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RE: Blasphemische Witze? |
Beitrag Kennung: 584948
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ZEIT: Was halten Sie davon, den Film Unschuld der Muslime in Deutschland zu verbieten?
Ate_: Nichts. Es ist fatal, wenn eine Religionsgemeinschaft Strafgesetze nötig hat, um sich zu verteidigen, wenn also ihr Selbstwertgefühl zu schwach ist, sich in einer freien Gesellschaft zu behaupten. Unsere deutsche Rechtsprechung ist sehr vernünftig. Gerade weil wir die Versammlungs- und Meinungsfreiheit, die Kunst- und Pressefreiheit so stark machen, findet Gotteslästerung nur selten statt. Wenn wir die Aufführung verbieten, schließen wir uns dem Streit der Extremisten auf beiden Seiten an. Ich halte es für besser, ganz demokratisch gegen den Film und dessen Vorführer vorm Kino zu demonstrieren. So sehen wir die Gesichter der Rassisten und stehen weiterhin für die Meinungsfreiheit.
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ZEIT: Es gibt aber Leute, die gern den Seelenfrieden der Rechtgläubigen stören. Das Satiremagazin Titanic hat soeben einen Prozess gewonnen, den der Vatikan gegen das Bild eines besudelten Papstes angestrengt hatte. Warum ist solche Satire erlaubt?
Ate_: Weil sie ein Teil unseres kritischen Denkens ist. Wenn wir bösartige Kritik verbieten, müssen wir irgendwann alle Kritik verbieten.
ZEIT: Dürfen religiöse Gefühle also in unserer Rechtsprechung keine Rolle spielen?
Ate_: Doch. Aber das Recht schützt die Religionsgemeinschaften, keine Gefühle und keinen Gott. Das ist ein Beleg unserer Rechtsstaatlichkeit, nicht Ermunterung zum Schmähen von Glaubenden. Unser Staat will kein verlängerter Arm einer bestimmten Religion sein. Obwohl die Bürger dieses Landes mehrheitlich Christen sind, spielt sich die Regierung nicht als Wächter über die Unantastbarkeit des Christengottes auf. |
Eine sehr kluge Frau.
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