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Ausverkauf bei der Telekom in Thüringen?
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Seidemann
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Wohnort: Erfurt
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11.01.2007 ~ 11:37 Uhr ~ Seidemann schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 12.07.2006
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Ausverkauf bei der Telekom in Thüringen? |
Beitrag Kennung: 35926
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Auf den Brief, den die Gewerkschaftssekretärin an die Adresse von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verfasste, gab es keine Reaktion. "Noch nicht mal eine Eingangsbestätigung", ärgert sich Kerstin Chagoubi. Auch ihr Schreiben an Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) wurde nur "lapidar beantwortet". Und das, obwohl es doch um ein Unternehmen geht, bei dem der Staat immer noch Hauptanteilseigner ist.
Chagoubi, Telekommunikationsexpertin bei ver.di Thüringen, treibt zurzeit die Situation der Telekom im Land um. Im Gesamtkonzern hatte der Vorstand bereits angekündigt, bis Ende 2008 insgesamt 32 000 Stellen abbauen zu wollen. Die Arbeitnehmervertreterin befürchtet nun den Verkauf der beiden zur Telekom-Tochter Vivento Customer Services (VCS) gehörenden Thüringer Standorte. Allein in Erfurt würden damit 300 Beschäftigte auf etwa die Hälfte ihres Gehalts verzichten müssen, in Suhl seien davon etwa 100 Mitarbeiter betroffen. "Das ist ein sozialer Abstieg, der nicht abzufedern ist", sagt Chagoubi. Alleinverdiener und Alleinerziehende würde bei einer Grundvergütung von 5,11 Euro schnell zu "Klienten der Hartz IV-Gemeinde".
Doch damit nicht genug. Schließlich arbeiteten zusätzlich an beiden Standorten zusammen momentan etwa 180 Menschen, die bei Leih- und Zeitarbeitsfirmen angestellt seien. "Die stehen am Tag X dann gänzlich auf der Straße", sagt Chagoubi. Die Befürchtungen von ver.di kommen nicht von ungefähr: In Halle, Magdeburg und Dresden seien die Verkäufe bereits über die Bühne gegangen. Im Osten der Republik habe der magentafarbene Riese deshalb leichteres Spiel, weil hier kaum schwer versetzbare und unkündbare Beamte Dienst tun, sondern flexible "Tarifkräfte, die man schnell verscheuern kann", ärgert sich Chagoubi.
Eine TLZ-Nachfrage bei der Telekom-Pressestelle blieb gestern erfolglos. Nach 18 Uhr war dort nur eine Mailbox zu erreichen.
Aus Gewerkschaftssicht hat dieser Ausverkauf bei der Telekom vor allem in Thüringen Methode. Das Unternehmen kehre dem Freistaat Zug um Zug den Rücken, ärgert sich Chagoubi. Erst im vergangenen Jahr habe das Unternehmen seine Privatkunden-Niederlassung am Anger in Erfurt geschlossen.
SPD-Wirtschaftsexperte Hartmut Schubert ist der Ansicht, dass sich Regierungschef Althaus für den Erhalt ordentlich bezahlter, heimischer Jobs stark machen müsse. Am Freitag verlangt der Volksvertreter im Wirtschaftsausschuss des Landtags erst einmal Auskunft darüber, was die Landesregierung bislang getan hat, um möglichst viele Stellen in Thüringen zu erhalten.
Dass sich ein solches Engagement lohne, sagt Gewerkschafterin Chagoubi, beweise ein Blick nach Rheinland-Pfalz. Dort habe sich Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) erfolgreich für Telekom-Beschäftigte eingesetzt.
Von Elmar Otto / TLZ
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