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Der Roßplatz, Teil 1/2
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Wohnort: Gera
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27.03.2021 ~ 17:39 Uhr ~ Archivar schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 03.07.2015
1803 erhaltene Danksagungen
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Der Roßplatz, Teil 1/2 |
Beitrag Kennung: 1022357
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Wie die Heinrichstraße, hat auch der Roßplatz eine wechselvolle Geschichte.
Bis ins 15.Jahrhundert hinein war er völlig unbebaut und Teil des "Angers", zu dem der Brühl und die Heinrichstraße gehörten.
Der Anger wurde als Weideplatz für das Stadtvieh genutzt.
Seinen Namen erhilet der Roßplatz 1811. In dem Jahr wurde zum ersten Male der Roßmarkt abgehalten und so entstand die Bezeichnung.
Ab 1846 verlegte der Topfmarkt ebenfalls nach dort. Ab 1858 wurde dann auch der Schweinemarkt dort abgehalten, ebenso wie seit 1853 der Wollmarkt.
Am 13.5.1937 erfolgte die Umbenennung in "Platz der SA" und am 3.5.1945 die Rückbenennung in "Roßplatz".
Am 14.10.1949 wurde er in den noch heute aktuellen "Platz der Republik" umbenannt.
Das erste Bild zeigt den Roßplatz und die nähere Umgebung aus der Fliegersicht und bietet einen guten Orientierungsrahmen.
Wenn auch die allermeisten Gebäude längst nicht mehr stehen, so kann man sich doch durch das am rechten Bildrand mittig zu sehende Stadtmuseum recht gut orientieren.
Hier zu sehen ist das Gasthaus zum Regenbogen in der Hausnummer 22. Es wurde, wie viele andere Gebäude auch, ein Opfer der Bomben.
Die Älteren können sich bestimmt an das Wartehäuschen der Straßenbahn erinnern, was hier links angeschnitten sichtbar ist.
Das Hotel Kronprinz befand sich im Gebäude Roßplatz Nr. 1. Im rechts zu sehenden Anbau befand sich ab 1919/1920 die jüdische Synagoge, die in der "Reichskristallnacht" am 9.11.1938 zerstört wurde.
Obwohl zum Roßplatzgäßchen (Nr.14) gehörend, prägte diese bekannte Gaststätte unter wechselnden Namen über Jahrzehnte das Gesicht des Platzes.
Um 1900 wurde sie unter dem Namen "Cafè Hohenzollern" geführt.
Man beachte einfach nur die Außenansicht, die nahezu unverändert blieb.
Etwas später firmierte sie unter dem Namen "Weinrestaurant zum Rüdesheimer".
Der Besitzer betrieb zu den Schützenfesten dort ein Weinzelt.
Schließlich trug sie bis zum Abbruch im Zuge der Neugestaltung des Areals in den 1950er Jahren den Namen "Kaffee Vaterland", im Volksmund auch "Kaffee Hemde hoch" genannt.
Der Name Vaterland wurde nicht aus patriotischen Gründen gewählt, wie man vielleicht annehmen könnte, sondern nach seinem Besitzer Max Vater.
Unmittelbar an das Kaffee Vaterland grenzte das Hotel goldene Sonne. Das Hotel besaß einen Eingang an der Heinrichstraße und einen am Roßplatz. Das Hotel ist älter als der Roßplatz. Bis zur Verlegung auf den Roßplatz im Jahre 1807 hatte es seinen Standort unter dem Namen "Gasthof zur Sonne" am Markt
.
Beim schweren Bombenangriff am 6.4.1945 erhielt das Hotel Treffer, die es nahezu vollständig zerstörten.
Direkt an der Ecke zur Schülerstraße befand sich die Haus- und Grundbesitzbank.
Auch die Bank wurde, zusammen mit weiteren Häusern in der nahen Umgebung, beim Bombenangriff zerstört.
Ich hoffe, der Beitrag ist wieder auf euer Interesse gestoßen.
Fortsetzung folgt.
Quelle: Die Straßennamen der Stadt Gera von Siegfried Mues; eigenes Archiv
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