Wie tief kann man eigentlich sinken?
Thilo Sarrazin war stets ein rüpelhafter, bullyhafter Typ ohne echte Kompetenz, der in seiner Zeit als Berliner Finanzsenator vor allem eines konnte: Menschen pauschal beleidigen und BILD-Schlagzeilen liefern. Gleichzeitig, versteht sich. Seit seinem Abgang zur Bundesbank braucht man sich nicht mehr zu wundern, woher die die geistigen Rohrkrepierer wie die Rente mit 69 beziehen; Thilo Sarrazin ist diesbezüglich für alle da. Der Mann, der Hartz-IV-Empfänger pauschal als faule Säcke aburteilte, ihnen bei ungeheizten, eiskalten Wohnungen doch einfach einen Pullover anzuziehen und der Bevölkerungskontrolle durch Fortpflanzungsverbote bei Hartz-IV-Empfängern forderte, dieser Mann hat Berlin auch noch um 3 Millionen Euro gebracht. Klar, 3 Millionen, davon kann die HRE keine drei Minuten überleben. Aber für das hochverschuldete Berlin, das seinen Ärmsten wie Sarrazin Pullover empfehlen muss, ist es doch ganz ordentlich.
Sarrazin hat das Geld natürlich nicht in einem Kamin verbrannt, damit sich dort einige Arme wärmen können. Das wäre gegen die Realität geradezu vorbildlich gewesen. Er hat einen Elite-Golfclub am Wannsee damit beschenkt, in dem er, oh heiliger Zufall, Mitglied ist und zu Turnieren eingeladen wird, obwohl er eigentlich sauschlecht spielt und keine Berechtigung dafür hat. Der Golfclub, das muss man wissen, galt bisher als gemeinnütziger Verein und wird diese Gemeinnützigkeit glücklicherweise 2010 verlieren. Um sich die Dimensionen des Ganzen bildlicher zu machen: der Vorsitzende des Golfvereins bekommt jährlich 300.000 Euro, und der Club plant, die Eintrittsgebühr auf 20.000 Euro anzuheben und zudem die Jahresbeiträge deutlich über die 1000-Euro-Grenze zu schieben. Jener Präsident brüstet sich in seinen Rundbriefen, mit "kreativen" Verhandlungen bisher die Gemeinnützigkeit erhalten zu haben. Ohne die wäre die Pacht doppelt so hoch. Kurz vor Sarrazins Abgang hat dieser noch eben einen neuen Pachtvertrag ausgehandelt, der auch ohne Gemeinnützigkeit nur die halbe Pacht von 3 statt 6 Millionen vorschreibt. Auch mit dieser Leistung brüstet sich der 300.000-Euro-Präsident. Der Versuch Sarrazins, dem Club das landeseigene Gelände einfach für 3,6 Millionen zu verkaufen (!) wurde glücklicherweise vom Landtag gerade noch rechtzeitig gestoppt.
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