|
Der Sonntag:
Zitat: |
Gestern war nun unser Tag auf den wir uns solange vorbereitet hatten.
Ich machte mich 04.30 Uhr früh auf die Socken. In kleinen Grüppchen oder wiö ich alleine schlichen wir uns verstreut durchs Stadtviertel, Richtung halt naja wo auch immer eine Demo stattfinden möge. So schlichen wir, über uns die Hubschrauber kreisten, verfolgten unsere Wege. Viel Zivilbullerei fuhr umher. Eine kleine Gruppe von 10 Leuten wurde kurz hinter mir von so einem Fahrzeugkonvoi aufgefangen, muss wohl in Gewahrsam genommen worden sein. Ich sah zu das ich schnell wegkam. Ziel war die Europabrücke, der Grenzübergang über dem Rhein. Schon der Weg von Stadtviertel zu Stadtviertel wurde immer mehr ein Weg weg vom Ziel, da weitläufige Absperrungen der Polizei eingerichtet waren. Als ich Anschluss an einer Gruppe fand, ca 06.00 Uhr, wohl 100 Leute wurden wir von Bullensperre aufgehalten und mit Tränengas bearbeitet. Das revolutionär romantische daran war der langsame Sonnenaufgang gepaart mit Frühnebel, Morgennebel, Tränengasschwarten und dessen ätzend beißender Geruch und über uns das Hubigeknatter. Irgendwie an einem Stadion schaffte ich es mich von der Gruppe abzukapseln, einen Seitenweg auf einer Strasse wo Sixpacks parkten entlangzugehen. Ich ging und ging und ging immer weiter. Die Strassen nur noch befahren von Poliautos, Zivistreifen und weis der Geier was. Ich lief die Strasse die direkt zur Europabrücke führte , diese war am Straßenrand mit Gittern eingezäunt, aller 20 Meter zu beiden Seiten ein Hubschrauber. Ich immer auf dem Gehweg. Kurz vor der Brücke, am Französischen Checkpoint endete der Fußweg, es war etwa 08.00 Uhr. Französische Beamte halfen mir über die Absperrungen zu klettern, hoben mich hoch und rüber, waren so was von nett, hilfsbereit und freundlich zu mir. Ich war dann auf der anderen Fußwegseite, glaubte über die Brücke gehen zu wollen rüber nach Kehl. doch da waren andere Französische Beamte, sie erst verlangten mein Ausweis, naja und dann Taschenkontrolle und der übliche Spaß. Es überraschte sie völlig und vollkommen, das ich mehr als einer halben Stunde unterwegs in der "Roten Zone" unterwegs sein konnte, ja schlimmer noch mitten an "der Strasse" , an all ihrer Kollegen vorbei laufen konnte, ohne das ein Einziger mich behelligt hatte. Ich kam in ein Sixpack, man fuhr mich paar Meter, dann steckte man noch einen "Demonstranten" ins Sixpack, und sie fuhren uns aus der Roten Zone raus. "Anführungsstrichchen", ich fragte mich seit gestern Nacht, wie diese auffällige Type es bis dahin geschafft haben möge diesen Weg, na egal. Wir trafen auf eine größere Gruppe Demonstranten 300 Leute wohl. Ich ging mit paar Leuten eine Bäckerei aufsuchen, leckere Baguette. Das war 09.00 Uhr.
