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Etappensieg fürs Kunsthaus
Das Kunsthaus kann ein Gewinn für die Stadt sein. Bauminister Christian CariusDas Land Thüringen sitzt jetzt bei der Finanzierung mit im Boot Von Katrin Wiesner Gera. Dass eine Stadt in der Finanzkrise eine Bank kauft, das findet Thüringens Bauminister Christian Carius (CDU) schon grundsätzlich bemerkenswert. "Ich hätte aber nie gedacht, dass sie sich auch so gut für Kunst eignen würde."
Als Carius das sagt, liegt eine halbstündige Führung durch die leere Landeszentralbank hinter ihm. Geras Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm (SPD) hat den Minister durch Schalterhalle, Tresor, Bürogänge, Archive und selbst in die Garage geführt. Carius zeigt sich beeindruckt vom Tresor, auch "wenn nichts drin ist". Schaut zu den Oberlichtern, blickt in den nahen Hofwiesenpark und lässt sich die gute Verkehrsanbindung erklären. Ein solch gute Lage habe man selten, nickt der 33-Jährige.
Einen Fördermittelbescheid über 1,5 Millionen Euro hat Carius mit im Gepäck. Das Geld ist für den bereits vollzogenen Ankauf der Immobilie gedacht. Doch die Stadt ist eigentlich schon weiter und bereitet den 8,5 Millionen Euro teuren Umbau und die Ausstattung des Museums vor. Im Finanzierungsplan wird mit 7,1 Millionen Euro aus der Städtebauförderung des Freistaates kalkuliert. Doch dazu kann und will sich der Minister dann trotz aller Anerkennung doch nicht äußern. Schon allein, weil der Landeshaushalt noch nicht stehe. Aber soviel ist sicher: Allein aus dem Bauministerium, also der Städtebauförderung könne Unterstützung nicht kommen. "Da sind noch andere dran." Das Kulturministerium zum Beispiel.
Vornehm feiert die Zuwendung trotzdem als Gewinn, als Etappensieg, das Land sitzt jetzt mit im Boot. "Das ist ein Bekenntnis zu den Geraer Plänen." Und in der Förderlogik liege, dass der Freistaat nicht den Kauf einer Immobilie unterstützt, wenn er nicht auch Interesse an deren Entwicklung habe. Natürlich, es ist das bekannte Spiel: Wer A sagt, muss auch B sagen.
Tatsächlich ist nicht mehr allzuviel Zeit, um den Bankbau als Kunsthaus neu zu erfinden. Die Vorplanungen laufen, sagt Vornehm. Jetzt beginne die Bauplanung, im Spätsommer könne die Ausschreibung folgen. Bis dahin ist die Finanzierung zu klären. Neben den Fördermitteln sind Gelder privater Sponsoren eingeplant. "Ich bin selbst überrascht, wie viele Menschen sich für das Projekt interessieren und bereit sind, Geld zu geben." Namen oder Summen nennt Vornehm nicht.
Baustart soll Anfang 2011 sein. Mit zehn Monaten Bauzeit rechnen die Architekten. Pünktlich zum 120. Geburtstag von Otto Dix am 2. Dezember 2011 soll das Kunsthaus eröffnen.
Immerhin, bevor Carius geht, steckt er sich einen Button mit dem Namenszug von Dix ans Revers. Die neueste Werbeidee der Stadt. Carius lacht: Den trage er jetzt immer.
Quelle OTZ 11.02.2010 |
Wie hoch sind eigentlich die eingeplanten Gelder für die Ansiedlung von Industriebetrieben oder die dringend notwendige Sanierung von Schulen? Mehr als 10 Mio. Euro für ein "Kunsthaus" will man aufbringen während historische Gebäude (mit denen Gera nicht gerade reich gesegnet ist) vergammeln, siehe am Mohrenplatz in Untermhaus, dort stehen Gebäude leer, und könnten genutzt werden zumal das Dixmuseum sich dort befindet. Um einen nötigen Eigenanteil aufzubringen würde mich einmal interessieren welches kommunale Eigentum jetzt wieder verhökert werden soll, Klinikum und Gewo haben wir ja schon versilbert, also bleibt nicht mehr sehr viel übrig.
Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von Adeodatus: 12.02.2010 09:27.
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