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Endlich Rentner
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Tom
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FT-Nutzer
3.694 geschriebene Beiträge
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Wohnort: Skatstadt
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13.06.2009 ~ 16:56 Uhr ~ Tom schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 26.10.2006
24 erhaltene Danksagungen
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Endlich Rentner |
Beitrag Kennung: 273324
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Ein Jahr Rentner (Quelle unbekannt)
24. Mai:
Es ist geschafft! Mein letzter Arbeitstag. Ich bin endlich Rentner. Jetzt geht mein Leben richtig los. Ich will einfach das machen, woran mich diese verdammte Arbeit immer gehindert hat.
25. Mai:
Ich stehe früh auf, und weiß gar nicht, was ich zuerst tun soll. Der Rasen muss gemäht werden, ich will die Dachrinne reparieren, ich muss die Wasserhähne entkalken, ich will ein Vogelhäuschen bauen und endlich mal „Krieg und Frieden“ lesen.
Treffe vor dem Haus meinen Nachbarn. Er ist auch Rentner. Er läuft unrasiert im Jogginganzug rum, sieht aus wie Jörg Kachelmann nach 30 Tequila. Er schaut den ganzen Tag Nachmittags-Talkshows oder löst Kreuzworträtsel.
Das wäre nichts für mich.
Ich mähe erst den Rasen, reinige die Dachrinne und fange mit einem Vogelhäuschen ein.
Das Leben ist wunderbar.
2. Juni:
Der Rasen ist gemäht, die Dachrinne gereinigt und das Vogelhäuschen fertig. Die Piepmätze kommen an und tirilieren fröhlich.
Ich fahre zu Obi , besorge Entkalker für die Wasserhähne. Obi ist voll mit Rentnern. Jeden Morgen trifft sich da das Kampfgeschwader am Holzzuschnitt. Trübe Tassen.
Fahre nach Hause und entkalke die Wasserhähne.
7. Juni:
Etwas länger geschlafen. Dann frühstücke ich, und kontrolliere, ob die Wasserhähne nicht neuen Kalk angesetzt haben.
Danach Rasenmähen und Fahrt zu Obi. Lasse mir Holz für ein zweites Vogelhäuschen zuschneiden. Dann habe ich zwei. Eins für die Vogelmännchen und eins für die Vogelweibchen.
22. Juni:
Bis mittags geschlafen.
Dann noch ein Vogelhäuschen für Behinderte gebaut. Dann Rasen gedüngt, damit er schneller wächst und häufiger gemäht werden muß.
Danach Tee mit meiner Frau! Ich gebe ihr Tipps für den Haushalt. Aber manchmal habe ich den Verdacht, ich nerve sie. Zum Beispiel, wenn wir im Garten zusammen Dart spielen. Nicht daß wir uns streiten - aber warum klebt sie vor dem Werfen immer mein Foto auf die Dartscheibe?
30. Juni:
Will mal wieder mit einem anderen Menschen reden, und gehe zum Arzt. Viele Rentner gehen zum Arzt, um mal zu quatschen; ich habe mir Prostatabeschwerden ausgedacht. Aber er schickt mich nach Hause – Prostata würde bei Kassenpatienten in meinem Alter nicht mehr behandelt – Rentner hätten genug Zeit zum Pinkeln?
13. Juli:
Schlafen bis Zwei.
Danach Rasen mähen und ein Vogelhäuschen bauen. Im Garten stehen jetzt 28 Stück. Als ich es aufstellen will, entdecke ich auf dem Rasen einen Brief: Die Vögel haben ihn geschrieben: „Alter hör auf mit den Scheiß-Vogelhäuschen, wir sind satt und es ist uns vor den anderen Tieren peinlich.“
Mein Nachbar bietet mir ein Kreuzworträtselheft an. Ich schau mal rein. Russischer Fluß mit 7 Buchstaben. Ach, was denkt sich denn der *****? Daß ich Zeit habe, mir im Atlas russische Flüsse mit 7 Buchstaben rauszusuchen?