Um 09.30 Uhr war ich wieder da wo mich das Sixpack aussetzte, an der Tramendhaltestelle "Aristité Briand", da waren es schon 1000 Demonstranten, und unzählig viele neugierige Anwohner die auf unserer Seite vorwiegend waren. Kleine Polizeieinheiten kamen, formierten sich, sperrten den Straßenverkehr ab. Irgendwann ab 11.00 Uhr waren es genug Beamte, sie schlugen dann erbarmungslos ohne Vorwarnung zu. Mit Tränengasgranaten bearbeiten sie und Demonstranten und Anwohner. Das ging etwa eine halbe Stunde so, dann verpissten sie sich. Was neu war für mich, viele Polizisten trugen ihre Zivilkleidung , hatten nur Schutzweste und Helme auf. Vielleicht werden sie auch als Demonstranten eingesetzt, glaubte ich. Was blieb die Großabsperrung der Strasse zur Europabrücke. Der Demozug bewegte sich auf diese Absperrung zu, ich ganz mit vorne weg. Na und dann griff auch hier die Bullenmaschinerie ein. Ein glücklicher Zufall wollte es, das ich hinter der Polizeilinie kam, unbehelligt wieder blieb, sich niemand für mich interessierte. So stand ich nur da und beobachtete deren ganzes Treiben. Die Bullen knüppelten die Demonstranten Schritt für Schritt zurück, hinter den Knüpplern standen die Bullen mit den Tränengas gewähren, sie schossen immer wieder rein in die Massen. Ein Bulle lieferte an die anderen immer die Gasgranaten aus. Das ging so immer 10 Minuten, dann wurde die gesamte Bulleneinheit ausgetaucht durch die nächste Bulleneinheit. Und die Strasse zur Europabrücke war lang und voller Sixpacks und voller solcher Bulleneinheiten, Einheiten vom "CRS". Die einzige Person die immer blieb war so was wie ein Einsatzleiter der den Schlägertrupps immer das Signal gab und den Tränengasgranatschützen den Abschussbefehl erteilte. Viele Journalisten wuselten herum, sie durften überall hin und abfilmen und beknipsen. Mich befragte ein Journalist wie es kommt, das ich hinter der Absperrung stehe unbehelligt schon seit langer Zeit, da die Bullen sich schon über 100 Meter vorgeknüppelt haben? So sagte ich ihm, das ich Anfangs nur sagte "Je sui Infalit!" Und der Bulle erst mürrisch mich rumschubbste und zerrte, doch merkte das ich wirklich nicht fähig bin wegzurennen und mich einfach links stehen ließ, und das all die anderen Bullen bloß an mir vorbeigingen und fuhren, keiner mir Beachtung schenkte. Ich hatte eine Friedensfahne um den Rücken, mein Postkartenverkaufsladen um den Bauch geschnallt die ganze Zeit so dagestanden. Ich sagte dem Journalisten das ich Angst habe, nicht vor uns Demonstranten, sondern vor den Polizisten, den so wie die so auf uns einknüppeln und beschießen mit Tränengas, man bekommt dort ja sehr schwer Luft. Der Journalist schrieb mir freundlicherweise auf französisch einen kleinen Zettel: "Ich habe Angst. Bitte nicht schlagen."; Hat noch paar Fotos von mir gemacht, mit der ganzen Bullenarmarda im Hintergrund, kaufte mir eine Postkarten ab ging seiner Arbeit weiter.
Etwa 12.00 Uhr kam wie durch ein Wunder einige Demonstranten mit Friedensfahnen voran auf dem Fußweg wo ich stand. Gemeinsam mit ihnen wagte ich es wieder vor zur Europabrücke mit zu gehen. Im guten Schritttempo erreichten wir diese tatsächlich gegen 12.30 Uhr. Mir standen fast die Tränen in den Augen, einfach unbegreiflich es irgendwie doch geschafft zu haben, als einer der wenigen. Und was das Glücksgefühl noch steigerte war, das von der Kehler Seite auch die ersten Demonstranten ankamen. Wir schüttelten in der Mitte der Brücke die Hände, umarmten uns, das war einfach unbeschreiblich schön. Dann war ich paar Meter auf Deutsches Gebiet, überlegte von der Brücke runter nach Kehl rein, um dort die Friedensdemo anzutreffen, aber auch eine Telefonzelle zu finden Familie und Freunde benachrichtigen zu können. Ich fragte aber paar Leute von der Kehler Friedensdemo aus, wo deren viele Leute sind, und sie meinten das sie gleich kommen dürften. Also entschied ich mich doch wieder Richtung Brückenmitte zurück zugehen, warten auf französischer Seite, wenn der ganze Demozug kommt. Es hieß ja auch das nun endlich der Straßbourger Demozug nun Richtung Brücke unterwegs ist, wo Fahrplanmäßig 13.00 Uhr des Beiderseitige Zusammentreffen stattfinden wird. So war ich noch nicht mal 2 Minuten in Deutschland und 5 Minuten in Frankreich zurück, als die viele Deutsche Polizei die auf ihren Brückenteil stand zu 100 Einheiten weit die Strasse bis nach Kehl hinein, bis sie die Grenzlinie dichtschlossen. Niemand durfte sie passieren, außer Journalisten, oder Personen mit Sonderausweise.
