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Warum ich nicht Faschist werden kann?
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Bernhard P.
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Nutzer ist im Jahr 2015 verstorben
64.196 geschriebene Beiträge
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Wohnort: Erfurt
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20.05.2013 ~ 09:10 Uhr ~ Bernhard P. schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 19.08.2007
510 erhaltene Danksagungen
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Warum ich nicht Faschist werden kann? |
Beitrag Kennung: 632057
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Warum ich nicht Faschist werden kann?
Eine Politsatire von Bernhard P.
Ich habe doch nun schon soviel ausprobiert im Leben. Mal dieses, mal jenes. Habe mehr oder minder Erfolg damit gehabt. Aber zu einem bin ich offenbar viel zu dumm.
Ich schaffe es einfach nicht Faschist zu werden. Dabei hätte ich es dadurch doch bestimmt viel bequemer, denn ich brauchte doch dann viel weniger denken. Warum sich also unnötig nur Arbeit machen? Ich habe doch nun viel Meinungen alter und neuer Nazis, auch hier im Forum, gelesen. Genutzt hat das alles nichts. Nazis meinen es doch eigentlich nur gut, nur ich erkenne es offenbar nicht. Warum sollen "Toitsche" ihr Gammelfleisch von Ausländern wegfressen lassen?. Ist doch bestimmt viel klüger diese Leckerlies alleine zu vertilgen. Ist doch eigentlich nur ihr gutes Recht. Also haben sie doch auch ein bischen recht mit ihrer Forderung „Ausländer raus!“. Sie wollen doch nur, das uns niemand unser schmackhaftes Gammelfleisch wegfrisst. Irren gar etwa die Linken die sich für die Ausländer einsetzen? Oder sind gar die Linken die Bösewichte, indem sie gestatten das uns jemand so unverhohlen das Gammelfleisch einfach wegfressen kann?
Selbst, als allseitig interessierter Mensch, habe ich einige Rechte kennengelernt und besuchte einige ihrer Veranstaltungen. Habe vieles dort mitgekriegt. Auch das dies sehr einfache Menschen sein müssen. Denn nur mit wenigen Worten, versuchen sie ihre Ideologie rüber bringen. Dann machte ich eigentlich den größten Fehler. Ich hielt auf einer Veranstaltung der Rechten einen Vortrag über Marxismus und erhielt teilweise sogar noch tosenden Beifall dafür. Da erinnerte ich an einen sehr klugen Satz: „Wenn deine Feinde anfangen dich zu loben, hast du garantiert einen Fehler gemacht!“
Wahrscheinlich hatte ich diese armen Menschen in ihrer Meinungsbildung etwas überstrapaziert. Marxismus verlangt mehr, als sich mit drei Worten auszudrücken. Das schaffen selbst die größten Genies nicht, ihre Lehren derart primitiv rüberzubringen, wie es hier offenbar nötig ist. Und das, obwohl Marx bemüht war, selbst Leute anzusprechen die wenig Grips in der Birne haben. Aber hier war wohl selbst er überfordert.
Zum Glück für mich und die restliche Menschheit, habe ich die Aufnahmeprüfung bei den Nazis damals nicht bestanden. So konnte ich einfach, dem doch so einige Fähigkeiten nachgesagt werden, mich selbst nicht verbiegen.
Ich habe mir einfach nur mal vorgestellt wenn ich nach der Ideologie der Faschisten handeln würde und mir, getreu ihrer Rassentheorie, einen Nazi als Sklaven halten würde. Das könnte ja gar nicht funktionieren, Als kluger Arbeitgeber verlange ich nämlich auch einen gewissen Teil an Hirnmasse beim Sklaven. Er hat doch schließlich auch ein Recht mitzudenken. Ich kann ihn ja schließlich nicht nur auspeitschen und ihm das beizubringen versuchen. Das wäre doch dann die reinste Naziquälerei. So sadistisch bin ich nun wirklich nicht veranlagt.
Aber mal rein kapitalistisch den Kauf eines Sklaven begründet. Ich handle doch nur nach einem wichtigen Grundgesetz des Kapitals. Ich verlange doch nur für mein gutes Geld auch lediglich nur gute Ware. Würde ich also den Kauf eines Nazis als Sklave tolerieren, würde ich doch gegen meine eigenen Ansichten verstoßen. Glaubt ihr etwa das ich wirklich so blöde wäre?
Die ganze Menschheit versklaven können doch Nazis viel besser. Das haben sie doch schließlich der Menschheit zur Genüge bewiesen.
Ich hoffe das ihr, bei einem eigentlich sehr ernsthaften Thema, doch etwas lachen konntet.
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. Und denkt immer daran, dass in der Politik nicht Rechts vor Links kommt. Das gilt doch schließlich nur in der Straßenverkehrsordnung.
Euer
Bernhard P.
Hobbysatiriker
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