1. August:
Es gibt insgesamt 1.376 russische Flüsse mit 7 Buchstaben. Die bekanntesten sind: BJELAJA, DNJESTR, IRTYSCH, UTSCHUR und WOLCHOW.
Am Abend Krise mit meiner Frau. Unser erotische Leben ist eingeschlafen. Passiert vielen Rentnern. Mein Frau schlägt als Lösung vor, wir sollten mal Sex an ungewöhnlichen Orten probieren.
4. September:
Wir haben die Seiten im Bett getauscht. Hilft auch nicht. Habe gelesen, 50% der Männer über 65 nehmen Viagra. 70% davon können sich allerdings nicht mehr daran erinnern, warum...
30. September:
„Krieg und Frieden“ lese ich nicht mehr. Schaue jetzt Nachmittags-Talkshows. Heute ist das Thema „Ich mach dich kalt, du blöde Summse“.
Na ja, ein bisschen lehnt sich das ja auch an „Krieg und Frieden“ an.
26. Oktober:
Meine Frau meint, wir sollten etwas für unsere Körper tun... Wellness... Sobald man Rentner ist, soll alles nur noch Wellness sein. Man soll die Seele baumeln lassen...
Warum? Wenn man älter wird, baumelt am Körper sowieso schon so viel. Da muß die Seele nicht auch noch mit baumeln. Meine Frau schleppt mich zum Rentner-Yoga, zur Rentner-Sauna, zum Pilates. Pilates! Das war für mich bislang der Typ, der Jesus gekreuzigt hat!
12. November:
Beim Rentner-Yoga soll ich die Figur machen: „Das Gnu liegt in der Morgensonne“. Ich mache die Figur „Der Arbeitnehmer betätigt die Stechuhr“.
Werde aus dem Kurs geworfen!
3. Januar:
Habe mit dem Sport aufgehört. Nur den Jogginganzug trage ich noch ganz gern. Rasieren tue ich mich auch nicht mehr.
Wenn ich auf die Straße gehe, fragen mich manchmal die Obdachlosen, ob ich einen Euro brauche.
Meine Frau will mich aktivieren und schafft einen Dackel an.
Das ist das Ende. Wenn der beste Freund eines Mannes eine Wurst mit Beinen ist, und Purzel heißt, ist es Zeit für ihn, abzutreten.
Dackel wurden Anfang des 20. Jhds. in England gezüchtet. Ziel der Züchtung war es, eine eine Nackenrolle zu haben, die selbständig in die Waschmaschine gehen kann!
Ich schäme mich.
Aber ich geh mit ihm spazieren. Sitze im Wald auf einer Bank, mein Blick fällt auf die Ameisen am Boden. Tja, die arbeiten und arbeiten, und von denen sagt keine „Ich bin in Rente und mach jetzt Pilates“.
12. Februar:
Bin nachts nicht müde. Wovon auch? Stehe deshalb auf und fahre mit dem Auto durch die nächtliche Stadt. Ich lande bei meiner alten Firma, steige aus, und streichle das Gebäude.
Auf der Rückfahrt sehe ich, wie an einer Landstraße Türken auf dem illegalen Arbeitsstrich rumstehen und warten, daß sie zur Schwarzarbeit abgeholt werden.
Traurig so was!
3. März:
Habe mich dunkel geschminkt, mir einen Schnäuzer angeklebt und reihe mich unter die Türken an der Straße ein. Serhat, Mehmet, Ügür und Öczan.
Im Auto stellt sich raus, die heißen eigentlich Franz, Theo, Günther und Willi. Und sind auch Rentner mit angeklebten Schnäuzern.
Am Nachmittag – Arbeit auf der Baustelle. Ich war lange nicht mehr so glücklich!
12. April:
Fahre jetzt jeden Morgen mit den anderen Rentnern auf die Baustelle. Nachmittags sitzen wir zusammen und überlegen, was wir noch machen könnten.
Wir wollen eine Firma gründen, einen Konzern erschaffen, wir wollen ackern und malochen.
Auch mit 65 kann man noch viel bewegen.
Ein Geschäftsidee für unseren Konzern haben wir auch schon:
Vogelhäuschen...
Gruß der Tom
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