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RE: Kostenloser öffentlicher Nahverkehr |
Beitrag Kennung: 906758
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Zitat: |
gastli hat am 14. Februar 2018 um 07:19 Uhr folgendes geschrieben:
Kaum zu glauben.
Jetzt fordern sie, was Vernunftbegabte seit Jahrzehnten fordern. |
Dass es seit Jahren gefordert ist, stimmt. Aber es wurde bereits an anderer Stelle diskutiert (die Suchfunktion hier scheint echt matschig zu sein), doch bisher hat sich der Fahrscheinlose Nahverkehr als nicht seriös finanzierbar dargestellt.
Städte wie Gera können zwar diverse Einsparungen erzielen, wenn sie einen fahrscheinlosen Nahverkehr einführen würden. Es fielen nicht nur die Kosten für Vermarktung der Fahrscheine weg. Langfristig würden die Innenstädte von Autofahrten entlastet und es könnte so manche Fahrspur oder Parkplatz eingespart werden. Der Verschleiß der bestehenden Fahrbahnen würde ebenfalls gesenkt. Das rechnet sich aber noch nicht so stark, dass eine Stadt wie Gera die Einnahmen aus den Fahrscheinen ausgleichen könnte und zusätzlich noch die Investitionen stemmen könnte, um den GVB auf den zu erwartenden Ansturm fit zu machen.
Gera ist zu weitläufig, um ein flächendeckendes fahrscheinloses Angebot zu stemmen. Es ist einfach nicht finanzierbar, auch Ortsteile wie Wernsdorf, Weißig und Falka so gut getaktet einzubinden, dass die Leute auf einen PKW verzichten können.
Kontrolleure fielen nicht weg. Diese müssten umgewidmet werden, ums ich um die von Aschemännl angesprochenen Probleme zu kümmern.
Das entstehende Defizit müsste die Stadt an den GVB subventionieren. Und hier fängt das Problem an. Einerseits ist die Stadt klamm. Und andererseits würde mit einem fahrscheinlosen GVB die Bevölkerung ein weiteres Mal von unserer Stadt subventioniert (wie zum Beispiel durch das Theater, dass die Köstritzer zwar gerne nutzen, aber zu dem der Landkreis nix beiträgt.) Warum soll ich als Gerscher die Landbevölkerung subventioneren?
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Durch die drohenden EU-Strafen wird aber der fahrscheinlose Nahverkehr doch wieder attraktiv. Es gibt in Stuttgart nicht nur die Einsparpotentiale, die bisher schon ins Feld geführt worden sind. Vielmehr könnte man noch die einzusparende EU-Strafe gegerechnen. Und plötzlich wird fahrscheinloser Nahverkehr für solche Metropolen, die so dicht besiedelt sind, wie Stuttgart, tatsächlich finanzierbar. Ein Innenstadt-Fahrverbot für diese Städte wird zumutbarer. Und damit wird tatsächlich effektiv etwas gegen die dort auftretenden Stickoxid-Konzentrationen getan.
Leider plagt mich die Angst, dass die Bundesregierung ein Gesetz erlässt, dass der Nahverkehr kostenlos anzubieten ist, während die Kompensationszahlungen aus dem Bundeshaushalt zu knapp bemessen sein werden, so dass die Städte und Gemeinden auf weiteren Lasten sitzen bleiben.
Pfiffikus,
der es für Gera weiterhin unrealistisch hält, weil wir hier nur eine einzige schwer belastete Straße haben
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