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Rudolstadt bekräftigt Ja zum Orchester |
Beitrag Kennung: 41329
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Aber unterschiedliche Auffassungen über angedrohten Austritt aus dem Theaterverband
Der Stadtrat Rudolstadt wird in seiner Sitzung am 8. März nicht vordergründig über den Austritt der Stadt aus dem Theaterzweckverband, sondern über die Situation des Theaters insgesamt beraten. Ausdrücklich wird dabei auf den Erhalt des Orchesters Wert gelegt. Das ist das Ergebnis der Beratung im Hauptausschuss am Montagabend. Inwieweit der Austritt dann überhaupt noch eine Rolle spielt, hängt vom Ergebnis der heutigen Sitzung des Theaterzweckverbandes ab.
"Wenn sich die Dinge weiter so positiv entwickeln und wir am Mittwoch zu einem Vertrag mit dem Land kommen, dann hat sich der Antrag erledigt", sagte Rudolstadts Bürgermeister Jörg Reichl (BfR). Voraussetzung ist ein Vertrag für die Zeit bis 2012, der die Finanzierung von Schauspiel und Orchester unter der Maßgabe des Abschlusses eines Haustarifvertrages beinhaltet. Den will der Deutsche Bühnenverein als Vertreter der Arbeitgeber noch prüfen. Deshalb habe er den Geschäftsführer aufgefordert, jetzt ein Papier vorzulegen, wonach zumindest die Kündigungsfrist für die Musiker, so wie vom Orchester vorgeschlagen, um ein halbes Jahr verschoben wird. "Dann haben wir Zeit gewonnen. Ich habe Angst, dass immer nur rumtaktiert wird und schließlich vollendete Tatsachen geschaffen werden, die wir so nicht wollen", begründet Reichl seinen Vorstoß in Sachen Austritt. "Ich möchte unter allen Umständen vermeiden, dass die für eine Massenentlassung, und nichts anderes ist die Auflösung des Orchesters, notwendigen Schritte eingeleitet werden."
Unterschiedliche Auffassungen gab es bei den Stadträten darüber, ob es richtig war, in dieser Form Druck auszuüben. "Ich bin verwundert, dass man von uns ein Votum verlangt, ohne dass man uns über die Konsequenzen, auch die finanziellen, informiert", so SPD-Fraktionschef Hans-Heinrich Tschoepke. "Sie waren nicht legitimiert, diesen Druck auszuüben", kritisierte er den Bürgermeister. Zudem habe es keine Prüfung gegeben, ob der Austritt, für den eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Zweckverband erforderlich ist, möglich ist.
Verständnis für Reichls Vorgehen zeigte Gerhard Hentschel (PDS), Stadtratsvorsitzender und Verwaltungsdirektor des Theaters. "Es entsteht der Eindruck, dass die Aktivitäten für den Erhalt des Theaters mit Orchester nicht so intensiv waren, wie sie hätten sein können", sagte er. "Es gibt durchaus die Notwendigkeit, am Drücker zu bleiben. Eine bestimmte Positionierung der Stadt kann da nicht schaden."
Einen Austritt Rudolstadts aus dem Theaterzweckverband hält der Vorsitzende der PDS-Fraktion im Stadtrat, Hubert Krawczyk, für "abenteuerlich", wohl aber räumte er ein, "dass es nicht schadet, wenn der Bürgermeister nach vorn prescht."Ich will nicht, dass vollendete Tatsachen geschaffen werden, die wir nicht wollen.
Jörg Reichl, Bürgermeister
quelle: otz |
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