Etwas nach 13.00 Uhr war weder vom Kehler Teil der Friedensdemo was zu hören noch zu sehen. Aber dafür hörte ich von unserer Seite aus wie am Brückenanfang die Zollhäuserstation auseinander genommen wird von Randalierern, wie Scheiben eingedroschen werden, Sachen zu Bruch gehen, es scheppert gewaltig. Doch das verrückte ist, vom Straßbourger Demozug ist weit und breit nichts zu sehen. Naja weit hinten sind sie noch auf der Strasse, denn das konnte ich von den Tränengasgranatschüssen hören und deren Wolken sehen. Mir war diese Situation so etwas von unheimlich, das ich zu den deutschen Bullen ging, meinen Ausweis zeigte, sie freundlich bat mich durch zu lassen. Ich sagte das mir diese Situation wie sie selber erleben, mich sehr Ängstigt und ich will nicht zwischen Fronten geraten. Ich wurde von den Beamten nur verlacht, soll mich wegscheren bevor sie den Einsatzbefehl bekämen und dann auch mich "verarbeiten". Ich selbst war über so ein Befehl nicht ganz im klaren. Denn Tage zuvor an einen Dienstag, exakt der selbe Ort durfte kein Deutscher Polizist die Grenzlinie übertreten und uns ein Leid zufügen. Naja, nun war Samstag, eine andere Situation, und Europa. Ich sah schon vom Zollhaus Flammen hochschlagen, aber noch immer nicht unseren Demozug. Haufen schwarz vermummte Gestalten rumspringen, die alles Zerschlugen, manches auf Haufen zu Barrikaden aufschichteten in Brand steckten und mir war das nicht natürlich vorgekommen. Für mich Glasklar "Agent Provokateurs" die hier am Wirken sind, um wieder einmal die Bilder für die Weltpresse zu liefern hatten, die den gesamten Militäraufwand, all die Schikanierungen von Demonstranten und Bevölkerung, all dieser Tage, in einen einzigem Atemzug zu rechtfertigen versucht. Denn die selbigen Typen in ihrer Handhabigkeit, wie ich sie früh am Morgen sah, als man mich kurz vor der Brücke schnappte, kontrollierte, und Zivilautos neben Polizeiautos umherwuselten, sie Absperrungen passieren lies, was mich zu dieser Stunde schon verwunderte. Um da nicht mit reinzugeraten, bewegte ich mich schleunigst Richtung Brückenabhang hinunter vor ans Ufer, wo sich ein riesiger Park sich anschliesst. Denn erst jetzt kam auch unser Straßbourger Demozug an, die meisten über die Parkseite vorgelaufen ran ans Ufer, die wenigsten an den brennenden Barrikaden vorbei auf der Brücke vor bis zur Mitte an die Grenzlinie, wo die deutschen Bullen schon in voller Kanmpfausrüstung standen. Es war 13.30 Uhr.
