im Forum Thüringen seit: 06.04.2006
1397 erhaltene Danksagungen
Das Kind mit dem Bade ausschütten
Beitrag Kennung: 1135499
Tagtäglich erleben wir Aktivisten, die irgendwelche Dinge fordern, die nicht gut sind, sondern allenfalls gut gemeint. In diesem Thema können wir mal über die Träume und Aktionen von solchen Leuten nachdenken und sie an der Realität messen.
Seht Euch mal zur Abwechslung dieses Video an. Dabei behaltet bitte im Hinterkopf, dass wir in ganz Deutschland in diesen Tagen so um die 70 Gigawatt Strombedarf haben. (Hier an der schwarzen durchgehenden Linie zu erkennen) Was darüber hinaus erzeugt wird, müssen die Netzbetreiber (kostenpflichtig) exportieren.
Jacobs Träume zusammengefasst:
0:12 Jacob setzt die vielen erträumten Solarmodule mit 400 Atomkraftwerken gleich! So ein Witzfink!
Atomkraftwerke könnten meine Weihnachtsbaumbeleuchtung wunderbar speisen. Solarmodule können das nicht!!!
0:30 Gegenwärtig haben wir ca. 70GW Solaranlagen in Deutschland installiert.
(Bei Kaiserwetter verstopfen allein diese Anlagen schon Deutschlands Netze!)
0:45 Lt. "Deutschland-Tempo" der Bundesregierung sollen bis 2030 ca. 215GW installiert werden.
Bei 2:39 kommt so wie bei 0:12 wieder Propagandageflunker IV. zum Einsatz. (Lustigerweise erscheint gleichzeitig im Hintergrund eine dunkle Stadt mit Beleuchtung!)
Offenbar liest Jacob hier im FT nicht mit. Sonst wäre ihm dieser Schnitzer nicht passiert.
5:50 Jacob protestiert, dass große Anlagen ihren Strom an der Börse direkt vermarkten müssen. Ich sage: Selbstverständlich! Denn ich habe keine Lust, mit meinen Netzentgelten noch weitere solche Mammutanlagen zu subventionieren!
Und natürlich merken die Unternehmen, zum Beispiel Hermes, dass es sich nicht lohnt, wenn man Solarstrom vor allem dann einspeist, wenn der Börsenpreis niedrig oder sogar negativ ist. Jacob merkt das erst bei 10:02. Die Hintergründe, weshalb das so sein muss, bleiben ihm leider verborgen.
8:02 Man stelle sich einmal die abgebildete Räumung vor, wenn da die vielen Solarmodule im Weg wären!
9:53 Jacob gefällt es nicht, dass man den "überschüssigen Strom ganz unbürokratisch an den Netzbetreiber abgeben darf". Normal denkende Menschen wissen natürlich, dass solche Anlagen vor allem zu den Zeiten überschüssigen Strom an den Netzbetreiber abgeben, wenn dessen Netze wegen zu viel Sonne ohnehin schon verstopft sind und der Strom (kostenpflichtig) an die Nachbarn exportiert (besser gesagt entsorgt) werden muss. Eigentlich müssen sich die Anlagenbetreiber für diese Duldung sogar noch bedanken.
Was passiert denn, wenn die Leute und die Unternehmen auf Teufelkommraus immer mehr Solarparks und Balkonkraftwerke und so ein Zeug installieren. Was passiert an einem sonnigen Juli-Tag, wenn wir allein die geforderten 215GW Solarpaneele in Deutschland haben. Dazu kommen noch die zahlreichen Windräder, die Laufwasserkraftwerke!
Auch Leute, die unter totaler Dyskalkulie leiden werden merken, dass unsere Stromnetze in einer solchen Situation hoffnungslos verstopft sein werden. Es wird noch mehr als heute nötig sein, verschiedene Wind- und Solarparks abzuregeln, natürlich gegen Entschädigung für die Betreiber. Denn Deutschland braucht nur ca. 70 GW und im Sommer wahrscheinlich viel weniger.
Als Folge davon werden die Netzentgelte noch und nöcher weiter steigen, denn davon werden die Entschädigungen für die abgeregelten Solarparkbetreiber entschädigt. Und der Strom wird durch die massenweisen Solarzellen immer immer teurer.
Ginge es nicht ums Geld umverteilen, sondern um echten Umweltschutz, dann hätten alle relevanten Energieerzeuger (mindestens ab 20kW) die Pflicht, ihren Strom an der Börse zu vermarkten (oder vermarkten zu lassen. Logisch, dass der Solarfan Jacob darüber jammert. Denn dann wäre jeder Zappelstromerzeuger dazu verdonnert, sich nicht nur das lukrative Geschäft mit der Solarstromerzeugung an Land zu ziehen. Vielmehr wären die Solarparkbetreiber dazu gezwungen, sich gleich an Ort und Stelle um die Installation eines richtig bemessenen Speichers zu kümmern. Ja und dann muss die Firma Hermes auch nicht mehr jammern. Wenn sie auch den passenden Speicher hätten, dann können sie ihren Solarstrom auch sehr profitabel zu nächtlichen Zeiten verkaufen, wenn der Strompreis an der Börse hoch und profitabel ist.
Ginge es wirklich um Umweltschutz und nicht ums Geld umverteilen, ja dann würden die "Aktivisten" nicht nur immer mehr Solarzellen und Windräder fordern, sondern vor allem Speicher und Netzkapazitäten.
Pfiffikus,
den mal interessieren würde, welche Prioritäten Ihr beim Ausbau der CO²-armen Technologien setzen würdet
im Forum Thüringen seit: 14.04.2013
216 erhaltene Danksagungen
RE: Das Kind mit dem Bade ausschütten
Beitrag Kennung: 1135607
Was passiert eigentlich bei zuviel Sonne und zuwenig Stromabnahme,
wenn man den Stromkreis von den Solarmodulen zum Netzeinspeiser einfach unterbricht?
Platzen dann die Module?
Muss in diesem Fall was exportiert werden?
Dieser Beitrag wurde 2 mal bearbeitet, zum letzten Mal von Aschemännl: 09.12.2023 11:17.
im Forum Thüringen seit: 06.04.2006
1397 erhaltene Danksagungen
RE: Das Kind mit dem Bade ausschütten
Beitrag Kennung: 1135611
Zitat:
Aschemännl hat am 09. Dezember 2023 um 11:15 Uhr folgendes geschrieben:
Was passiert eigentlich bei zuviel Sonne und zuwenig Stromabnahme,
wenn man den Stromkreis von den Solarmodulen zum Netzeinspeiser einfach unterbricht?
Genau dasselbe, wie zuvor, als die Balkonkraftwerke noch unverkauft im Baumarkt herumstehen - nichts.
Genau diese Trennung wird auch bei der Abregelung passieren, wenn zu viel Sonne scheint, Wind weht und zu viele Module installiert sind.
Und dem Betreiber fällt es in solchen Situationen schwer, Geld zu verdienen. Genau darüber jammert dieser Jacob jetzt schon herum.
Pfiffikus,
der keine Angst hat, dass die Module platzen
Die Betreiber des Forum Thüringen übernehmen keine Verantwortung für die Aussagen von Dritten.
Ein Beitrag gibt lediglich die Ansicht und Meinung des jeweiligen Nutzers wieder, die sich nicht mit der Meinung des Internetseitenbetreibers decken muss.
Lesen Sie hierzu auch vor Nutzung dieser Webseite unsere AGB. Wir sehen uns als politisch und konfessionell neutrale Diskussions- und Spieleplattform, nicht nur für Thüringer.