Ganz große Häuser wie vor allem Springer und Mohn/Bertelsmann haben natürlich darüber hinausgehend auch noch eine politische Idee, die sie durchsetzen wollen. Auch dabei muss bedacht werden, dass sie für diese Idee unter anderem auch in Form von Werbung bezahlt werden. Werbungskosten werden ja von der Steuer abgesetzt, können also locker vom Großkapital als Sponseringgelder für bestimmte politische Ideen verwandt werden, ohne das es wirklich eigenes Geld kostet. Mit einer Medienmacht wie sie Springer oder Mohn/Bertelsmann haben können natürlich politische Eckpunkte eingeschlagen werden, an denen sich Regierungen zu orientieren haben, wollen sie weiterhin das Lob dieser Medien.
Was aber geschieht wenn eine Regierung plötzlich nicht mehr bereit ist sich an diese Eckpunkte zu halten, weil sie sich zum Beispiel vor ihrem Volk und dessen Reaktionen fürchtet. Dann müssen die Medien eingreifen und ihre Macht zeigen. Dies geschieht am einfachsten, in dem man schwache, aber wichtige Mitglieder dieser Regierung angreift und somit wie ein böser Hund mal eben die Zähne zeigt. Im Normalfall wird die Regierung einknicken und das tun, was das Großkapital über die Medien verlangt. Aber nicht immer ist das möglich. Zur Zeit ist sich das Großkapital auch nicht einig wie es weitergehen soll und damit kommt es darauf an wer die besten Verbindungen zu den sogenannten Leitmedien, den Leitwölfen hat.
Gerade am Beispiel Springer lässt sich leicht festmachen, dass dieses Haus immer wieder Leute nach oben schreibt. Wulff, aber auch Peter Hartz sind typische Beispiele. Auch Sarrazin mit seinen perversen Übertragungen aus seiner selbstgestrickten Pferdegenetik auf den Menschen passt da gut hinein. Das gleiche gilt für diverse Sternchen. Je mehr sich Leute wie z.B. Wulff mit Homestorys und ähnlichem in die Obhut von Springer begeben, desto mehr müssen sie sich öffnen und verraten unwillkürlich Dinge, die sie besser für sich behalten hätten, weil sie später gegen sie verwandt werden können und werden.
Warum aber wurde Wulff aktuell zum Opfer. Da gibt es zwei Theorien. Die eine besagt, dass mit dem erzwungenen Rücktritt von Wulff ein Signal an Angela Merkel ausgesandt werden soll, das besagt, dass Springer in der Lage ist, ihre ganze Regierung und vor allem sie selbst zu kippen. Zweifelsohne ist Springer sehr mächtig und für eine Demokratie viel zu mächtig, aber diese Theorie ist sehr weit hergeholt. Wer sollte denn die Merkel ersetzen? Die hat doch jeden gejätet oder versetzt der ihr gefährlich werden könnte. An einer CDU/CSU in der Opposition haben aber weder Springer noch das Großkapital ein Interesse.
Die andere Theorie geht davon aus, dass ein geschwächter Wulff automatisch eine gestärkte Merkel bedeutet. Die Menschen sehen wieviel Arbeit sie durch diesen vermaledeiten Wulff hat und wie sehr sie leidet. Sie gewinnt Sympathie dafür, dass sie den Wulff opfert, der wahrscheinlich eh nicht zu halten gewesen wäre, da Urlaubsreisen von ihm und seinem Pressesprecher, die Kredite und einiges anderes nicht mehr unter dem Deckel zu halten waren.
Angela Merkel hat beste Kontakte zu Liz Mohn und zu Friede Springer. Wer glaubt, dass sich dieses Damenkränzchen gegenseitig opfert, der glaubt auch, das Wasser den Berg rauffließt. Es ist gut wenn Wulff geht. Ein, der SPD genehmer Nachfolger würde den Übergang in eine große Koalition vereinfachen. So wie sich die CDU im Saarland von der FDP getrennt hat, wird sie das im Bund auch bald tun müssen. Die CDU/CSU kann es sich nicht leisten mit einer verwesenden FDP an der Seite zu regieren. Die Geschichte im Saarland war von langer Hand vorbereitet und eine willige SPD, die Opposition nun mehr als ******* findet, will um jeden Preis wieder an die Futtertröge der Macht.
Wo gehobelt wird, da fallen halt Späne. Manchmal auch Bundespräsidenten und das ist in diesem Fall sehr gut so.
|