Im Park, auf einer Bank in Sicherheit, forderte die deutsche Polizei auf, das die Demonstranten die Brücke zu räumen habe, sonst wird vom Wasserwerfer gebrauch gemacht. Diese Aufforderung wurde paar male durchgegeben, nichts geschah, es waren nicht sehr viele Leute auf der Brücke, wenn dann nur aus Neugier und Schaulust über die deutschen Bullen zu begucken, die brennenden Barrikaden und vor allen die hoch im Flammen stehende Zollstation zu sehen. Die meisten Demonstranten saßen nur frustriert im Park, schnappten nach Luft, picknickten. Sie sind den ganzen Weg bis hierher mit Tränengas, Gummiknüppeln und manchmal auch mit Gummigeschossen bearbeitet worden, manche schon seit den frühsten Morgenstunden. Keiner so deren Gesprächsrunden hat Gewalt angewendet, hat die Absicht dies zu tun. Alle wollten friedlich demonstrieren, doch man lies ihnen keine einzige Atempause auch nur mal den Hauch von Sambatanzen, Clownsarmee, oder sonstigen Treiben zu. Im Park saßen auch Anwohner die dem Treiben zusahen. Alle im Park waren enttäuscht, das keine friedliche Demo stattfinden konnte. An ein paar Anwohnern konnte ich Postkarten verkaufen. Sie meinten, diese alte Zollstation sollte sowieso abgerissen werden, also ist es nicht so schlimm das diese jetzt in Flammen steht. Gegen 15.30 Uhr wollte ich den Park verlassen, hatte nur noch den Wunsch wegzukommen zurück ins Camp. Doch am Rande des Parkes bearbeitete die französische Polizei wieder die Demonstranten mit Tränengas. So wartete ich bis 16.00 Uhr im Park, am Ufer, wieder auf dieser Bank und ging mit ein kleinen Grüppchen los. Kurz vor 16.00 Uhr fing dann auch die deutsche Polizei an mit Räumpanzern und Wasserwerfern und Hundertschaften auf französisches Gebiet vorwärts einzudringen. Anwohner murmelten leise vor sich hin die "Hitlerarmee" kommt wieder. Auf der Brücke gab es kein Widerstand, nur Schaulustige. Es ging darum, die Barrikaden hinter denen sich eh niemand verschanzte zu räumen, und es ging darum das Zollgebäude zu löschen.
Mit mein Grüppchen kam ich nicht weit voran, die Straßenzüge rund um die Brücke waren abgesperrt. Das "Ibis - Hotel" brannte auch, ausgerechnet auf deren Stufen ich früh am Morgen saß, als man mich durchfilzte. Das Feuer hatte auch ein Nachbarwohnhaus voll im Griff. Außerdem war das Gebäude des Checkpoint lichterloh in Flammen, genau da wo man mich früh Morgens endlich aufhielt und meine Papiere verlangte. Wir fanden also Platz in einem Straßencafé, ruhten uns dort aus, verharrten der Dinge die da noch kommen mögen. Es war ca 16.30 Uhr. Viele Anwohner waren auch um den Café, nicht jeder freundlich und gut gelaunt drauf gewesen. Ist ja auch irgendwie verständlich. Immer mehr Demonstranten kamen, schilderten das wir abgeriegelt sind, kein durchkommen durch die Strassen Richtung Stadt, auch nicht rüber nach Deutschland, die Grenze nach wie vor dicht, dessen Strasse ein einziges Heer an Armada aus Polizei. Manche von ihnen mussten ja wieder zurück nach Kehl. Also blieb einzigst und alleine der Ruhepol dieses Café. Wir sahen deutsche und französische Beamte, da brannte bei uns um die Ecke noch ein Wohnhaus. Von der Kehler Seite aus schickte man Löschfahrzeuge rüber. Wir hörten Berichte, das auf dem Weg Richtung Innenstadt überall verstreut Gruppen von Demonstranten sind die zurück zu ihren Bussen wollen oder ins Camp, jedoch das diese stetig bearbeitet werden mit Tränengas, Schlagstöcken und nun auch vermehrt mit Gummigeschossen, auch mit Pfefferspray. Es wurde durchgefunkt, "der schwarze Block" hat mit Verhandlung der Polizei offiziell kapituliert, mag für diesen Tag keine Demoaktion mehr durch führen wollen. Doch die Polizei beschoss und beknüppelte nach wie vor weiter, rücksichtslos auf alles ein. Für uns schien nun somit dieses winzige türkische Straßencafé weit und breit der einzigste sicherste Ort in mitten diesen Hexenkessel zu sein. Wir konnten nur abwarten, bis sich die Lage einigermaßen beruhigte. An uns fuhren Kolonnen von Sixpacks vorbei, mitten bei auch ihre Zivilfahrzeuge, mit Typen, alle den selben rassierten Haarschnitt, Stiernacken, ausdruckslos, jene Typen die mir schon früh am morgen auffielen, als man mich durchfilzte. Als ich schon sagen wollte, seht her da fahren diese Brandstifter, da machte sich schon merklich eine derartige Unruhe unter den Anwohnern breit. Viele schimpften in ihrer ausländischen Sprache drauflos, drohten den Insassen mit Fäusten, einer schiss seine halbvolle Bierdose einem ans Auto. Die Zivilbullen würdigten uns Straßenpassanten, Cafébesuchern keinen Blickes.
