|
RE: Agentur für Arbeit will ihre Arbeits- und Ausbildungsplätze reduzieren |
Beitrag Kennung: 55000
|
|
|
|
Vielleicht machts sich der eine oder andere ein Bild von der Situation wenn der folgende Text (Autor gebe ich nicht preis) den ich per Mail erhielt, aufmerksam gelesen wird.
Zitat: |
Kurzer Bericht einer leitenden Mitarbeiterin eines Arbeitsamtes
Die Nürnberger reden von Abbau und effektiverer Arbeitsteilung, blähen aber den Verwaltungsapparat immer mehr auf und von Verschlankung und Effizienz kann nicht im geringsten die Rede sein. Es wird nur umgeschichtet. Für mich steht es natürlich außer Frage, daß das personal nötig ist um alle Arbeiten zu bewältigen Es sind im gegenteil immer noch zu wenige Mitarbeiter. Die Anträge können auf Dauer gar nicht zeitnah abgearbeitet werden und die Software ist so rückständig, dass das meiste nur manuell geändert werden kann (das betrifft zum Beispiel die geänderten Energiepauschalen, das geht nur per Hand, das macht das Programm nicht automatisch, wie auch, das war ja bei der Erstellung der Software nie vorgesehen). Aber das manuelle Bearbeiten ist zeitaufwendig und dafür bleibt logischerweise wichtigeres liegen, also die betroffenen Menschen.
Außerdem befinden wir uns immer noch nicht in der "normalen" Arbeitsphase, sondern immer noch im sogenannten Aufbau. Vieles wird gerade erst geschaffen. Rechnungshof und Revisor lassen auf sich warten und wenn die einfallen, ist eh die Hölle los. Da freu ich mich schon irgendwie drauf, weil dann schlackern sicherlich etlichen die Ohren. Aber es wird ja alles einfacher, übersichtlicher, fairer und überschaubarer. Ich weiß nur nicht, was damit gemeint ist. Selbst der Antrag allein ist doch schon dermaßen umfangreich, wie soll da "Otto Normalverbraucher noch durchsteigen? Ganz zu schweigen von den Bescheiden.
Stell Dir doch nur vor: in der Sozialhilfe brauchte man eine 3 jährige Verwaltungsausbildung, um da arbeiten zu können, heute kannste froh sein (hättest dich da sicher auch bewerben können ...), wenn du eine kurze Schulung erhälst und sollst die Materie bearbeiten, beraten und anwenden können - wie denn? Und wenns hart auf hart kommt, dann müssen die "alten Hasen" eh die entscheidung fällen und da wird so viel Mist gebaut, das ist für die Betroffenen ärgerrlich, und für die wie mich, die dann die Fehler ausbügeln dürfen, einfach nur frustrierend.
Ich weiß gar nicht, ob bei den Bewerbungsgesprächen auf besondere Sachen wert gelegt wird. Wir haben doch auch Leute, die von der Telekom (so aus dem praktischen Dienst, die früher Telefone kappten oder aus den Callcentern etc.), also aus total fachfremden Bereichen sind, die nicht mal wissen, wie ein Bescheid aufgebaut sein muß, wie formuliert sein muß usw. Die müssen in kürzester Zeit eingearbeitet werden, haben selbstverständlich keine Anordnungsbefugnis und so muß alles im 4 augenprinzip raus gehen, ist ja auch gut so, bei den Mißbräuchen, die es in Berlin schon gab und ich meine jetzt nicht die von den Betroffenen, von den "normalen " Fehlern ganz zu schweigen. Jetzt werden die Leute, die eine Anordnungsbefugnis hatten, wegen, wieder "degradiert", so daß es irgendwann so aus sieht, dass ich nur noch akten anordne.
Dann gibt es einen Haufen Mitarbeiter, die bei uns wirklich etwas deplaziert sind, schon wegen ihrer Unfähigkeit, ein normales Gespräch führen zu können. Nur wie wird man die los? Und die anderen Mitarbeiter, der einfache ALG II-Empfänger erwischt in 90% nie den wahren Schuldigen, fühlen sich auf den Schlips getreten, wenn die Betroffenen hingehen und raumpoltern, was sie alles falsch machen. Flüchtigkeitsfehler passieren dann ja auch jedem mal, aber von denen rede ich gerade nicht. Es gab schon tage, da hab ich von 10 Akten 7-8 zurückgegeben, da fehlerhaft eben.
Aber ich will Dich nicht volljammern, lieber *****, Du wolltest in Deinem eigentümlichen Humor nur wissen, ob es in Arbeitsämtern eine grundsätzliche Einstellungsanweisung ab einem bestimmten IQ nicht und wenn, dann häßlich und menschenfeindlich gibt. Nein, das ist nicht an dem, aber welcher intelligente Mensch, mal ehrlich, würde sich für so etwas hergeben? Es gibt ja dann auch wieder Tage, da geht es besser und das läßt hoffen. Bis die nächste Softwareeinspielung kommt und neue Fehler und Umgehungslösungungen aus Nürnberg, die alles noch viel schlimmer machen, weil das alles nicht hinhaut und du beten mußt, dass am Folgetat des Aufspielens das Programm überhaupt läuft ( wie zuletzt zwischen Weihnachten und Neujahr, an denen 2 Tage lange deutschlandweit gar nichts ging).
|
|
|
|
|
|
|
|