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Von Uwe Müller Gera. Mit dem Nachnutzungskonzept für die Bundesgartenschau soll entschieden werden, ob die Zäune im Hofwiesenpark stehen bleiben oder weggerissen werden. Am Ende wird es eine Kostenfrage, wie viel Buga-Qualität sich die Stadt in den Hofwiesen leisten kann - und wie viel Zaun, so das Fazit nach der Diskussion im Bau- und Stadtentwicklungsausschuss des Stadtrates.
Der Buga-Förderverein regt an, die Einfriedung zu erhalten - nicht, um Eintrittsgeld für den Volkspark zu kassieren. "Volkes Meinung ist: Passt gut auf die Anlagen auf. Wir wollen, dass der Park als Schmuckstück erhalten bleibt", betont Vereinsvorsitzender Peter Granderath. Ein Zaun sei psychologisch eine Hemmschwelle gegen Vandalismus, beruft er sich auf Vergleiche zwischen ungesicherten und gesicherten Parkanlagen. "Die Unterschiede sind frappierend", weiß Granderath. Warum also sollten Zäune, die sowieso für die Bundesgartenschau aufgestellt werden, nicht auch nach der Buga stehen bleiben, schlussfolgert er.
Allerdings ist die Qualität der Zäune, die den Hofwiesenpark und den Küchengarten umschließen, sehr unterschiedlich. An auffälligen Stellen - an den Eingängen, um den Küchengarten, am Parkplatz und am Weg, durch den die Badelustigen zur Exklave Hofwiesenbad geschleust werden - stehen höherwertige Stahlgitterzäune. Andernorts begnügt man sich mit Bauzäunen, so die Auskunft von Baudezernent Ramon Miller (SPD). Vollständig eingezäunt und nach Einbruch der Dunkelheit zu verschließen sei der Hofwiesenpark sowieso nicht; hier führen der Radweg "Thüringer Städtekette" und andere öffentliche Wege durch, die man nicht kappen könne. Andernfalls müssten unter Umständen sogar Fördermittel zurückgezahlt werden.
Ein weiterer Aspekt wird sein: Wie viel Buga-Qualität bleibt nach der Bundesgartenschau übrig. "Es macht keinen Sinn, eine Wiese und ein paar Bäume einzuzäunen", gibt SPD-Fraktionsvorsitzender Armin Allgäuer zu bedenken. Ein nächster Kostenfaktor: Sollte ein dauerhafter Zaun stehen bleiben und in durchgängig höherwertiger Ausführung, dann koste der laufende Meter 36 Euro, so Bauausschussvorsitzender Bernd Leithold (PDS). Dass anders herum auch die Folgen von Vandalismus den städtischen Haushalt belasten werden, darauf lenkte CDU-Fraktionsvorsitzender Hans-Jörg Dannenberg die Aufmerksamkeit.
Grundsätzlich gegen eine Umzäunung nach der Bundesgartenschau äußerte sich Dirk Plette, Fraktionsvize der Wählergemeinschaft "Arbeit für Gera". "Wie hoch sollen denn die Zäune sein, um dem Mob Einhalt zu gebieten. Die Sprayer klettern ja sogar auf die hohen Kraftwerksschornsteine", fand er deftige Worte. Außerdem würde ein dauerhafter Zaun auch dauerhaft Betriebskosten verursachen. Und schließlich , so erinnerte er sich laut an seine Jugendzeit in Untermhaus, wollten junge Leute nachts in Zweisamkeit den Park erleben.
Die Zaunfrage soll mit dem Nachnutzungskonzept für die Bundesgartenschau geklärt werden. Baudezernent Miller kann sich vorstellen, dass drei Teilbereiche auch künftig eingezäunt bleiben: der Küchengarten wegen seiner besonders hochwertigen Gestaltung, das Veranstaltungsoval, wenn dort auch künftig kostenpflichtige Veranstaltungen stattfinden werden, und das Spieloval.
quelle: tlz
Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von as65: 14.02.2007 22:45.
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