Irgendwann etwa 19.30 Uhr, es begann schon wieder kälter zu werden, meinten wir, wir waren ein Grüppchen von 4 Personen, halt eine Frau Mitte 40er dabei, es dennoch versuchen in die Stadt wieder reinzukommen. Wir steuerten auf die erstbeste Polizeiabsperrung zu, sagten was wir wollen, wir wollten zum Bahnhof, na und sie ließen und passieren, schilderten uns den Weg über welchen Nebenweg wir zu gehen haben. Aller 50 Meter immer wieder eine andere Polizeieinheit, die nicht wusste was ihre vorherige Einheit tat, bzw es wusste und das Spiel mit uns spielte. Irgendwann kamen Beamte mit Schildern und gezücktem Knüppel die uns an einer Hauswand stellten, die Ausweise durchsuchten unsere Körper abtasteten und Sachen durchwühlten und abfilmten, lange warten ließen, eskortierten sie uns zu einer größeren Gruppe Demonstranten, welche ebenfalls eskortiert wurde, etwa 100 Leute. Man brachte uns in einen Fabrikhof, lies uns wieder lange Zeit warten. Dann wurden wir weiter eskortiert, wie Kriegsgefangene. Manche Polizisten trugen Schusswaffen bei sich. Es galt um Richtung Innenstadt wieder zu gelangen, eine der Nebenfluss Rheinbrücken zu überqueren. Irgendwann hieß es wir sollen vorlaufen die Strasse parallel zum Nebenarmufer entlang bis zur nächsten Brücke, die wir dann überqueren dürfen. Doch vor dieser Brücke wieder eine andere Polizeieinheit, die von uns "nichts wusste". Nach Verhandlungen und Wartereien, einer willkürlichen Festnahme und nach dem wir alle nochmals abgefilmt wurden, wurden wir über die Brücke eskortiert. Exakt an der Stelle wo man mich in den frühen Morgenstunden ausgesetzt hatte. Erst hier waren wir wieder zurück in Freiheit. Der gesamte Weg von Straßencafé aus, bis hin zu dem Platz wo wir nun standen zeigte Spuren von Verwüstungen. Doch von der Nebenflussbrücke angefangen bis zum Platz wo man uns frei lies, dieser Platz übertraf alles, dieser war überseht voll mit Tränengasgranathüllen. Da konnte ich mir ungefähr vorstellen, was die Demonstranten durchzustehen hatten. Und dann noch den Willen zu haben, friedlich bleiben zu wollen, dazu gehört echte Zivilcourage! Etwas nach 21.30 Uhr erreichten wir diesen Platz an der Straßenbahnendhaltestelle "Aristité Briand". Nun galt es schnellstens ins Camp zurück zukommen, überall auf den Strassen Spuren der Verwüstungen und Tränengashüllen. Etwas nach 22.00 Uhr war ich im Camp zurück, völlig KO, und hatte lecker Essen vor der Nase gesetzt bekommen von der Vokü. Ich war froh diesen Tag heil überstanden zu haben.
Viele hatten nicht das Glück, waren im Knast, viele Menschen waren verletzt. Ein Sani sagte er habe über 100 Leute behandelt, vorwiegend Kopf wegen Tränengas. Manche hatten Stunden kein Sani zu sehen bekommen. Es war ein Chaos das sich jetzt erst langsam klärt. Und was die Lügenpresse zusammen schmiert, das übliche: "Im Westen nichts Neues.".
Haltet die Ohren steif. Druckt diesen Text aus, gib ihn bitte anderen zu lesen, lest ihn auf der Montagsdemo vor, veröffentlicht ihn.
Ich komme Mitte der Woche aus Frankreich zurück, helfe noch bissel im Camp beim Aufräumen. |
Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von gastli: 07.04.2009 00:32.
|