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RE: Schwere Ausschreitungen links Autonomer im Schanzenviertel |
Beitrag Kennung: 283713
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Unter die meist schwarzgekleideten Autonomen mischten sich nach Erkenntnissen der Polizei im Laufe der Ausschreitungen auch etliche Jugendliche, die mit diesen üblicherweise nichts zu tun haben. |
Das ist positiv zu beurteilen. Zeigt es doch, dass die Gegenwehr der Menschen - hier der Jugend - gegen den Repressionsstaat zunimmt.
(Quelle: Indimedia)
Trotzdem muss hier ganz deutlich gesagt werden, wie die Auseinandersetzungen begannen: Dadurch, dass die Polizei schon nachmittags über das bis dahin wahrscheinlich friedlichste Straßenfest Hamburgs mit ganzen Hundertschaften zog, sollten ganz offensichtlich die FestbesucherInnen schon frühzeitig provoziert werden. Innenseantor Ahlhaus hat ja schon vor Monaten angekündigt, dass er kein unangemaldetes Straßenfest dulden werden. Da dieses aber nun unangemeldet ganz friedlich stattgefunden hatte, musste am Ende offenbar doch nochmal gezeigt werden, wer hier Herr im Haus ist bzw. wer die Gewalt in den Händen hält.
Nach dem letzten Lied der letzten Band stand ich mit Freunden direkt neben der Bühne. Wir sahen, wie sich die Einsatzkräfte auf irgendetwas vorbereiteten. Ein Freund von mir konnte hören, wie einer der Einsatzleiter zu einem Kollegen sagte: "Diesmal fangen wir an." Kaum mehr als eine Minute nach dem letzten Lied der letzten Band stürmte dann ein Trupp von etwa 20 vermummten und dunkelblau gekleideten Polizisten völlig grundlos in die Menge, rannte mindestens ein Dutzend Feiernde um, einige fielen zu Boden, einige, die sich beschwerten, wurden sofort mit Schlagstöcken auf Arme und in den Bauch geschlagen.
Nur 10 Sekunden später flog ein ganzer Regen von Flaschen auf diese Beamten, die sich daraufhin zurückziehen mussten. Etwa eine Minute später stürmten dann mehrere Hundertschaften aus verschiedenen Richtungen das Fest und räumten nach und nach alle FestbesucherInnen aus dem Schanzenviertel - egal ob Autonomer,Hippie, Anwonerin oder Partygänger. Das gesamte Viertel wurde abgeriegelt und man kam nur noch mit Personalausweis ins Viertel, wenn man AnwonerIn war.
Deshalb: Unabhängig vom politischen Gehalt solcher Krawalle, dieser Krawall war von der Innebehörde gewollt und wurde von ihr auch aktiv initiiert. Deshalb macht es keinen Sinn darüber zu diskutieren, ob es von den FestbesucherInnen richtig war, sich mit der Polizei gewalttätige Auseinandersetzungen zu liefern. Denn diese hat die Polizei bzw. Ahlhaus als Innensenator zu verantworten.
Zitat: |
alter Schwede 05.07.2009 - 11:36
Gestern schien es fast, als ob das Ritual dieses Jahr so nicht stattfinden könnte.
Und auch wenn die Polizei schon von diesem Ritual gestern redet - es war dieses Jahr anders.
Denn sonst hat die Polizei brav gewartet, bis ein Lagerfeuer angezündet wurde um dann die Piaza unverhältnismäßig zu stürmen - dieses Jahr prügelte sie sich einfach ins bunte, noch feiernde Straßenfest während von der Bühne noch Musik kam. Um den "Rechtsstaat zu verteidigen" setzte sie mal wieder kurzerhand den Rechtsstaat außer Kraft und griff ohne Vorwarnung oder Auflösung der Veranstaltung die friedliche, feiernde Menge an. Die Frage "Warum?" stand im Raum und konnte bis heute auch nicht vom Polizeipräsidenten geklärt werden.
Denn alles, was der Presse bislang geliefert wurde als Begründung passierte ja definitiv nach dem Einsatz auf dem Schulterblatt und kann eher als Folge betrachtet werden.
Aber gestern schossen sich die Staatsbediensteten damit ein Eigentor:
Die Masse an Menschen, welche diesen Bruch mit rechtsstaatlichen Prinzipien und der Verhältnissmäßigkeit der Mittel erleiden mussten war noch nie so groß.
.....
Dadurch wurde die Lage für die Polizei unkontrollierbar - überall krachte es, mal ein kleines Feuer hier, mal ein Flaschenregen dort... die Polizei musste sich damit begnügen hinterher zu rennen, ihre Zivis nochmal n paar besoffene Punker anstacheln und mitnehmen zu lassen und irgendwie so zu tun, als sei sie noch Ordnungsgebend in dem sie in bescheuerten Manövern riesige Straßen versuchten abzuriegeln...
Schön, dass das Schanzenfest dazugelernt hat. Schön, dass gestern dem Polizeistaat seine Grenzen aufgezeigt wurden außerhalb des Schulterblattes, nachdem er ein friedliches Fest ohne Grund angegriffen hat. |
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