespielt sein. Oder nehmen wir den Ex-Kanzler, der vom Sozialstaats(weg)reformer und gewählten "Ver"treter des Volkes zum strammen Gasprom-Lobbyisten wurde. Oder den vom Steine- zum Bombenschmeißer avancierten Joseph Martin Fischer, grundlos als "Joschka" verniedlicht. Nun gut, die Bomben auf Jugoslawien schmiß er nicht mehr selbst. Bürgerlicher Politiker wechseln aus Gründen der Karriere und anderer persönlicher Vorteile ihre Meinungen schneller, als ich das Wort Opportunismus aussprechen kann. Ob sie dabei hinter ihrer zweckgebundenen Fassade eine eigene politische Position haben, wird wohl ihr ewiges Geheimnis bleiben.
Models und Politiker haben eine weitere Gemeinsamkeit: Nicht sie bestimmen, wie sie aussehen und was und wie sie tun. Dafür gibt's Leute, von denen sie dafür bezahlt werden, das darzustellen, was dem Auftraggeber nötig erscheint. In beiden Fällen kommen PR-Agenturen ebenso zum Einsatz wie die Auftraggeber ähnlich bis identisch sind, welche durch den Einsatz von Models und Politikern nur eines wollen: Ihre Geschäfte fördern. Das Publikum soll dazu gebracht werden, etwas zu glauben, zu kaufen und / oder zu schlucken und bekommt nur die angeputzten Marionetten zu sehen. Die wiederum wissen ganz genau, wem sie etwas schuldig sind: nicht dem Publikum, sondern der Hand, die sie füttert. Dafür stellen sie Alles dar.
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