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RE: Grüne Energie |
Beitrag Kennung: 1051348
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gastli hat am 02. Januar 2022 um 09:28 Uhr folgendes geschrieben:
Atomkraft und sogar Erdgas-Kraftwerke wurden also kurzerhand zu grünen Energieerzeugern umdefiniert.
Muhahahaha. |
Sie wurden als klimaschonend eingestuft. Denn darum geht es ja - es soll das Klima geschont werden.
Zitat: |
gastli hat am 02. Januar 2022 um 09:28 Uhr folgendes geschrieben:
Aber bei Erdgas?
Das ist ein rein fossiler Energieträger, der damit das totale Gegenteil von Nachhaltigkeit oder "grüner Energie" ist. |
Erdgas ist gewiss ein fossiler Brennstoff. Es ist deshalb endlich und nicht "grün", wenn das Gas nicht aus Photosyntheseprodukten erzeugt wurde. Aber wie total das Gegenteil sein soll, können wir ja mal genauer ansehen.
Erdgas besteht in der Hauptsache aus Methan. Etwas Wasserstoff ist noch drin, der klimafreundlich zu Wasser verbrennt.
Das Methanmolekül wiederum besteht einem Kohlenstoff- und vier Wasserstoffatomen. Wenn diese fünf Atome oxidiert werden, dann entsteht nur aus dem einen Atom das ungeliebte CO², während die anderen vier Atome zu Wasser werden. Wird dieselbe Menge Energie aus Kohle erzeugt, so verbrennen hauptsächlich Kohlenstoffatome. Und deshalb entsteht bei der Stromerzeugung aus Kohle wesentlich mehr CO², als bei der Verbrennung von Methan. Deshalb gelingt uns bei der Umstellung von Kohle auf Erdgas eine gewaltige Reduktion des CO²-Ausstoßes. Und wenn die EU das fördert, hätte ich nichts dagegen.
Erdgas ist verbrennt nicht ganz CO²-neutral, doch es ist der beste Energieträger, der uns im Zeitraum des beabsichtigten Kohleausstieges ausreichend zur Verfügung stehen wird und dessen Nutzung wir uns auch leisten können.
(Ja, es gibt immer noch Träumer, die meinen, dass uns in Deutschland bis 2030 fünfmal mehr Wind- und Sonnenenergie sowie Speichertechnologie zur Verfügung stehen wird, als heute. Verlassen möchte ich mich nicht darauf.)
Irgendwann in den Dreißigern oder Vierzigern wird die Wirtschaft möglicherweise doch in der Lage sein, genügend Methan und Wasserstoff bezahlbar aus erneuerbaren Quellen herzustellen. Ja dann würden zur Absicherung der Grundlast Gaskraftwerke gebraucht. Fein, dann kann zu diesem Zeitpunkt, wenn die Mengen wirklich ausreichen, der Import von Erdgas zurück gefahren werden, um komplett auf erneuerbares Gas zu setzen.
Wird Erdgas als Brückentechnologie genutzt, dann vermeidet man später das Henne-Ei-Problem zwischen dem Bau von Kraftwerken und der Bereitstellung von CO²-neutral hergestelltem Gas.
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gastli hat am 02. Januar 2022 um 09:28 Uhr folgendes geschrieben:
Fazit: Totalversagen auf Seiten der EU! |
Ich sehe nicht mehr in Berlin, doch wenigstens auf dieser Ebene noch ein gewisses Maß an Realismus.
Pfiffikus,
der hier eher ein Totalversagen Deines Realitätssinnes und Deiner Chemiekenntnisse erkennt
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