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RE: Todeszone Mittelmeeer |
Beitrag Kennung: 657989
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Die Massenmörder von Lampedusa
"Am 3. Oktober kenterte ein Boot mit etwa 500 Passagieren überwiegend aus Eritrea und Somalia vor der italienischen Insel Lampedusa. 155 überlebten, gegen sie wird man standardmäßig wegen illegaler Einreise ermitteln, es drohen Bußgelder bis 5.000 Euro. 311 weitere (Stand 10. Oktober) wurden tot geborgen. Sie können sich freuen, denn man hat ihnen rückwirkend die italienische Staatsbürgerschaft zuerkannt. So kommen sie in den Genuss eines europäischen Begräbnisses, das ist ja auch etwas Schönes. Und die übrigen 20 oder 40 oder 50 werden noch »vermisst«. Alles in allem also eine »Tragödie«, ein »schreckliches Unglück«. Und über dieses »Unglück« vergießen nun dieselben PolitikerInnen ein paar Tage große Tränen, die ebenjene Zustände geschaffen haben, die dazu führten - und weiter führen werden, wie jeder weiß.
Interessant ist nun, dass diese Massenmörder in den Medien, deren MitarbeiterInnen zurzeit sehr erregt und bestürzt sind, nicht als Massenmörder bezeichnet werden. Die »Verbrecher«, die »die Menschen in den Tod führen« und denen man dringend »das Handwerk legen muss«, sind vielmehr - so sagen es Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich und Frontex-Chef Ralf Göbel, und so bereiten es dann MedienmitarbeiterInnen mehr oder weniger kritisch auf - vor allem jene skrupellosen »Schlepper«, die das »Leid der Menschen ausnutzen«, sie auf überfüllte Boote pferchen (gegen Geld!) und dann in See stechen. Kaltblütige Geschäftemacher, zum Fürchten. Und natürlich ist man sich weitgehend einig, dass auch in der Politik ein »Umdenken« oder »Umsteuern« stattfinden muss. Doch obwohl sich am 8. Oktober 2013, fünf Tage nach der »Tragödie«, die europäischen Massenmörder (»Innenminister«) in Luxemburg versammelten, um besagte Tränen über die einkalkulierten Opfer ihrer Politik zu vergießen und sodann weitere tödliche Überwachungs- und Abschottungswerkzeuge wie das System Eurosur auf den Weg zu bringen, werden die TeilnehmerInnen dieses Massenmördertreffens eben nicht »Massenmörder« genannt. Warum eigentlich nicht?"
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