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@ simson
Die USA haben mit ihrem Veto eine vorherige UN Resolution verhindert, somit konnte beide Seiten ungehindert ihre Raketen und Bomben auf Zivilisten weiter abfeuern, ich mache bewusst keine Unterschiede da Krieg niemals Sieger kennt, sondern nur Verlierer. Und die Verlierer sind auf beiden Seiten die Menschen die ihr Zuhause, Freunde, Verwandte oder Kinder verloren haben. Wenn man jetzt die Berichte verfolgt wird einem schnell klar das der Krieg für Israel riesige Wirtschaftliche Verluste bedeutet und für den Libanon eine Nahezu völlig zerstörte Infrastruktur.
Und was bedenklich stimmen sollte ist das die Hisbollah nicht geschwächt wurde sondern sich nach den Kämpfen eine breitere Zustimmung in der Libanesischen Bevölkerung sichern kann. Und das war die Gefahr die von Anfang an bestand, Israel ist im Prinzip blind in eine Falle getappt. Die Hisbollah kann sich jetzt in aller Ruhe Reorganisieren geschützt von der regulären Libanesichen Armee und wie es aussieht von der internationalen Staatengemeinschaft. Selbst wenn die Hisbollah ihre Waffen abgeben würden ist sie nicht besiegt.
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Hisbollah betätigt sich als Wiederaufbauhelfer
Der Waffenstillstand ist kaum in Kraft, da klopfen schon die Hisbollah-Kämpfer an die Türen libanesischer Häuser. Der Iran zahlt die Rechung für den Wiederaufbau – und Teheran ist nicht geizig.
Seit Montag 7 Uhr MESZ herrscht im Süd-Libanon Waffenruhe. Die israelische Armee ist noch im Land – wann und wie schnell sie abziehen wird, ist noch unklar. Der Gegner, die radikal-islamische Hisbollah-Miliz, hat aber schon von Krieg auf Frieden umgestellt.
Um den Rückhalt in der libanesischen Bevölkerung nicht zu verlieren, hilft die Hisbollah tatkräftig beim Wiederaufbau: Die Miliz, die noch vor Tagen mit Raketen auf Städte in Nordisrael gefeuert hat, klopft jetzt an die Türen von Häusern im Süden Libanons und bietet ihre Hilfe an. In der libanesischen Stadt Sreifa offeriert die Miliz nach einem Bericht der «New York Times» jedem Bewohner 10.000 Dollar, um sein Haus wieder aufzubauen und neue Möbel zu kaufen.
Teheran stellt die Schecks aus
Das Geld kommt aus dem Iran: Die Regierung in Teheran, die schon seit langem als heimlicher Finanzier der Hisbollah gilt, habe der radikal-islamischen Miliz ein «unbegrenztes Budget» zur Verfügung gestellt, sobald die Kämpfe mit Israel beendet seien, verlautet aus dem libanesischen Parlament in Beirut.
Die Hisbollah nutzt die Chance, um ihren Rückhalt in der Bevölkerung zu stärken. Einen kompletten Sieg könne es nur mit einem Wiederaufbau geben, verkündete Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah am Montag. Heute sei der Tag, an dem Versprechen eingelöst würden.
Schon kurz nach In-Kraft-Treten des Waffenstillstands seien Dutzende Kämpfer in die libanesischen Dörfer ausgeschwärmt, um die Straßen zu räumen und die Schäden zu begutachten, heißt es in der «New York Times». Straßen, die durch Trümmer vollständig blockiert waren, wurden binnen eines Tages wieder frei geräumt.
Hisbollah als Sozialarbeiter
Bei den knapp fünfwöchigen israelischen Angriffen wurden nach Angaben Nasrallahs insgesamt 15.000 Häuser getroffen. Allein in den südlichen Vororten Beiruts seien 190 Gebäude zerstört und 90 schwer beschädigt worden. Die Bewohner beschädigter Häuser könnten diese entweder selbst wieder instand setzen und sich die Kosten ersetzen lassen oder die Reparaturen von Hisbollah-Arbeitern durchführen lassen, verkündete Nasrallah.
Ob der Waffenstillstand hält, ist jedoch alles andere als sicher. Die Hisbollah will sich nicht entwaffnen lassen und die libanesische Regierung weigert sich bisher, diese Aufgabe zu übernehmen: Die Armee werde nicht in den Süden gehen und der Hisbollah ihre Waffen abnehmen und damit die Arbeit machen, die Israel nicht gemacht hat, betonte der libanesische Verteidigungsminister Elias Murr am Dienstag.
Beirut will Hisbollah nicht entwaffnen
Ein israelischer Regierungsvertreter drohte unterdessen eine Fortsetzung des Krieges im Libanon an, sollte die Hisbollah als bewaffnete Organisation fortbestehen. Die UN-Resolution stelle klar, dass die Hisbollah aus dem Grenzgebiet entfernt, ihre Waffen beschlagnahmt und die Organisation aufgelöst werde müsse, sagte ein Regierungsvertreter aus dem Büro des israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert.
Die Israelis geben der libanesischen Regierung drei Tage Zeit, ausreichend Truppen in den Süden zu verlagern. Die Regierung in Beirut kündigte an, diesem Donnerstag mit der Stationierung von 15.000 Soldaten im Süden des Landes beginnen. Die Truppen sollen den Angaben zufolge nördlich und südlich des Litani-Flusses Stellung beziehen. (nz)
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Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von Adeodatus: 18.08.2006 09:31.
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