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Sie verordnen keine Medikamente und führen kein Skalpell. Dafür kümmern Krankenpfleger sich hautnah um die Patienten. Rund um die Uhr. Sie sprechen Mut zu, sorgen für unser Wohlbefinden, unterstützen bei der Körperpflege, assistieren bei der Behandlung und ja, sie retten auch Leben. Wir haben Krankenpfleger aus ganz Deutschland Gelegenheit gegeben, offen über Wünsche und Ärgernisse zu sprechen. Darüber, was Sie als Patient wissen sollten, warum Fernsehserien so gar nichts mit der Realität zu tun haben und wie Sie als Angehöriger dazu beitragen, dass Ihre Lieben bald wieder gesund werden.
Das sollten Sie wissen
„Ja, man muss fürchten, sich im Krankenhaus eine Infektion zu holen. Ich rate allen, niemandem die Hand zu schütteln. Auch dem Oberarzt nicht. Die meisten Keime werden über die Hände übertragen.“
Sarah*, München, seit zehn Jahren Krankenschwester
„Weniger Personal, weniger Zeit, mehr Keime. Im Operationssaal kommt es auch auf kurze Wechselzeiten an. Eine vernünftige Zwischenreinigung und vor allem das Abwarten der Einwirkzeit des Desinfektionsmittels wird oft vernachlässigt. Man fährt schon den nächsten Patienten in den OP, obwohl der Boden noch nass ist.“
Thomas, Berlin, Fachpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin
Nicht schön, aber wahr
„Ganz ehrlich: Wenn wir mit einem Patienten nicht klarkommen, sprechen wir im Schwesternzimmer darüber. Dass der nur noch routiniert behandelt wird und sich Extrawünsche abschminken kann, ist wohl klar.“
Gabriele, Berlin, Stationsschwester in der Kardiologie
„Böse gesagt: Ein beatmeter, künstlich ernährter Patient ist ein guter Patient. Der ist still und macht kaum Arbeit.“
Monika*, München, arbeitet seit neun Jahren auf der Intensivstation
„Wir lachen viel, manchmal machen wir uns auch über Patienten lustig. Natürlich hinter geschlossener Türe im Schwesternzimmer. Das hat manchmal etwas von Notwehr: Nur so übersteht man schwere Zeiten und verrückte Patienten.“
Anja, Hamburg
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Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von SirBernd: 31.03.2013 19:42.
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