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RE: Hurra, ich bin DDR-Bürger, kein Bundesinsasse! |
Beitrag Kennung: 259833
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Erst einmal aktuell: natürlich ist Hartz 4 eine extreme Einschränkung.
Ich habe als Reaktion darauf vor drei Jahren einen großen Teil meines
hart erabreiteten Vermögens in eine Eigentumswohnung gesteckt;
obwohl ih dies nie vor hatte.
Nur um die Ersparnisse von gut 30 Jahren diesem Gesetz nicht opfern
zu müssen (falls ich in die Hartz Situation kommen solte). Und ich möchte, wie viele andere auch, nicht arbeitslos werden.
In meinem Alter (49) hat man auch als Spezialist kaum eine Chance.
Und trotzdem weigere ich mich, den Kapitalismus aus meiner Sicht vollkommen
zu verurteilen - habt Ihr schon einmal bedacht, dass es zwei Grundströmungen
gibt : MARX und z.B. Adam SMITH
Also, dann bin ich ein winziger Kapitalist und das ohne schlechtes Gewissen;
aber auch mit einer ethischen Grundeinstellung gegenüber meinen Mitmenschen.
Und die Anhänger von Felixed Meinung wählen demnächst Lafontaine-Gysi & Co. als einzig dunkelrote Möglichkeit bzw. parlamentarische Vertretung der beschriebenen Hoffnung, eines Tages den Kapitalismus zu überwinden.
Ich habe den Eindruck, Ihr seid extem stark von Marx geprägt, dessen Beschreibung von
Ausbeutung und Knechtschaft der Arbeiter durch den von Marx (!) beschriebenen Kapitalisten
unbedingt ausgerottet werden muss. Kann ich nachvollziehen…. verurteile ich auch nicht….
Na gut. Dann nehmen wir mal die ‚Schaffensmöglichkeit’ und ‚Selbstverwirklichung’ zum Thema.
Fakt ist: es gibt zu viele Menschen – rund um den Erdball.
Wir könnten wieder zum gerechteren Tauschhandel übergehen, jeder bestellt sein Feld (symbolisch)
= (Selbstverwirklichung)
Natürlich müsste dann auch wirklich jeder bei seiner eigenen Produktion auch das eigene Risiko,
die eigenen wirtschaftlichen Entscheidungen, die eigene Geldbeschaffung organisieren/verantworten.
Hinzu käme dann noch die eigene Informationsbeschaffung und Weiterbildung – ergäbe sich mit der Zeit
automatisch, denn würde jeder (können auch kleinere Gruppen sein) seine Schaffensmöglichkeit bzw.
Selbstverwirklichung voll erleben/ausleben wollen, entsteht doch wieder Konkurrenz…. usw.usw.
Und was machen all jene, die aufgrund fehlender Kenntnisse nicht
an diesem Prozess der Schaffensmöglichkeit teilnehmen können ?
Die Gesellschaft – also wir alle als Staat – müssten Sozialleistung erfinden, d.h.
Abgaben / Steuern etc. ….. nach einigen Jahren würden wir dann wieder in einem System landen,
welches die Anhänger von Marx eigentlich überwinden wollten.
Wer würde denn eine steigende Last von Steuern (staatliche Ausbeutung), aus welchen Gründen auch immer,
abwenden wollen. In einer Gesellschaft können unglaublich viele Reaktionen/Ereignisse geschehen, die man
einfach nicht vorab berechnen kann. Und eine Aktion darauf sind nun mal Steuern.
Natürlich nicht die angenehmste !
Auch Firmen / Kapitalisten zahlen meist Steuern.
Und wenn es heißt, die rechnen sich ‚arm’ und drücken sich vor den Steuern, dann ist die Ursache direkt
bei der fehlerhaften Gesetzgebung zu suchen. Diese Lücken werden eben ausgenutzt, das macht jeder
Werktätige auch nach seinen Möglichkeiten….. (wieder ein neues Thema)
Denn, wenn ich eine eigene Produktion/Firma gründe, mit eigenem Kapital (oder meist auch von der Bank
geliehen – da einer guten, ausgereiften Idee nicht immer genügend Geld zur Firmengründung zur Verfügung
steht) möchte ich auch nach einer gewissen Zeit einen Gewinn erwirtschaften (für mich selbst, denn ich
trage das volle Risiko) nicht meine Angestellten und Arbeiter. Natürlich habe ich eine nicht unerhebliche
Verantwortung gegenüber diesen Menschen; und ein ganz großer Teil der Unternehmer ist sich dessen
auch bewusst und versucht dementsprechend zu agieren. … ethische Verantwortung.
In früheren Zeiten war dies auch noch viel leichter als heute.
„Die Welt ist ein Dorf“ – dieser Spruch stimmt in vielerlei Hinsicht.
- Internet: jeder kann von und über jeden und alle Informationen einholen……. (wie wir gerade…)
- alle Funktionen, Geschäfte, Handlungen sind miteinander verbunden
- Nachrichten werden sekundenschnell weitergegeben, natürlich auch Gerüchte und Falschmeldungen
- die Möglichkeit der zeitorientierten Kritik / des Widerspruchs ist fast nicht mehr gegeben, da die
Auswirkungen im Augenblick der Veröffentlichung bereits zu wirken beginnen, oft sehr negativ.
- und natürlich, in diesem Fall leider, bewegt sich auch das Kapital in dieser Geschwindigkeit.
Das Kapital / Geld ist seelenlos. Es wird von den unterschiedlichsten Menschen, aus den unterschiedlichsten
Gründen bewegt – natürlich mit der Absicht Gewinn zu erzielen. Aus welchem Grund auch sonst ?
Oder würdet Ihr z.B. im Tauschhandel ein bestimmtes Gut (mit einem ganz bestimmten Wert) gegen ein
Gut mit ‚weniger’ Wert tauschen ? Na ja, in Ausnahmefällen vielleicht, aber langfristig bestimmt ist.
Die Arbeit des Erschaffens und das während der Entstehung bestandene Risiko möchte man doch mehr
oder weniger auch bezahlt/entlohnt bekommen.
ICH BIN DA VIELMEHR EINE ÜBERZEUGTE ANHÄNGERIN VON ADAM SMITH.
Wir sehen also, dass es zwei ganz unterschiedliche Darstellungen und Sichtweisen von Kapitalismus
gibt – diese beiden Seiten lassen sich ganz schwer auf einen Nenner bringen.
Denn in meinen Augen verteufelt MARX den erfolgreichen Unternehmer, außerdem ist noch ganz
wichtig die Zeit, zu welcher Marx ‚das Kapital’ verfasst hat – 1867 – also zu vollkommen anderen gesellschaftlichen
Situation / Zeit / Umfeld / fehlenden ethischen Verantwortung der Unternehmer !!!
Dies hat sich alles erst im Laufe der Zeit entwickelt; natürlich durch Streiks der Arbeitnehmer.
Wie denn sonst in dieser geschichtlichen Situation.
Heute haben wir dazu die Gewerkschaften – na ja, so ganz aktuell in der jeweiligen Reaktion/Aussagen
sind diese auch nicht mehr. Meiner Meinung müsste mehr dezentralisiert argumentiert werden….
(aber das ist wieder ein anderes Feld)
Es muß Unternehmer / Firmen / Konzerne geben – weil wir zu viele Menschen sind !
Eine Form ist natürlich auch noch die Genossenschaft – eher an Marx orientiert;
nur sind diese auch anfällig (wie wir gelernt haben) und außerdem nicht auf jeden Sektor anwendbar.
Ich höre jetzt auf, da es sonst ein Vortrag wird –
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