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Abschiedsparty auf der Titanic |
Beitrag Kennung: 197349
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Die Medien überschlagen sich in den letzten Tagen förmlich mit Meldungen über den Einzelhandelsumsatz und die gute Kauflaune im Weihnachtsgeschäft.
Sie "vergessen" dabei, daß, soweit ich mich erinnere, in den letzten Jahren erhebliche Rückgänge zu verzeichenen waren und dieses Jahr mit dem vorigen verglichen wird, dessen Umsätze etwa ereicht sind.
Eine hohe Konsumfreudigkeit ist aber auch deshalb zu erwarten, da wohl inzwischen beim Letzten, der Ersparnisse und Anlagen hat, die noch etwas wert sind, angekommen ist, daß das nur Spielgeld ist, welches längst verzockt sein könnte, was nur noch nicht herausgekommen ist. Also lieber den lebenden Spatz in der Hand als die Gammeltaube auf der Bank.
Zudem weiß Jeder, der nicht in jeder einzelnen Geschichtsstunde Kreide holen war, daß die Finanzmanipulationen des Staates und seiner Herren, der Finanzkapitalisten, in der Krise weder vorhersehbar noch steuerbar sind, und meist störende Bevölkerungsguthaben durch eine starke Inflation bis hin zur Hyperinflation vernichtet werden. Was nützen die über Jahre zusammengesparten 20000 Euro, wenn man dafür vielleicht bald keine Schachtel Streichhölzer mehr bekommt, während man jetzt dafür noch ein Auto kriegt?
Und aus einem anderen Grund wird der Weihnachtsumsatz so hochgespielt: Mehr gute-Laune-Meldungen gibt's nicht. Und nur mit Weihnachtsfreude, Reklame, Weltkriegsbeschönigung, "Piratenjagd" und Anti-DDR-Hetze läßt sich kein attraktives Programm machen.
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